Wissenswertes zum bedrohten Biotop Flussaue vermittelt ein nun fertiggestellter Infopfad am Naturschutzzentrum Bruchhausen. Mit drei Führungen wird er am Freitag eingeweiht.
Es hat ein wenig gedauert, doch nun ist der Infopfad „Zeugen aus dem bedrohten Biotop natürliche Flussaue“ auf dem Gelände des Naturschutzzentrums Bruchhausen endlich fertiggestellt. Zwei Jahre lang wurde das Artenschutzgewässer durch Baggerarbeiten, Modellieren des Geländes, Befüllung sowie die Anlage des Weges und die Erstellung einer Infotafel zu einem Lebensraum, den es in der Natur hier heute kaum noch gibt: Bach- und Flussauen.
Vor rund 66 Millionen Jahren sah das noch ganz anders aus. Dort, wo heute die Bruchhauser Sandgrube ist, floss damals der Rhein entlang. Die ersten Kreuzkröten hatten hier ihr Traumbiotop. „Jene ehemals natürlichen Lebensräume hat der Mensch heute für seine Zwecke umgestaltet und so findet die Kreuzkröte kaum noch Natur für ihr Leben. Sie ist gezwungen, künstliche aber ähnliche Lebensräume wie Steinbrüche oder auch Kies- und Sandgruben zu besiedeln. Oft jedoch nur, bis auch diese „leer“ aus der Sicht des Menschen sind und dann leider viel zu oft von ihm verfüllt werden“, informiert die am Pfad installierte Infotafel, wie der Lebensraum der Kröte weiter und weiter schrumpft.
Die kleinen Amphibien brauchen viel Sonne, lockere Böden mit Höhlen und warme Pfützen, die nicht vorzeitig austrocknen, für ihren Nachwuchs. Und genau das bietet der flache Tümpel, den das Team des Naturschutzzentrums angelegt hat. „Die Geburtsgewässer, in denen die Kröten Eier legen, waren früher flache, ganz langsam austrocknende Tümpel in den Auen, die durch das Hochwasser entstanden waren und im Herbst austrocknen. Solche Verhältnisse können in Sandgruben und Steinbrüchen imitiert werden, damit sich auch keine Fische oder andere tierischen Jäger ansiedeln, die unsere Kaulquappen fressen“ erfährt man weiter.
Was sind Knollensteine und was hat es im Zusammenhang mit der Kreuzkröte mit Waschbären auf sich? Dies sind weitere Infos, die die Lehrtafel kurzweilig vermittelt. Der barrierearme Infopfad beginnt und endet am Parkplatz des Naturschutzzentrums, führt in den Nordteil des Geländes und kann mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen erkundet werden.
Am Freitag, 2. Juni, um 16 Uhr wird der Infopfad eingeweiht. Karin Blomenkamp und Bernhard May nehmen Interessierte bei drei lehrreichen Führungen um 16, 16.45 und 17.30 Uhr mit auf den Pfad. Anschließend lädt der Verein der Freunde und Förderer bei Snacks und Getränken zum Verweilen ein. Eine Anmeldung bis spätestens 31. Mai 2023 mit Angabe der gewünschten Uhrzeit ist erforderlich: renate.spaeth@o2online.de
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