Ein emotionaler, fröhlich-farbiger Abschied für Monika Thöne  

von Susann Krüll

Monika Thöne und das Team der Begegnungsstätte Gerberstraße. Foto: Gabi Gründker

Auf den Tag genau nach 23 Jahren fand die offizielle Verabschiedung von Monika Thöne als Leiterin der Begegnungsstätte Gerberstraße statt. Am 13.11.2010 hatte hier die Ägide mit ihr begonnen, die „die Gerberstraße“ zu dem machte, was sie ist: zu einer Begegnungsstätte für alle Vereine und Gruppierungen, unabhängig von Alter und Geschlecht.

Eine ehemalige Mitarbeiterin und eine aktuelle, die zur Freude aller Gruppen und deren Mitglieder die Leitung übernehmen wird, hatten am Sonntag vor der Feier die beiden großen Räume festlich geschmückt: Gabriele Gründkers, die heute in der Johanniter Begegnungsstätte „Alt und Jung“ tätig ist und mehr als vier Jahre mit Monika Thöne zusammengearbeitet hat, und Gabriela Wolpers, die schon lange den Bereich „Demenz“ verantwortet und nun die Gesamtleitung antreten wird.  

Wertschätzende Reden, Beiträge und ein Abschiedsfilm der Wegbegleiter

Martin Wildner, Einrichtungsleitung/Abteilungsleitung Senioren, Monika Thönes direkter Vorgesetzter, übernahm die Begrüßung der zahlreichen Gäste und übergab dann an Bürgermeister Christoph Schultz. Dieser war nicht nur mit Geschenken der Verwaltung gekommen, sondern hielt eine persönliche und sehr wertschätzende Rede auf die Hauptperson: „Ich stehe hier sehr ungern, weil ich Sie heute verabschieden muss. (…) Ich stehe hier aber auch für die Menschen, die Sie zusammengebracht haben, und als Stellvertreter einer dankbaren Stadt. (…) Sie haben als berufliche Netzwerkerin, die Menschen zusammengebracht. Dafür gebührt Ihnen der Respekt und der Dank der Stadt Erkrath.“ Neben Schultz waren auch weitere Verwaltungsmitarbeiter zur Verabschiedung gekommen, die über die Jahre eng mit der „Netzwerkerin“ Thöne zusammengearbeitet haben: Susanne Steller von der Sozial- und Wohnberatung und VHS-Leiterin Dr. Ursula Moldon. Annegret Pollmann, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, erzählte, dass die Treffen der von ihr aufgebauten FRAUKE-Gruppe zunächst auch in der Gerberstraße stattfanden, bis „die Räumlichkeiten zu klein wurden und ich größere suchen musste“, wie sie berichtete.

Monika Thöne und Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann. Foto: Gabi Gründkers

Mit Roland Spazier, dem Bereichsleiter „Leben im Alter“ bei der Caritas Mettmann e. V., ergriff ein Redner das Wort, der bekannte, dass ihn mit Monika Thöne eine lange berufliche – „wie ticken gleich“ – wie auch persönliche Geschichte verbinde. Auch er stünde des Anlasses wegen „ungern“ hier. Spazier ging darauf ein, dass es der scheidenden Leiterin gelungen sei, die Versprechen einzuhalten, mit denen sich der Caritas-Verband gegen die vier Mitbewerber durchgesetzt hatte, als es darum ging, wer die „Begegnungsstätte Gerberstraße“ als Träger betreiben solle: Die Tür stünde 24/7 für alle, auch externe Gruppen offen, die hier ihre Heimat gefunden haben. So seien rund 50 Schlüssel im Umlauf, mit denen die Leiter jederzeit Zugang hätten, wenn die Treffen mit ihrer Gruppe anstünden. „Als Du 2007 mit der Quartiersarbeit hier begannst, war die innovative Seniorenarbeit eine Blaupause für viele andere unserer Einrichtungen“, hatte bereits Martin Wildner seine scheidende Kollegin gelobt. Roland Spazier hatte ihre sehr umfangreiche Personalakte mitgebracht, deren Umfang nicht auf die Stunden-Aufstockungen und Verringerungen zurückzuführen sei, denn: „90% der Papiere, die den Ordner füllen, sind Fort- und Weiterbildungsanträge im Sinne der Menschen, die Zeit hier verbringen.“ So sei Monika Thöne ausgebildete Tanztherapeutin, so Spazier, der sich an einige Einlagen während der zahlreichen Sitzungen erinnern konnte, an denen Monika Thöne teilgenommen hat. „Als Du erzähltest, dass es eine Lach-Yoga-Gruppe gäbe, war auch das etwas, wo ihr hier Vorreiter wart.“

Roland Spazier und Monika Thöne. Foto: Caritas Mettmann

Dann zog die Festgemeinde in den zweiten Gruppenraum um. Denn im so genannten Bewegungsraum waren Leinwand und Beamer aufgebaut, um den Film zu zeigen, der aus zahlreichen Sequenzen bestand, in denen ihre – zumeist langjährigen – Weggefährtinnen und -gefährten bei der Caritas Mettmann von gemeinsam Erlebtem erzählten und gute Wünsche für den (Un-)Ruhestand gaben. Das eine oder andere Auge wurde nass, oft aber auch vor Lachen, denn viele Beiträge erzählten lustige Erlebnisse.

Buntes und musikalisches Programm zum Abschied

Zwischen den Reden hatte schon Norbert Koch mit der Ukulele, auf der er in der Begegnungsstätte Kurse gibt, nicht nur ein auf Monika Thöne umgemünztes Lied zum Besten gegeben, bei dem die Gäste den Refrain mitsangen. Nach der Film-Vorführung gab es später noch ein weiteres Ständchen. Pia-Lucia Heuberger, die die Musikgruppe(n) in der Gerberstraße leitet, dirigierte die Festgemeinde, während sie Monika Thöne im Kanon hochleben ließ. Auch die von der so Geehrten geleitete Theatergruppe „Impromix“ spielte eine kleine Szene, in die das Gemeinschaftsgeschenk aller Gruppen einbezogen wurde: ein Feuerahorn. Nach der Aufführung gab es von Allen persönliche Wünsche für ihre Leiterin. Inge Oertel, die ebenfalls lange in der Begegnungsstätte gearbeitet und kurz vor Monika Thöne dort angefangen hatte, berichtete etwas, das die Gäste doch erstaunte: „Als Du hier angefangen hast, war alles schwarz an Dir. Und jetzt, schau Dich mal an,“ scherzte sie und nahm, wie andere im Film oder in ihren Ansprachen, Bezug auf die farbenfrohen Kleidungsstil, den die rührige Netzwerkerin seit Langem bevorzugt.

Zahlreiche Gäste, Vertreter der Gruppen, die die Begegnungsstätte mit Leben füllen, wie der ADFC Erkrath, der Bürgerbusverein, der Schachclub, das ZWAR-Netzwerk, aber auch Vertreter aus anderen Begegnungsstätten und Senioreneinrichtungen sowie Abgesandte des Netzwerks „Erkrath hält zusammen“, in dem Thöne ganz aktiv war während der Corona- und der Hochwasserzeit, zeigten mit ihrem Erscheinen, welche Wertschätzung sie der scheidenden Leiterin entgegenbringen.

Dann war es Zeit, das Buffet zu eröffnen und es entspannen sich bei Herzhaftem und Süßem viele Gespräche. Das eine oder andere sicher über das, was die jeweiligen Erzähler mit der emphatischen und Netzwerk-affinen scheidenden Leiterin der Begegnungsstätte erlebt hatten. Sicher waren sich alle, dass „Ruhestand“ und Monika Thöne nicht zusammengehen, denn Rasten ist ihre Sache nicht.

„So ganz geht sie nicht“

Auch wenn es eine Abschiedsfeier war, so überwogen doch die fröhlichen Momente des Erinnerns an miteinander verbrachte Jahre. Und Monika Thöne hatte, gemeinsam mit ihrer designierten Nachfolgerin, Gabriela Wolpers, auch eine Ankündigung zu machen: „Gabi und ich haben die Köpfe schon zusammengesteckt und ein paar Projekte ausgearbeitet, die ich als freie Mitarbeiterin im nächsten Jahr unterstützen werde“, teilte Thöne zur Freude aller mit. Auch ihre Theatergruppe „Impromix“ werde sie weiter betreuen. So endete der Abschied mit einer versöhnenden Aussicht, über die sich die versammelte Festgemeinde freute: „So ganz gehe ich nicht.“

Monika Thöne und ihre Nachfolgerin Gabriela Wolpers. Caritas Mettmann

Info: Begegnungsstätte Gerberstraße, Gerberstraße 7, Tel. (0211) 24 35 53, bgst-gerberstrasse@caritas-mettmann.de, Das aktuelle Programm findet sich hier: https://www.caritas-mettmann.de/hilfen-angebote/leben-im-alter/begegnungsstaetten-netzwerke/index.html

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