Hochdahler Heimatgeschichten und Bilder

von Ria Garcia

Herbert Bander. Foto: Ria Garcia

Im Hochdahler Heimatbüchlein von Herbert Bander werden Erinnerungen wach. 29 Geschichten und viele Bilder entführen in die Vergangenheit von Hochdahl.

Herbert Bander ist vielen als Heimathistoriker bekannt. In Trills geboren, seit 1974 in Kempen wohnhaft, hat er sich nach seiner Pensionierung in 2001 aus Liebe zur Heimat deren Geschichte gewidmet. Er war viel unterwegs und hat zahlreiche Kontakte ‘alten Hochdahlerinnen und Hochdahlern’ gepflegt. Mit der Geschichte seiner Heimat ist er als als Mitglied im Bürgerverein Hochdahl, im Eisenbahn- und Heimatverein Erkrath-Hochdahl und im Bergischen Geschichtsverein Abeilung Erkrath, immer eng verbunden. Wer schon einmal an einer seiner heimatkundlichen Wanderungen durch Hochdahl oder an einem Streifzug durch die Sandheide teilgenommen hat, weiß, dass das ‘Hochdahler Urgestein’ ein wandelndes Heimatgeschichtsbuch ist, dass nicht nur viel über die Geschichte der einzelnen Orte zu berichten weiß, sondern auch über die Menschen, die hier lebten oder noch leben.

Gemeinsam mit seinem Bruder Gottfried Bander sowie mit Manfred Jansen und Hans Zerwas (†) hat er in den Jahren von 1989 bis 2018 auch regelmäßig heimatkundliche Beiträge zum Trillser Straßenfest zusammengestellt und den Besuchern präsentiert. Gottfried Bander pflegt die Sammlung historischer Fotos, von denen viele auch ins Buch eingeflossen sind. Auch mit Vorträgen hat Herbert Bander Interessierten die Geschichte von Hochdahl näher gebracht. Seine letzte größere heimatkundliche Arbeit, war die Zusammenstellung der Geschichte der 25 Hochdahler Bauernhöfe bis zum Aufbau der Neuen Stadt Hochdahl im vergangenen Jahr, die an einem der Museumstage im Lokschuppen ausgestellt war. Die Ausstellung war auf großes Interesse gestoßen. “Das wird mein nächstes Buchprojekt”, verrät Herbert Bander, sicher zur Freude all derer, die traurig waren, weil sie die Ausstellung verpasst haben.

Das Hochdahler Heimatbüchlein

In den Jahren 2007 bis 2019 schrieb Herbert Bander insgesamt 29 Heimatkundliche Beiträge für die Stadtteilbeilage ‘Der Hochdahler’, die quartalsweise mit dem Lokal Anzeiger Erkrath erschien. “Damit die Beiträge nicht in Vergessenheit geraten und Interessierte sie weiterhin finden, habe ich mich entschlossen, sie im Heimatbüchlein zusammenzufassen”, erzählt Herbert Bander uns. Angereichert sind die Beiträge mit vielen Bildern, die einen ‘Blick in die Vergangenheit’ erlauben. Gedruckt wurden sie in großer und kontrastreicher Schrift, um gerade auch älteren Menschen das Lesen zu vereinfachen. Neben den 29 heimatkundlichen Beiträgen überrascht das Buch im hinteren Teil zusätzlich mit vielen historischen Fotos. “Von den Schülerinnen und Schülern, die auf den Klassenfotos der Hochdahler Schulen zu sehen sind, leben einige heute noch”, weiß Herbert Bander und kann sie aus den abgedruckten Klassenlisten sogar alle persönlich benennen.

Die einzelnen Beiträge lassen zum Teil längst verschwundene Orte noch einmal ‘lebendig’ werden oder erzählen die Geschichte von Gebäuden, die wir alle in Hochdahl noch heute kennen, wie etwa die Neanderkirche, die Bayer-Villa, die Villa Boeddinghaus oder das ehemalige Kloster ‘Maria Hilf’ in Trills. Einige Beiträge widmen sich Menschen, wie dem Lehrer Gelderblom und dem Schulwesen in Millrath oder dem Bauunternehmer J.E. Menzel und auch Meinhard Sucker, der sich nicht nur intensiv mit Heimatgeschichte befasst, er nennt auch eine erstaunliche Sammlung sein eigen. Hervorzuheben ist allerdings auch, dass dem gelernten Maurer mit Weiterbildung zum Restaurator der Wiederaufbau oder die Restaurierung einiger geschichtsträchtiger Bauwerke zu verdanken ist. Wichtig sind Herbert Bander aber vor allem auch ‘die einfachen Menschen’ (keine bekannten Persönlichkeiten), die in den einzelnen Beiträgen Erwähnung finden.

Die Beiträge erzählen ein Stück Industriegeschichte, wie die der Ziegelei Hochdahl, der Seidenweiberei Schlieper, Wülfing & Söhne, der Eisenhütte Hochdahl oder die des Hochdahler Kalksandsteinwerks. Sie erzählen zum Teil auch schon die Geschichte einiger Höfe, gehen auf Hochdahl, Millrath und Trills ein und befassen sich mit der Besonderheit zweier artesischen Quellen, wie die längst versiegte Sedenquelle oder der Ort, an dem die Quelle des Trillser Grabens entspringt. Letztere steckt im Beitrag ‘Der Klopp-Hannes von Trills’ und was es mit dem auf sich hat, erfahren die Leser natürlich auch. Dem Hochdahler Hof, der dem Stadtteil seinen Namen gab, ist ebenso ein Beitrag gewidmet, wie der Strata Coloniensis, einst wichtiger Fernhandelsweg.

Das Kriegsende und das Schicksalsjahr 1945, in dem Feinde zu Freunden wurden, prägen genauso einen Teil den Buches, wie die Frage ‘Quo vadis Feuerwache?’. Im Beitrag zu Kemperdick spielt nicht nur der Ort eine Rolle, sondern auch der 1925 gegründete Verein ‘Sport-Club Rhenania Kemperdick’, dessen Name 1965 in ‘SC Rhenania Hochdahl’ geändert wurde. An weiterer Beitrag befasst sich mit Beckhausen, der Gesolei und Klein-Trills und wer sich schon immer gefragt hat, was Gesolei eigentlich bedeutet: Es wird erklärt. “Da gab es die ersten Toiletten mit Wasserspülung”, macht Herbert Bander die Leser schon einmal neugierig.

Es ist uns nicht möglich, alles ‘anzureißen’, was sich in diesem Buch verbirgt. Das mögen interessierte Leser selbst entdecken. Ein bisschen Neugierde soll ja bleiben. Das Hochdahler Heimatbüchlein, das uns in einem Vorabdruck vorliegt und in einer Gesamtauflage von 200 Stück gedruckt wird, ist voraussichtlich Ende der kommenden Woche zum Preis von 24,90 Euro in der Buchhandlung Weber erhältlich. Es enthält neben den heimatgeschichtlichen Beiträgen Grußworte der Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Erkrath, Dr. Hans-Joachim Dietz und des Eisenbahn- und Heimatvereins Erkrath-Hochdahl, der Ralf Fellenberg, auch ein Vorwort von Herbert Bander, in dem er allen Unterstützern dankt. Ganz besonders dankt er darin auch seiner Frau, die ihm den Rücken fürs Schreiben freihielt.

1 Kommentar

  1. Guten Abend
    ich werde Herbert Bander wirklich überraschen
    ich habe die Familie 1990 in Erkrath kennengelernt als Dtudent war. hanifi aus algerien.ich lebe zur Zeit in der Svhweiz.
    mich würde sehr freuen Herbert und seine Familie wieder zu sehen.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*