FFF Erkrath lädt zur Kundgebung ein

Foto: Susann Krüll

Wie in Berlin und zahlreichen anderen Städten in Deutschland hatte am Dienstag auch die Erkrather Ortsgruppe der Fridays for Future Bewegung zu einer Kundgebung anlässlich der in Berlin stattfindenden Verhandlungen über ein Milliardenschweres Hilfsprogramm für die Corona-gebeutelte Wirtschaft aufgerufen.

Rund 30 Teilnehmer folgten der Einladung unter die Markthalle an der Bavierstraße. Bevor sie den mit Flatterband abgesperrten Bereich unter der Bahnsteighalle mit Mund-Nasen-Schutz betreten durften, mussten sie ihre Kontaktdaten hinterlassen, um bei einer potenziellen Infektion mit dem Corona-Virus die Rückverfolgung zu ermöglichen. Auf dem Boden im Veranstaltungsbereich waren im 2-Meter Abstand Kreuze aufgeklebt, um die Abstandsregelung einzuhalten. Die Polizei, die mit einem Mannschaftswagen und einem PKW vor Ort waren, hatte nichts zu beanstanden.

Schweigeminute für George Floyd eröffnet Kundgebung

Um 11 Uhr begann mit einer Schweigeminute für den bei einem Polizeieinsatz in den USA getöteten Afro-Amerikaner George Floyd die Kundgebung. Danach begrüßte Rahel Bott, Sprecherin der FFF-Ortsgruppe, per Megaphon die Teilnehmer: „Gern hätten wir die 100-Personen Marke geknackt, aber ich freue mich sehr über jeden von Euch, der gekommen ist“, so die junge Abiturientin, die nach eigenem Bekunden froh ist, wieder Zeit für ihr (umwelt-) politisches Engagement zu haben. Das lässt sie auch für den Kommunalwahlen im September für die Erkrather Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kandidieren. Anschließend verlas ihre Mitstreiterin Enja, ein weiteres Gründungsmitglied der Ortsgruppe, die fünf Forderungen der FFF-Bewegung an die Bundespolitiker.

Forderungen an die Bundesregierung

Alle auf dem Pariser Klimagipfel für Deutschland beschlossenen Maßnahmen sollen mit dem Emissionsbudget kompatibel; Deutschland soll – unabhängig von der „Corona Politik“-  bereits 2035 Klimaneutral sein; die Kosten für eine Tonne produziertes CO2 soll auf 180 Euro festgelegt werden; fossile Energieträger sollen nicht mehr subventioniert werden und keine (Corona-) Subventionen für Konzerne, die kein verbindliches Klimaziel sowie keinen überprüfbaren Plan für die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels haben.

Störer wird nicht beachtet

Auch wenn ein Anwohner der Bavierstraße mit lauten Zwischenrufen sein Missfallen an der Aktion von der FFF Ortsgruppe zum Ausdruck brachte, ließen sich die Teilnehmer bei ihren Wortbeiträgen, unter anderem von Peter Knitsch, Bürgermeister-Kandidat und Sprecher Bündnis 90/Die Grünen in Erkrath, nicht stören. So kehrte der Mann nach einiger Zeit in seine Wohnung zurück. Besonders Rahel Botts beeindruckte in ihrer Schlussansprache durch eine klare Struktur und griffige Forderung: Gegen Vergangenheit für die Zukunft, gegen Verschwendung für Nachhaltigkeit, gegen Egoismus für Verantwortung- brachte sie die Forderungen der Bewegung zum Ausdruck, die mit den Schulstreik der jungen Schweden Greta Thunberg für die Umwelt begann.

Kundgebung endet mit „Die-in“

Nach gut einer dreiviertel Stunde löste sich die Kundgebung auf. Zum Abschluss hatte die Gruppe erneut mehrere der von den bundesweiten FFF-Demos bekannten Liedern gesungen und vor allem die jüngeren Teilnehmer mahnten mit einem „Die-in“ die Umsetzung der Klima-Ziele noch einmal plakativ an. Dabei zählte Enja ab der aktuellen Jahreszahl beginnend bis zum Schlüsseljahr 2038 hoch, während sich die Teilnehmenden auf den Boden legten. Unter Beifall der vor allem Älteren, die an der Seite stehend der Aktion zugeschaut hatten, endete die Kundgebung endgültig.

“Die-in”
Fotos: Susann Krüll

1 Kommentar

  1. Die überschaubare Zahl der Teilnehmer ist dem Lockdown geschuldet. Das mit FFF junge Menschen sich aktiv I. Die Politik einmischen, ist fantastisch. Demokratie kann nur durch Teilhabe der Bürger funktionieren.

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