Gewinner der Challange ‘Wir wollen laufen’

von Susann Krüll

Foto: T. Laxa

Klasse 4b der Johannesschule gewinnt Challenge ‘Wir wollen laufen!’

Seit zwei Monaten läuft Klassen-übergreifend der Wettbewerb zur Einrichtung der Eltern-Haltestellen an der GGS-Johannesschule. Jedes Mal, wenn die Kids zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Roller zu Schule kommen, bzw. sich von den Eltern an den in der Kirchstraße und am China-Imbiss an der Hochdahler Straße eingerichteten „Eltern-Haltestellen“ absetzten lassen, erhalten sie einen Stempel in die zur Aktion gehörigen Heftchen.

Erster Schultag nach den Herbstferien zeigt nur Gewinner

Daher wurde der erste Schultag nach den Herbstferien vielleicht mehr herbeigesehnt als sonst. Denn es galt, die drei Gewinner-Klassen zu küren, die bisher die meisten Stempel gesammelt hatten. So herrschte eine gewisse Anspannung, als Schulleiter Sebastian Flor die Klassen nach und nach die Klassen zu sich rief, die es (noch) nicht auf das Podest geschafft hatten. Aber ihr Direx konnte auch die anderen beruhigen: „Hier geht keine Klasse leer aus, denn Ihr habt alle toll mitgemacht. Außerdem waren die Abstände wirklich gering, daher bekommt jede Klasse ein Exemplar des Spiels Die supergeheime Baumzone“, so die Ankündigung, die mit allgemeinem Jubel aufgenommen wurde. Als die Klassen 1a, 2b, 3a, 3b und 4a nach und nach ihr Spiel abgeholt hatten, stieg die Spannung bei den verbleibenden drei. „Den dritten Platz belegt die Klasse 1b. Herzlichen Glückwunsch Euch allen. Ihr habt demnächst einen eigenen Ameisen-Staat im Klassenzimmer, den Ihr beobachten könnt, und um den Ihr Euch natürlich auch gemeinsam kümmern sollt“, so Flor, der das Experimentierset überreichte. Als alle wieder auf ihren Plätzen saßen, brach riesiger Jubel unter der Klasse 4b los, denn als nächstes rief Sebastian Flor die 2a auf. Nachdem er die ‘Großen’ gebeten hatte, sich noch ein wenig zu gedulden mit dem Jubeln, übergab er ein Experimentierset an die Gewinner des zweiten Platzes, die sich ab jetzt um Regenwürmer kümmern werden. „Herzlichen Glückwunsch an Euch, Ihr habt das ganz großartig gemacht“, mit diesen Worten gab es das Spiel und als Hauptgewinn für die Kids ein Experimentierset rund um Maikäfer.

Bis zu den Sommerferien werden weiter Stempel gesammelt

Sascha Becker, der Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit beim Straßenverkehrsamt des Kreises Mettmann, wandte sich nach der Preisverleihung an die Kids und erinnerte sie: „Wisst Ihr noch, welch ein Preis der Klasse winkt, die bis zu den Sommerferien die meisten Stempel gesammelt hat?“, so seine Frage. Ihm schalte aus mehreren Kehlen entgegen: „Ein Kino-Besuch.“ Sichtlich beeindruckt konkretisierte er, dass sich die Kids den Film aussuchen könnten und es auch Popcorn und etwas zu trinken für alle dazu gäbe. Daher wiederholte Bürgermeister Christoph Schultz die Hausaufgabe, die er den 196 Schülerinnen und Schülern der Johannesschule schon gegeben hatte: „Besprecht mit Euren Eltern, dass sie Euch zu Fuß zur Schule gehen lassen und wenn das nicht möglich ist, dann sollen sie Euch wenigstens an den Eltern-Haltestellen rauslassen, damit Ihr noch ein Stück zu Fuß gehen könnte. Ihr lernt dabei, wie Ihr Euch sicher im Straßenverkehr bewegt“, so seine Erinnerung daran, was der eigentliche Sinn des Sammelns der Stempel ist.

Beteiligte ziehen ein positives Fazit nach zwei Monaten

Bereits zu Beginn des Pilotprojekts, für das die Johannesschule ausgewählt worden war, hatten sich die Verantwortlichen des Kreises Mettmann, Sascha Becker sowie Tanja Smigoc, die das Projekt Eltern-Haltestelle verantwortet und die Kids von der Hochdahler Straße aus sechs Wochen lang begleitet hat, auf dem Schulhof getroffen. Nun waren sie am Montag wieder zusammengekommen. „Ich bin ganz begeistert von den Kindern. Sie haben den Weg zur Schule an der großen Straße entlang und dann noch die Hölderlinstraße überquerend, nach kurzer Zeit so souverän gemeistert. Anstatt mich zu fragen, während ich sie auf dem Weg begleitet habe, haben sie sich gegenseitig unterstützt und Tipps gegeben. Da es so gut funktioniert, haben die Eltern nun auch das Vertrauen, ihre Kinder in Kleingruppen von dem ‚Elternparkplatz‘, auch dem weiter entfernten am China-Imbiß, aus zu Fuß gehen zu lassen“, zeigt sich Smigoc sehr zufrieden mit der Pilotphase. „Die Erfahrungen, die wir in den letzten Wochen gemacht haben, werden wir in die anderen Städten, in denen wir das Projekt auch einführen möchten, mitnehmen. Die nächsten Elternhaltestellen werden wir an einer Grundschule in Ratingen einrichten“, verriet sie im Gespräch. Auch die beiden Beamten der Kreispolizeibehörde, die das Projekt begleiten, Jessica Werner und ihr Kollege bestätigen die positive Einschätzung ihrer Projekt-Partnerin Smigoc. Sie zeigten sich erleichtert, dass sich die Situation vor dem Schuleingang an der Hölderlinstraße morgens, mittags und abends entspannt hat. Nach der Einrichtung der Eltern-Haltestellen hätten sich die ehemals chaotischen Zustände, wenn dort zahlreiche Elterntaxis versuchten, ihre Kids möglichst nah am Schultor abzusetzen, bzw. wieder einzusammeln, sehr entspannt. „Jetzt sind es nur noch vereinzelte Pkws, die direkt vor der Schule halten. Leider haben wir aber immer noch Anwohner und andere Autofahrer, die zu den Zeiten, an denen die drei Parkplätze an der Kirchstraße als ‚Elternhaltestellen‘ reserviert sind, dort parken. Auch wenn das Knöllchen mit 20€ zu Buche schlägt“, appellieren sie, das Parkverbot zu beachten.

Die Kids der Johannesschule werden ihre Eltern jedenfalls weiter bitten, sie an den Eltern-Haltestellen abzusetzten, bzw. abzuholen oder am besten zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. Schließlich winkt für ihre Klasse die Aussicht auf einen gemeinsamen Kino-Besuch. „Mit den Betreibern des Weltspiegel-Kinos in Mettmann ist das schon besprochen“, heizte Smigoc den Ehrgeiz der Kids noch einmal an.

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