Ein Schutzbaum für Kinderrechte

von Susann Krüll

V.l.: Laura, Hannah, Alice (Kindergruppe des Naturschutzzentrums Bruchhausen). Dahinter: Karin Blomenkamp (Leiterin des Naturschutzzentrums) und Andrea Bleichert (Kinder,-Jugend- und Familienhilfe beim SKFM Erkrath e.V.). Foto: Susann Krüll

In der vergangenen Woche wurde der erste von hoffentlich weiteren Schutzbäumen für die von der UN-Kinderrechtskonvention verabschiedeten Kinderrechte im Naturschutzzentrum Bruchhausen eingeweiht.

Organisatorin dieser Aktion, die gern zu – vielleicht auch – kontroversen Diskussionen anregen soll, ist Andrea Bleichert vom SKFM Erkrath e. V. „Wir wollen mit diesem Schutzbaum im Naturschutzzentrum auf das Recht auf eine gesunde Umwelt und den Klimawandel aufmerksam machen. Das gilt natürlich nicht nur, aber besonders für Kinder, sondern auch für uns Erwachsene“, so die engagierte Sozialpädagogin, beim SKFM tätig im Bereich Familienhilfe.

Ausrangierte Schuhe mit Botschaften hängen am Tor

Hanna und Lara, beide 10 Jahre alt, haben ihre Botschaften zusammen mit den anderen Kindern der „Naturgruppe“, die sich alle 14 Tage im Schulungsraum des Naturschutzzentrums zu verschiedenen Naturaktivitäten trifft, auf Zettel geschrieben. Sie sind gerade dabei, ein neues Plakat zu malen, das auf die „Aktion Schutzbaum“ aufmerksam machen soll. „Das erste haben wir mit Stiften gemalt, die das Laminieren nicht überstanden haben. Die Schrift und die Motive sind durch die Hitze einfach verschwunden,“ erzählt Regina Geisler, die sich als ehrenamtliche Helferin in Bruchhausen engagiert und zusammen mit Karin Blomkamp, der Leiterin des Zentrums, die Gruppe betreut. Doch die beiden Freundinnen sind sehr geübt und schnell sind zwei neue Plakate fertig, diesmal mit „hitzebeständigen“ Farben gemalt. Nach dem Laminieren werden sie zu den rechten oder linken Einzelschuhen mit den selbstverfassten Botschaften und Forderungen zum Schutz der Umwelt gehängt.

Die Schuhe stammen aus dem Kaufhaus ‘Rundum’, das vom SKFM betrieben wird. „Es sind Schuhe, die wir nicht mehr weitergeben können an unsere Kunden. Hier bekommen sie eine neue Bestimmung“, erklärt Andrea Bleichert, dass keineswegs der Gedanke der Nachhaltigkeit außer Acht gelassen wurde, denn die ausschließlich gespendeten Schuhe und Stiefel sind zum Verkaufen nicht mehr geeignet.

Sammlung darf gern wachsen

„Wir wünschen uns, dass Spaziergänger und Besucher nicht nur die Botschaften lesen. Sie können sich auch gern beteiligen“, so Karin Blomkamp. Auch „Externe“ dürfen ihre Gedanken zu dem Kinderrecht auf eine intakte Natur und Umwelt aufschreiben, den Zettel an einen ausrangierten Schuh befestigen und diesen am Zaun oder an der Leine, die zwischen den beiden Kirschbäumen dahinter gespannt ist, befestigen. „Oder sie geben die Botschaften einfach bei uns ab. Wir haben dank Andreas Beziehungen noch ein paar Schuhe und Stiefel zu vergeben.“

Schutzbäume für weitere Aktionen gesucht

Nachdem der erste Schutzbaum gefunden und „bestückt“ wurde, ist Andrea Bleichert auf der Suche nach anderen Einrichtungen, wie Schulen oder Kitas, die ein weitere der insgesamt 42 Kinderrechte bei sich visualisieren möchten. „Ich würde mich sehr freuen, wenn sich weitere Akteure fänden“, so die Pädagogin, die sich in ihrem Arbeitsalltag für die Kleinsten, aber auch deren Eltern einsetzt. „Gerade die zurückliegenden Corona-Zeit mit den Einschränkungen in der Schule, aber auch im Freizeitbereich haben bei den Kindern Spuren hinterlassen. Sie haben wirklich sehr unter den Einschränkungen gelitten.“ Mit der Aktion, auf die, auch von unserem Bundestag verabschiedeten Kinderrechte hinzuweisen, ist Andrea Bleichert eine Herzensangelegenheit. Bei Karin Blomkamp und Regina Geisler, die die OGS einer Grundschule in Erkrath leitet, stieß ihrer Idee ebenfalls auf offene Ohren.

Kontakt: Andrea Bleichert, Marte Meo-Therapeutin beim SKFM Erkrath, Tel. (02 11) 2 49 64-65.

Info: Die Aktion ‘Schutzbaum’ ist im letzten Jahr in Düsseldorf entstanden. Unter dem Titel Tree4Shelter von der Aktion weißes Friedensband können Kinder und Jugendliche dort ihre Sorgen in Worte fassen und ein sichtbares Zeichen setzen, um Erwachsene darauf aufmerksam zu machen.

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