Düssel-Terassen haben Grüne Mitte

Symbolbild Leserbriefe - Foto: Bruno (Germany) / Pixabay

Leserbrief | Hans-Ulrich Zastrau äußert sich zum Baugebiet am Wimmersberg.

Hinweis: Die geäußerte Meinung in Leserbriefen gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Anonyme Zuschriften, oder Zuschriften mit diskriminierenden Inhalten werden nicht berücksichtigt. Wir behalten uns vor längere Leserbriefe sinngemäß zu kürzen.

Wenn wir uns an Fakten halten stimmt schon der Name nicht. Die Düssel spielt hier keine Rolle. Sie ist weit weg nicht erlebbar; die Stadt Erkrath bemüht sich nicht, aus diesem Geschenk der Natur etwas zu machen und Catella könnte es auch nicht, selbst wenn es gewollt wäre. Und nach dem Schaubild von Catella haben die Wohnungen zumeist auch keine Terrassen, sondern normale Balkons.

Catella hat es eigentlich nicht nötig, das Projekt schön zu reden, denn gegen Vieles, was hier geplant ist, ist nichts einzuwenden; Trotzdem muss man die Nachteile dieses Projektes benennen dürfen:

Andere Städte planen mit guten Argumenten zentrale Siedlungen mit gemischten Nutzungen und Strukturen, aber hier wo dies sogar vom Stadtentwicklungskonzept vorgegeben ist, entsteht nun eine reine Wohnsiedlung.

Es wird in jedem Plan Bereiche höherer und minderer Wohnqualität geben. Auffällig ist nun, dass nach dem Catella-Plan die preisregulierten Wohnungen nicht eingestreut sind, sondern zu 85 % an den benachteiligten Standorten geplant sind.

Catella teilt mit, dass die Realisierung dieser „Klima“-Siedlung durch das Auslaufen der Förderung von KfW 55-Projekten verteuert und verzögert werde; verwunderlich, denn dieser Energiestandard ist längst überholt und für den aktuellen Klimaschutzstandard KfW 40 soll die Förderung ja alsbald wieder aufgelegt werden.

Catella wird nach eigenen Mitteilungen ein Regenrückhaltebecken von 300 cbm errichten; das ist das, was anhand der geplanten Flächen nach geltenden Formeln erforderlich ist, aber nicht mehr.

Tatsache ist, dass auch der jetzt gültige Bebauungsplan zwangsläufig einen sehr hohen Versiegelungsgrad ausweist; allein ca. 20.000 qm Dächer der Wohngebäude, dazu kommt ein Mehrfaches wegen der ausgedehnten Tiefgaragen und der sonstigen befestigten Flächen von Straßen, Wegen und Flächen für die Feuerwehr. Nur wenn begrünte Dachflächen nicht dazu zählen, kommt man auf bessere Ergebnisse. Herr Franken selbst hat in den Bürgerveranstaltungen anerkannt, dass auch begrünte Dachflächen letztlich versiegelte Flächen sind, denn sie werden an die Kanalisation angeschlossen.

Die „Grüne Mitte“ ist ein schöner, einprägsamer Gedanke, der an osteuropäische Angerdörfer erinnert. Aber dort war der Anger viel größer, er enthielt die gesamte Infrastruktur des Dorfes und die Allmende, die gemeinschaftliche Wiese. Hier ist „Grüne Mitte“ nur Grünfläche und laut Catella 1 ha groß, angeblich die größte Grünfläche von Alt-Erkrath. Jeder Alt-Erkrather kann es besser wissen: unser Bavier-/Kurpark ist 2,4 ha groß! (in beiden Fällen ist die Querung einer Straße übermessen).

Mit freundlichen Grüßen Hans-Ulrich Zastrau

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