„Fairgnügen – Fairständnis – Fairplay“

Von Susann Krüll

Faires Schulfest an der GGS Düssel- und Falkenstraße. Foto: Nadine Schmitz

Die GGS Düssel- und Falkenstraße hat am vergangenen Freitag ein faires Sommerfest gefeiert.

Als einzige Grundschule im Kreis Mettmann hat die GGS Erkrath mit ihren Standorten an der Falken- sowie der Düsselstraße durchgehend seit 2017 das Siegel „Fairtrade School“ inne. Wenig verwunderlich, dass das Sommerfest am Freitagnachmittag unter diesem „fairen Dreiklang“ stattfand. Am Standort Düsselstraße hatten sich die gesamte Schüler-, Lehrer- und Elternschaft eingefunden, um zu basteln, zu experimentieren und natürlich bei Spiel und Sport jede Menge Spaß zu haben – nachhaltig.

Bürgermeister spricht Grußwort

Sehr zur Freude von Schulleiterin Nicole Gollata eröffnete Bürgermeister Christoph Schultz das Schulfest und lobte, dass der „faire Gedanke“ bereits an die Grundschulkinder vermittelt werde. Er hob hervor, dass die Stadt Erkrath selbst „Fairtown“ sei und es mit der Kita Hochdahl Mitte am Schimmelskämpchen noch ein „Fairtrade Kindergarten“ gäbe.

Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählten Nicole Gollata, Konrektorin Clarissa Höpner und Karola Fritzsch, Lehrerin am Standort Falkenstraße (an das Naturschutzzentrum Bruchhausen, einem der Kooperationspartner der Schule, stundenweise als Referentin abgesandt) wie „fair“ nicht nur in Bezug auf Einkaufen im Schulalltag gelebt wird.

„Alle Schulanfänger erhalten zur Einschulung ein fair produziertes Schul-T-Shirt. Das ist für sie und ihre Eltern so zu sagen die erste Begegnung mit dem Thema ‚Fair‘, das sich durch unseren Schulalltag zieht“, so Schulleiterin Gollata. Ihre Stellvertreterin Clarissa Höpfner ergänzte, dass außerdem alle Kinder zum Nikolaus einen Schokomann bekommen, den die Schule direkt bei der GEPA-Einkaufsgenossenschaft ordert. Dort ist sie seit Langem Mitglied. „Auch den Kaffee für unsere Lehrerzimmer und andere Verbrauchsmaterialien beziehen wir direkt dort“, führt Karola Fritzsch, die Dritte im Bunde aus, die sich in all dem Trubel des Sommerfests die Zeit nahm unsere Redaktion zu informieren, was hinter den drei Begriffen steckt, die Titel und Motto des Festes zugleich sind. Weiter berichtete Höpfner, dass die Rezertifizierung, die in diesem Sommer wieder ansteht, nicht nur mit dem Ausfüllen von Formularen verbunden ist, sondern auch alle Aktivitäten in dem Blog auf der Schulwebsite aktuell zu veröffentlichen sind. „Dort findet man dann auch unsere regelmäßigen fairen Frühstücke der vierten Klassen. Diese werden für die Vorbereitung zu unserem Kooperationspartner Rewe geschickt und durchforsten dort die Regale nach Waren mit den verschiedenen Fairtrade Labeln“, so Gollata, die schmunzelnd hinzufügt, dass die Kids beim Einkauf für das gemeinsame Frühstück dann ganz schön ins Schwitzen kommen. „Auch sonst ‚erziehen‘ die Kinder, nachdem sie in der Schule die Vorteile von fair produzierten und gehandelten Waren erfahren haben, dieses Wissen ins Elternhaus. Kinder nehmen so durchaus Einfluss auf das Kaufverhalten, wenn sie fragen, warum nicht die faire Schokolade gekauft wird, die sie aus dem Besuch des Eine-Welt-Ladens kennen“, so Fritzsch, die darauf hinweist, dass auch dieser ein Kooperationspartner der Schule in Sachen Nachhaltigkeit und fairen Handel sei. So sind sie denn auch mit einem Stand auf dem Sommerfest vertreten.

Und diese Aktionen gab es außerdem:

Aus Zeitungspapier entstehen Behälter für Erde samt Wildblumensamen

Mutter Anna Yükseler, deren zwei Kinder am Standort Falkenstraße zur Schule gehen, zeigt an ihrem Stand unter der Überdachung, wie mit Hilfe eines so genannten „Paper Potter“ aus langen Zeitungspapier-Streifen eine Form entsteht, wie man sie sonst in Gärtnereien aus Plastik kennt, in der Pflanzen oder manchmal auch Pappe verkauft werden. Die ehemalige Schülerin Nadine, die mit ihrem Bruder, der hier noch zur Schule geht, da ist, ist bereits Profi und kann insgesamt vier Behältnisse mit nach Hause nehmen, in denen sich Samen für Insekten-freundliche Blumen befinden.

Stand mit Glücksrad

„Hier kann man beim Drehen Spielzeug gewinnen, das Schülerinnen und Schüler abgeben haben, weil sich nicht mehr damit spielen. Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit eine gute Sache, um den Kindern zu zeigen, dass sich andere Kids durchaus noch darüber freuen“, so Andrea Stracke-Knitsch, die an der Falkenstraße Klassenlehrerin der M1-3C ist und gemeinsam mit Mutter Nadine Schmitz, die in der Pflegschaft aktiv ist, den Stand ihrer Schülerinnen und Schüler betreute. An dem wurde auch darüber informiert, wie der Weg von der Baumwolle bis zum fertigen T-Shirt fast einmal um dem Erdball verläuft und welche Ressourcen bei der Produktion verbraucht werden. „Daher ist es sinnvoll, Kleidung entweder auf dem Flohmarkt weiter zu verkaufen, wenn sie noch gut erhalten ist oder daraus etwas Neues zu schaffen, wie eine Tasche oder ein Utensil zum Aufbewahren von Stiften. Schmitz Sohn Carl-Philipp, acht Jahre, hat seiner Klassenlehrerin geholfen, die Aufkleber zu beschriften, die in kurz und knapp die wichtigsten Daten zeigen, die zur T-Shirt -Produktion zu wissen sind.

Basteln, Torwandschießen und Fotoshooting mit Verkleidung

Auf dem Schulhof konnte an einem Stand ein Leinenbeutel mit Kartoffeldruck verziert werden, in dem sich das Sportzeug nun in ganz individuellen Kunstwerken mitnehmen lässt. Ein Stück weiter konnten Mädchen und Jungen sich im Torwandschießen üben. Großen Andrang gab es im Klassenraum neben der Loge des Hausmeisters. Hier konnten sich die Kids und auch ihrer Eltern von der bereitstehenden Kleiderstange Kostüme samt passenden Kopfschmuck und anderer Accessoires wie Taschen oder Brillen für ein Foto aussuchen. Das Polaroid-Bild, das Lisa Henning von der Pflegschaft oder auch ihre Tochter Luise aufnahmen, konnten die Abgelichteten auf einen Papprahmen kleben und mit Strasssteinen, Aufklebern oder selbst gemalten Motiven verzieren. „Wir haben heute insgesamt acht Filme verschossen,“ erzählte die 10-jährige Luise, die ein gutes Auge dafür hatte, wie sich ihre Fotoobjekte vor der dem Hintergrund besonders effektvoll in Pose setzten. „Mir macht das total viel Spaß und ich finde es toll, dass alte Kleidung so noch mal in Szene gesetzt wird.“

Auch für ein reichhaltiges Kuchenbuffet hatten die Eltern jede Menge Selbstgebackenes beigesteuert und eine Truhe voller Wassereis sorgte für Abkühlung bei Groß und Klein. Der Sonnenschein hielt bis zum Abbau, den ein paar dicke Regentropfen beschleunigten, die dem positiven Nachklang des Nachmittags keinen Abbruch taten. „Wir sind glücklich, dass nach der Corona-bedingten Pause das Fest in diesem Jahr wieder stattfinden konnte. Es ist schön, dass auch beim Fest-Feiern wieder die arg vermisste Normalität für die Kinder eingekehrt ist“, so das Fazit von Schulleiterin Nicole Gollata.

Wer sich über die „Fair School“, die GGS Erkrath, und die Aktivitäten, die damit im Zusammenhang stehen, informieren möchte, findet die Infos auf der Schulhomepage.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*