Exkursion ins Exil von Kaiser Wilhelm II

von Ria Garcia

Foto Haus Doorn: Ziko van Dijk | Wikimedia Lizenz: CC by SA-3.0

Schmunzeln und Verwunderung beim monatlichen Stammtisch des Bergischen Geschichtsvereins Erkrath. Warum hatte Johannes Podporowski ausgerechnet alte Zeitungsberichte über das Kaiserpaar und den Tod der Kaiserin für seinen Vortrag gewählt?

“Das verrate ich am Ende des Vortrags”, kündigte er den Stammtischteilnehmern an, die zwar ein wenig spekulierten, aber nicht auf die Lösung kamen. Der Besuch des Kaiserpaars vor dem offiziellen Betriebsbeginn der Wuppertaler Schwebebahn, sei schließlich 1900 erfolgt. Der Betriebsbeginn der Schwebebahn dann erst 1901. Auf 120 Jahre sei dabei nicht zu kommen. Und auch der Tod der Kaiserin in 1921 ergab kein ‘Jubiläum’. Johannes Podporowski gab Auszüge eines eigentlich für 2021 geplanten Vortrags wieder, der den Mitgliedern aufgrund des Lockdowns per Email übermittelt wurde. (Auch bei uns erschienen.) Thema war seinerzeit die Haaner Volkszeitung vor 120 Jahren. In den Artikeln wurde der Besuch des Kaiserpaars erwähnt.

Artikel in der Mettmanner
Zeitung vom 13. April 1921.
Quelle: Zeitpunkt.NRW

Anschließend zitierte Johannes Podporowski einen Artikel aus der Mettmanner Zeitung vom 13. April 1921 ‘Die ehemalige deutsche Kaiserin verschieden’. Der Artikel informierte darüber, dass die ehemalige Kaiserin nach langer Krankheit zu Haus Doorn in den Niederlanden verstorben sei. “Der Leichnam wurde ohne den Witwer im Sonderzug von Holland nach Deutschland gebracht, der frühere Kaiser (und auch der Kronprinz) durfte nicht mit einreisen. Die Beisetzung von in Potsdam statt”, endete Podporowski und löste ‘das Rätsel’ schließlich auf.

Das streng gehütete Geheimnis

Als der Bergische Geschichtsverein Abteilung Erkrath in diesem Jahr das Jahresprogramm bekannt gab, fehlte das Ziel der ganztägigen Busexkursion. Einige Punkte in der Planung waren noch nicht bestätigt, sodass auf die Mitglieder eine Überraschung wartete. Längst konnte alles geklärt werden und der Vorstand war überrascht, dass die, die inzwischen erfahren hatten ‘wohin die Reise geht’, bisher offensichtlich ‘dichtgehalten’ hatten. Denn sowohl Busunternehmer Bernd Herrmann, der die Teilnehmer chauffieren wird, war aufgrund der Planung eingeweiht als auch der Kulturausschuss der Stadt, der vor kurzem tagte, denn da hatte man die Fahrt, mit der Bitte es noch nicht öffentlich werden zu lassen, erwähnt.

Haus Doorn in den Niederlanden – Kaiserexil und letzte Ruhestätte

Haus Doorn, niederländisch Huis Doorn, ist ein kleines Schloss in Doorn, einem Ort in der niederländischen Gemeinde Utrechtse Heuvelrug. Der ehemalige deutsche Kaiser Wilhelm II. lebte hier von 1920 bis zu seinem Tod am 4. Juni 1941 im Exil. Er wurde in einem Mausoleum im Park des Schlosses beigesetzt. Heute ist Haus Doorn ein Museum im Besitz des niederländischen Staates“, heißt es bei Wikipedia in einem Beitrag zu Haus Doorn.

Die Teilnehmer der Busexkursion können nach ihrer Ankunft das Gelände mit einem Pavillon zur Geschichte des ersten Weltkriegs besichtigen und ab 14 Uhr an einer Führung durch das Landhaus teilnehmen, das heute als Museum dient. 40 Plätze stehen im Bus zur Verfügung informierte Johannes Podporowski. “Mitglieder haben Vorrang. Es gilt die Reihenfolge der Anmeldung.”

Busexkursion Haus Doorn in den Niederlanden: Samstag, 12. August 2023, Abfahrt 10.00 Uhr, Parkplatz TSV Bürgerhaus. Die Anmeldung ist an die Email des Vorstands vorstand@bgv-erkrath.de möglich. Für die Busfahrt wird von Mitgliedern ein Unkostenbeitrag von 20 Euro erhoben, Nichtmitglieder zahlen 40 Euro.

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