Grundsteinlegung bei neuer Feuerwehr-Wache

Von Christian Zimmer

Freuen sich über die Grundsteinlegung: Guido Vogt und Dr. Kim Sara Doht mit der Zeitkapsel. Foto: Christian Zimmer

Am 4. September 2023 war die Grundsteinlegung der neuen Feuer- und Rettungswache auf dem Clever Feld. Die am Haupteingang eingebrachte Zeitkapsel wird man auch im fertigen Gebäude sehen können.

Rund 250 Gäste hatten sich am Montag auf der Baustelle eingefunden. In der zukünftigen Fahrzeughalle des Rettungsdienstes gleich hinter dem Eingangsbereich der neuen Feuer- und Rettungswache fanden Reden und eine anschließende Verpflegung statt. Unter den zahlreichen Gästen waren Ratsmitglieder verschiedener Parteien, die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding und der Technische Beigeordnete Fabian Schmidt. Nachdem der Bürgermeister zu dem Spatenstich eingeladen hatte, war abgesprochen worden, dass Feuerwehr-Chef Guido Vogt zu der Grundsteinlegung einlädt, daher führte er durch die kurzweiligen Reden seiner Gäste.

Musikalische Unterstützung hatte sich die Feuerwehr von der Blaskapelle „Bergische Blech Boys“ geholt. Zu Beginn spielte diese das Lied „Bergische Heimat“. Das Wetter spielte mit und bot strahlenden Sonnenschein. „Zum Glück haben wir uns nicht für letzten Freitag sondern doch für Montag entschieden, sonst wären wir hier abgesoffen“, scherzte Vogt und übergab zunächst das Wort an Stephan Hundhausen. Er ist Geschäftsführer der Firma Hundhausen, welche bei dem Bauprojekt Generalunternehmer ist und wie Herr Hundhausen in seiner Rede sagte das Gebäude im Mai 2025 schlüsselfertig übergeben will. Hundhausen war für ‚ZDF‘ zuständig – gemeint waren ‚Zahlen, Daten, Fakten‘. Und die lieferte er auch: 8.340 m² Brutto-Geschossfläche gibt es auf dem Gelände, es wird in Massivbauweise mit Beton, Stahl und Mauerwerk gebaut. „Das macht alles einen sehr soliden und stabilen Eindruck“, so Hundhausen.

25.000 Kubikmeter Erde wurde bewegt, die befestigte Fläche (gemeint sind Gebäude sowie spätere Asphaltierungen) werde eine Fläche von 7.700 m² haben. Vor Ort werden 2.200 m² Wände mit Frischbeton hergestellt, dazu kämen 360 Fertigbetonteile. Für die Wärmepumpe, welche das Gebäude wärmen und auch kühlen soll, gab es 75 Geothermie-Bohrungen. Am Ende werden in dem Gebäude 3 km Lüftungsleitungen, 6,7 km Sanitärleitungen und 90 km Elektrokabel verlegt sein. Hundhausen wünschte den ebenfalls anwesenden Arbeitern „Glück auf und Gottes Segen für Ihr Werk.“

Ein Fest für die Feuerwehr-Familie

Nachdem die Blaskapelle „Smoke on the Water“ gespielt hatte, folgte die Rede von Bürgermeister Christoph Schultz (CDU). Dieser begrüßte die anwesenden Ratsmitglieder, darunter auch den Vorsitzenden des Bauauschusses Detlef Ehlert (SPD) und den Vorsitzenden des Ausschusses für Feuerwehrangelegenheiten Wolfgang Cüppers (CDU). Schultz begrüßte auch die Projektleiterin Charlotte Wolf und freute sich, dass diese seit dem 1. September auch die Leitung des Fachbereichs Immobilienmanagement Neubau übernommen hat. Wie wir in Erfahrungen bringen konnten ist die vorherige Fachbereichsleiterin Daniela Winter seit August diesen Jahres bei der Stadt Dormagen angestellt.

Schultz sagte, dass dies ein „Fest für die Feuerwehr-Familie“ sei. Er sei hier als „Danksager“ und bedankte sich bei den Projektbeteiligten ebenso wie bei den Mitgliedern von Feuerwehr und Rettungsdienst für ihre alltägliche Arbeit. Auch bei den Arbeitern der Baustelle bedankte er sich. „Das ist fast schon ein Richtfest“, sagte Schultz mit dem Hinblick darauf, dass die Arbeiten schon weit fortgeschritten sind. „Solange wie beim Kölner Dom werden wir hier nicht brauchen“, war sich Schultz sicher.

Die dritte und letzte Rede hielt der Leiter der Feuerwehr Erkrath Guido Vogt. „Gleich spielt die Blaskapelle das Lied von der Muppet Show, da spreche ich lieber vorher, damit das nicht mit mir in Verbindung gebracht wird“, sagte er gut gelaunt. Er begrüßte die Bauarbeiter, die Anwohnenden vom Weinbusch, seine Kameraden und weitere Gäste. Mit den Arbeiten sei man schon viel weiter als gedacht. „Gerade bei öffentlichen Gebäuden ist das nicht selbstverständlich, aber wir bauen ja auch keinen Flughafen“, so Vogt und so mancher wird dabei an den Berliner Flughafen gedacht haben. Den Fortschritt könne man an dem Fleiß sehen, den die Beteiligten in das Projekt stecken.

„Heute ist ja die Grundsteinlegung. Ein Grundstein heißt auch Eckstein“, informierte er seine Gäste. Und stimmte sogleich den bekannten Spruch „Eckstein, Eckstein …“ an, den die in der ersten Reihe sitzende Kinder- und Jugendfeuerwehr mit „… alles muss versteckt sein!“ vervollständigen konnte. Auch viele Erwachsene kannten den Spruch des Kinderspiels noch. Der Eckstein solle daher in der Ecke des Haupteingangs eingesetzt werden. Während es beim Versteckspiel Ziel ist, nicht gefunden zu werden, ist das Ziel bei dem Bauprojekt, dass hier eine moderne Feuer- und Rettungswache entsteht.

Zeitkapsel mit Fotos und Unterschriften-T-Shirt

Während die Blaskapelle das Titellied der Muppet Show spielte, setzten sich die Gäste in Bewegungen und gingen um das Gebäude herum zum Haupteingang. Dort war die Zeitkapsel auf einem Tisch platziert, dahinter lagen auf zwei weiteren Tischen die Gegenstände im Original oder als Fotokopie, welche in der Zeitkapsel sind. Die Zeitkapsel ist aus Edelstahl und hat an den Enden B-Schlauchkupplungen und ist mit Blindkupplungen verschlossen. Diese Kupplungen werden bei der Feuerwehr zum Verbinden von Löschschläuchen genutzt, Blindkupplungen sind ‚Deckel‘ um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Durch eine Scheibe soll die Zeitkapsel für immer sichtbar bleiben und an diesen Tag erinnern.

Guido Vogt las vor, was sich alles in der Zeitkapsel befindet: An Dokumenten befinden sich die Beschlussvorlage und das Beschlussdokument zum Bau- und Finanzierungsbeschluss, Bauzeichnungen, Namenslisten der Feuerwehrangehörigen von Haupt- und Ehrenamt sowie der Kinder- und Jugendfeuerwehr in der Zeitkapsel. Dazu wurden Bilder vom Spatenstich, der derzeitigen Angehörigen der Jugendfeuerwehr sowie der Löschzüge II Millrath und III Trills beigelegt. Als Zeitungsdokument ist eine Ausgabe des Lokalanzeigers vom 31. August in der Kapsel. Auch die Ärmelabzeichen der Feuerwehr Erkrath in rot, silber und gold durften nicht fehlen.

Die Kinderfeuerwehr Erkrath hatte auf einem ihrer T-Shirts Unterschriften gesammelt, dieses ist zusammen mit einer Basecap anlässslich des 40-jährigen Jubliäums der Jugendfeuerwehr Erkrath ebenso in der Zeitkapsel. Der Löschzug III Trills hatte noch eine Medaille beigesteuert, dazu liegen Schlüsselbänder der Feuerwehr in blau und pink sowie ein Zollstock der Firma Hundhausen in der Kapsel. Feuerwehr-Chef Guido Vogt versicherte, dass diese lange Liste wirklich in dem vergleichsweise kleinen Edelstahlrohr drin ist: „Die Dokumente habe ich ganz sorgfältig und eng gefaltet.“

14 Patenschrauben

Bürgermeister Schultz und Projektleiterin Wolf nahmen danach die Zeitkapsel und legten sie in die vorgesehene Halterung, die sich in der Wand neben dem Haupteingang befindet. Feuerwehr-Chef Vogt klärte auf, dass eigentlich eine Gravur auf die Zeitkapsel sollte. Da dies nicht funktioniert habe, wurde ein eigenes Schild erstellt, welches er in das Fach stellte. Zuletzt wurde dann eine Sichtscheibe mit 14 Schrauben montiert, für die es verschiedene Paten gab: Bürgermeister Christoph Schultz (Vogt: „Jetzt muss der Chef auch mal selbst Hand anlegen!“) und Projektleiterin Charlotte Wolf, die Vorsitzenden des Bauauschusses und des Ausschusses für Feuerwehrangelegenheiten Detlef Ehlert und Wolfgang Cüppers, zudem Stephan Hundhausen. Sie wurden nacheinander aufgerufen.

Aus den Reihen der Feuerwehr wurden weitere Schrauben durch die Wehrleitung Guido Vogt, Markus Steinacker und Jörg Schmitter montiert. Für die zukünftig im Gebäude untergebrachten Löschzüge II Millrath und III Trills brachten deren Zugführer Jörg Schwarz und Ron Bambrowicz ‚Patenschrauben‘ in die Umrandung der Sichtscheibe ein. Auch der Stadtjugendfeuerwehrwart Kai Weikert und die Stadtkinderfeuerwehrwartin Martina Schlebusch durften Schrauben einbringen.

Die 13. Schraube – eigentlich eine Unglückszahl – schraubte die stellvertretende Fachbereichsleiterin Dr. Kim Sara Doht ein. „Ihr traue ich das zu, dass sie das ohne Probleme kann“, sagte Vogt und hoffte damit auf ein gutes Zeichen. Für die letzte Schraube war Torsten Schams, Kreisbrandmeister des Kreises Mettmann, vorgesehen. Bei dessen Ankündigung kommentierte Bürgermeister Schultz: „Wenn die Arbeit getan ist, kommt der Kreis“ – was bei den Gästen für Gelächter sorgte, aber natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist. Alle Beteiligten konnten die Schrauben mit mehr oder weniger Mühe eindrehen.

Feier mit Blaskapelle und Currywurst

Anschließend wurde in der zukünftigen Fahrzeughalle des Rettungsdienstes gefeiert, die derzeit noch ohne Obergeschoss ist. Es gab kühle Getränke, die in einem vom Deutschen Roten Kreuz Ortsverband Haan-Gruiten geliehenen Kühlwagen gelagert wurden. Bei der Vielzahl der Gäste hatte man sich gegen Grillen entschieden, stattdessen gab es Currywurst aus Wärmebehältern – auch vegetarisch. Dazu spielten die „Bergischen Blech Boys“ noch einige weitere Stücke, darunter „Always Look on the Bright Side of Life“ oder „Ich war noch niemals in New York“ und als Abschluss „Vielen Dank, für die Blumen“.

Bis zum Ende gegen 19 Uhr konnten sich die Anwesenden zudem selbst ein Bild vom aktuellen Stand der Baustelle machen, was viele der Feuerwehr-Mitglieder mit ihren Angehörigen wahrnahmen. So ist über den Werkstätten bereits das Obergeschoss im Bau, sodass man aus dem ersten Geschoss runter auf den späteren Fahrzeug-Hof schauen konnte. Derzeit wird das Fundament für die späteren Aufenthaltsräume der Freiwilligen Löschzüge gefertigt. Auch Baupläne an der Wand der Rettungsdienst-Fahrzeughalle konnten studiert werden. An der Zeitkapsel wurden viele Fotos und Selfies gemacht.

Schon bald wird es mit dem Richtfest den nächsten Meilenstein in dem Bauprojekt geben, welches von der Stadt Erkrath zuletzt im Mai diesen Jahres mit Baukosten in Höhe von ca. 42,5 Millionen Euro beziffert wurde. Die Inbetriebnahme soll im Sommer 2025 erfolgen.

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