Hasenwiese: Tausch der Baugrundstücke

von Ria Garcia

© RG

Die schlechte Nachricht für die Initiative ‘Rettet die Hasenwiese’: Sie wird bebaut, allerdings anders als die Planung zuletzt vorsah.

“Wir hätten viel früher darauf kommen sollen, das löst alle Platzprobleme, die wir am bisher geplanten Standort für den Campus Sandheide hatten. Darüber hinauf dürften sich Grüne und BmU freuen, dass durch den Tausch der Baugrundstücke viel weniger Bäume gefällt werden müssen”, freut sich Bürgermeister Christoph Schultz über eine Lösung, die allem gerecht wird. An der Bebauung der Hasenwiese hatte es viel Kritik gegeben. Zum einen durch zusätzliche Flächenversiegelung, aber auch für die notwendige Fällung von Bäumen und den ‘verlorenen öffentlichen Raum’ für Familien, die in den Hochhäusern an der Dörpfeldstraße wohnen.

Auch zum Campus Sandheide hatte es in der Vergangenheit viel Kritik gegeben, da auf beengter Fläche sowohl der Neubau für die Grundschule Sandheide, als auch der Neubau für die Förderschule des Kreises entstehen sollte. Zuletzt waren die kalkulierten Kosten deutlich gestiegen. Im Rahmen des Haushaltsoptimierungskonzeptes hatte man sich schließlich, um wenigstens einen kleinen Teil der Kosten einzusparen, dazu entschlossen auf das Kleinspielfeld auf dem Dach der Sporthalle zu verzichten.

Ein Kostenproblem gab es schließlich auch bei der Genossenschaft, die auf der Hasenwiese eine Wohnbebauung schaffen wollte. Die enormen Erdarbeiten, die für ein neues Regenrückhaltebecken an dieser Stelle notwendig wären, sprengten das Budget, das für die Bebauung kalkuliert wurde. In einem Gespräch mit Bürgermeister Christoph Schultz und Dezernent Fabian Schmidt versuchte man gemeinsam eine Lösung zu finden.

Schule statt Wohnen – Wohnen statt Schule

Die nun vorliegende Lösung der Probleme zweier Bauprojekte ist überraschend, aber logisch durchdacht und sinnvoll. Für den Campus Sandheide, der Förder- und Grundschule beheimaten soll, standen bisher 2,96 Hektar Fläche zur Verfügung. Für das genossenschaftliche Wohnprojekt auf der Hasenwiese 3 Hektar. Aber der Tausch der Baugrundstücke vervielfacht die Fläche für den Campus Sandheide, zu dem dann auch das Schulgebäude Schmiedestraße mit dem dazugehörigen Schulgelände gehören wird. “Es ist eine sinnvolle Lösung. Eine Erschließung von der Winckelmannstraße aus kann entfallen, denn für den Campus ist das Gelände bereits von der Schmiedestraße aus erschlossen”, zeigt sich Fabian Schmidt begeistert. Außerdem könne man so den Gedanken der nachhaltigen Nachnutzung des Schulgebäudes an der Schmiedestraße nun doch verwirklichen, allerdings nicht durch Wohnbebauung, sondern durch schulische Nachnutzung. “Natürlich werden wir später auch dieses Gebäude auf den modernsten Stand bringen”, beteuert er.

Aber ein weiterer positiver Effekt sei, dass man beim zusätzlichen Neubau auf der Hasenwiese darauf verzichten könne größere Flächen zu versiegeln. So soll ein zweiter Schulhof am Gebäudekomplex auf der Hasenwiese entstehen, der nicht versiegelt, sondern mit Rasensteinen befestigt wird. Das ermöglicht eine bessere Versickerung von Regenwasser und sorgt für Abkühlung. Auch soll der Spielplatz unterhalb erweitert werden und zum Teil Wasserspielplatz werden. Eine Win-Win-Situation für Schulen und für Anwohner, denn: Der Spielplatz ist öffentlich. Auch die angedachte Nutzung von Schulräumen für Bürgerinnen und Bürger lässt sich am Standort Schmiedestraße / Hasenwiese ausgezeichnet umsetzen.

Genossenschaftliches Wohnen in der Sandheide

Für die ‘Genossen’ ist der künftige Wohnort zwar nicht mehr nah an der Bergstraße, bietet aber in der Sandheide viele Vorteile. So sind gerade für die Senioren die Heilig-Geist-Kirche und das evangelische Gemeindezentrum in ‘Steinwurfnähe’ und dort finden ja nicht nur Gottesdienste, sondern auch Veranstaltungen des Ökumenischen Bildungszentrums und etwa die Sandheider Meisterkonzerte statt. Für den ‘kleinen Einkauf’ will der Minimarkt am Sandheider Markt sein Sortiment ein wenig erweitern und für größere Einkäufe ist der Hochdahler Markt näher erreichbar, als von der Hasenwiese aus. Auch Ärzte, Apotheken und Finanzinstitute sind nah. “Wir hätten von uns aus ja nie den Anspruch gehabt, dort ein Baugelände zu erhalten, aber der Tausch scheint für alle perfekt”, heißt es aus dem Vorstand der Genossenschaft. Außerdem wolle man künftig dazu beitragen, dass der Sandheider Markt wieder belebt wird. Man könne sich vorstellen, dass hier mehr Außengastronomie mit Cafés und einer Eisdiele entstehen könne und man sich dann an diesem Ort auch wieder mehr begegne.

Förderschule des Kreises

Natürlich war für diese Lösung auch die Zustimmung des Kreises notwendig, denn auch die Förderschule wird ja nun nicht in der Sandheide, sondern auf der Hasenwiese gebaut. “Vielleicht hätten wir diese Möglichkeit von Beginn an näher betrachten sollen”, heißt es aus dem Kreis. Die Verkehrsanbindung sei gut und so könnten auch Schüler, die nicht aus Hochdahl kommen, die Förderschule gut erreichen.

Ende gut, alles gut? – Am 1. April sind ungewöhnliche Lösungen denkbar!

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