Dschungel-Spielplatz am Stadtweiher eingeweiht

von Susann Krüll

Die neue 'Rote Rutsche'. Foto: Susann Krüll

Am Samstag war es endlich so weit: Nach 25 Wochen Bauzeit konnten die Kids zusammen mit Bürgermeister Schultz die Schleife des dicken blauen Stoffbands lösen.

Das Stoffband trennte – symbolisch zwischen zwei Bäume gespannt – die Wiese von den Spielgeräten abtrennte. Somit ist der Spielplatz am Stadtweiher, der eine neue rote Rutsche erhielt (die den Kids so wichtig war) freigegeben für Spiel, Spaß und Sport.

In seiner Ansprache zur offiziellen Eröffnung des Leuchtturm-Projekts am Stadtweiher in Hochdahl wies Bürgermeister Christof Schultz darauf hin, dass der Bau des so genannten ‘Dschungel-Spielplatzes’ nur dank der Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm ‘Soziale Stadt’, das Land und Bund aufgelegt haben, möglich gewesen sei. „Mein Dank gilt den vielen Beteiligten und Helfern, die diesen Tag möglich gemacht haben: Julia Zinn vom Quartiersmanagement Sandheide, dem Kinderhaus Sandheide und den Tanzgruppen des IKZ“, wandte er sich an diejenigen, die das Rahmenprogramm für die gelungene Eröffnung geplant hatten. Nicht unerwähnt ließ er die Mitarbeitenden der Verwaltung, die für Ausschreibung, Bauleitung und Ausführung von städtischer Seite aus verantwortlich waren. Zwei von ihnen waren, obwohl sie nicht mehr bei der Stadt Erkrath beschäftigt sind, dennoch zur Eröffnung gekommen und zeigten so, dass ihnen das Projekt auch jetzt noch eine Herzensangelegenheit ist: die Mitarbeiterin des Tiefbauamts, die die Ausschreibungen für das Projekt erstellte, Laura Rolshoven und Jana Fricke, ehemals zuständig für das Projekt ‘Soziale Stadt’. Ein weiterer ‘Ehemaliger’, der anwesend war, ist Phillipp Wolfram. Den Bau der Calisthenics-Anlage hat er in seiner ehemaligen Funktion als Vorsitzender Des Jugendrats maßgeblich mit angestopen. „Ich fand, dass auf dem Spielplatz auch etwas für Jugendliche angeboten werden sollte, daher der Vorschlag mit der Calisthenics-Anlage“, so der junge Mann, der im ersten Semester Jura in Köln studiert und hofft, dass der Spielplatz möglichst von Vandalismus verschont bleibt. Ebenso wie der Jugendrat war auch das Kinderparlament aktiv in die Planung involviert und hat die Spielgeräte ausgewählt. Sie alle haben eng mit den Landschaftsarchitekten des Büros ST Freiraum aus Duisburg zusammengearbeitet. Zur Eröffnung waren Büro-Gründer Markus Schürmann mit seiner Frau sowie Projektleiter Ingo Hoffmann gekommen und freuten sich über die vielen kleinen und großen Besuchern. „Ich muss den Anwohnern ein großes Kompliment machen, dass die die 25 Wochen Baulärm so nachsichtig ertragen haben. In der Zeit haben wir keine Vorfälle von Vandalismus auf der Baustelle gehabt, das ist bemerkenswert“, so Schürmann, der sich im Gespräch mit unser Redaktion an die zahlreichen Bürgerbeteiligungen zur Umgestaltung des Umfelds am Stadtweiher erinnert. „Mir ist besonders ein Spaziergang mit Anwohnern in Erinnerung geblieben, oder die Präsentation mit Ideensammlung am Hochdahler Markt“, weist er auf den Prozess hin, an dem zahlreiche Beteiligte mitgewirkt haben.

Hunderte kamen zum Feiern und Ausprobieren der Spielgeräte

Doch im Mittelpunkt standen an diesem Samstag-Vormittag nicht die ‘Offiziellen’ (allein), sondern die Kinder und Jugendlichen, die so zahlreich in Begleitung von ihren Eltern und/oder Großeltern erschienen waren. So forderte Bürgermeister Schultz die Kids denn auch auf, gemeinsam mit ihm, die große blaue Schleife, deren Enden um zwei Bäume gewunden war, zu lösen. Dies ließen sich diejenigen, die am nächsten zu ihm standen, nicht zweimal sagen. Unter großem Applaus fiel das Band nach dem Herunterzählen zu Boden und die Kids stürmten über den (neu) gesäten Rasen zu dem Herzstück der Anlage, der neuen ‘Roten Rutsche’. Diese hatte sich das Kinderparlament ausdrücklich gewünscht, war sie doch das Wahrzeichen des alten Stadtweiher-Spielplatzes gewesen. „Das ist zwar nicht die alte, rote Rutsche, aber diese ist mindestens ebenso schön“, befand Planer Markus Schürmann, der voller Freude anmerkte: „Es geht wie in einem Ameisenhaufen zu, im Turmhaus, das zu Rutsche hinaufführt.“

Noch kann der Bolzplatz, der einen neuen Belag erhielt nicht betreten werden, denn dieser muss noch ein wenig geschont werden, bevor die kleinen und größeren Fußballer hier wieder kicken können. Auch das Drehkarussell, das die ganzen Stunden hochfrequentiert, übrigens barrierefrei, also auch mit dem Rollstuhl, der in Extra- Bügeln sicher steht, benutzt werden kann, wird noch einmal gesperrt werden, fehlt doch noch der eigentliche Belag.

Kinder-Schminken, Spielplatz-Ralley, Stelzen-Clown und Luftballon-Tiere, Kuchen und Saft

Die Verantwortlichen des Quartiermanagement Sandheide und des Kinderhaus Sandheide hatten sich ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Hauptpersonen des Tages, die Kids aus dem näheren und weiteren Umfeld, einfallen lassen. Schnell bildeten sich die obligatorischen langen Schlangen beim Kinderschminken, so dass nach und nach Schmetterlinge oder Tiger-Streifen die Kindergesichter zierten. Auch der auf Stelzen daherkommende Clown war die gesamten drei Stunden, die das Fest offiziell dauerte, umlagert und schuf eine um die andere Tiergestalt als Luftballons.
Da Spielen, Klettern und Toben bekanntlich hungrig macht, hatte das ‘Quartett’ vom Quartiersmanagement einen Stand mit Blechkuchen, Saft und Wasser aufgebaut. Julia Zinn ist Projektkoordinatorin Soziale Stadt Sandheide bei der Stadt Erkrath. Mit dabei war ihre Kollegin Kübra Akyazi und eine Kollegin aus dem Fachbereich Stadtplanung, die in Vertretung von Jasmin Niespadtziany, die seit Oktober für das Projekt Soziale Sandheide zuständig ist, eingesprungen war. Auch Charlotte Möller vom Büro Stadt und Handel, das das Projekt seit 2019 begleitet, schenkte mit den Dreien Saft und Wasser aus und reichten Apfel- und Hefekuchen an. Das Angebot kam so gut an, dass nach drei Stunden „alles leer gegessen und getrunken war“, so Julia Zinn.

Die Mitarbeitenden des Kinderhaus Sandheide hatten sich eine Spielplatz-Rally ausgedacht, bei der die Kids Fragen rund um den neuen Spielplatz beantworten mussten. Wer alle Fragen beantwortet hatte, wurde mit kleinen Preisen, wie Puzzle oder Spielen belohnt.

Natürlich waren die Spielgeräte während der gesamten Einweihungsfeier von hunderten Kids, vom Krabbel- bis zum Grundschulalter und darüber hinaus, mit Beschlag belegt. Vorn an die besagte ‘Rote Rutsche’, aber auch das Dreh-Karussel, dessen Belag nicht pünktlich geliefert wurde, waren begehrt. Ausgiebig wurden auch die Geräte der Calisthenics-Anlage getestet, bei denen man das eigene Körpergewicht zum Trainieren einsetzt. „Ich werde sicher öfter mal mit den Seniorinnen und Senioren, die zu uns in den AWO-Treff kommen, hierher kommen und alles mit ihnen ausprobieren“, beschloss Silke Dietz, Leiterin des beliebten Treffs im Bürgerhaus. Sie gehörte zu den vielen erwachsenen Besucherinnen und Besuchern, darunter auch viele Mitglieder des Stadtrats, die unabhängig von der Parteizugehörigkeit von der Anlage angetan war. Und nicht zuletzt dden Beigeordneten der Fachbereiche Technik und Soziales, Fabian Schmidt und Michael Pfleging, sah man an, dass sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Letzter ließ mit Absicht den Damen vom Quartiersmanagement den Vortritt beim Foto: „Sie sind diejenigen, die den Tag so toll vorbereitet haben“, so sein lobender Kommentar.

‘Dschungel-Spielplatz’ – Pflanzen brauchen Zeit zum Wachsen

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es im Vorfeld, vor allem in den so genannten Sozialen Medien viele „kritische Anmerkungen zum Name Dschungel-Spielplatz gegeben hat“, wie Markus Schürmann berichtete. „Da möchte ich an die Geduld appellieren, denn wir haben dutzende Sträucher, darunter Holunder und viele weitere schnell wachsende Gehölze, gepflanzt. Diese brauchen nun einmal Zeit zum Wachsen. In spätestens fünf Jahren, haben wir hier den angekündigten Dschungel“, so der gelernte Gärtner und studierte Landschaftsarchitekt.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass zu viel Fläche mit Pflastersteinen belegt sei. Dazu hatte bereits der Bürgermeister in seiner Begrüßung Stellung genommen. „Dies sind alles Wasser-durchlässige Materialien, so dass der Niederschlag durch sie versickert und in den Stadtweiher fließt“, wusste er die Kritiker zu beruhigen.

Quartiersmanagement Sandheide: Das Quartiersbüro befindet sich am Sandheider Markt (Postanschrift: Hans-Sachs-Weg 9) in Erkrath Hochdahl. Zu folgenden Sprechzeiten ist es regulär geöffnet (oder nach Termin-Vereinbarung): montags von 13h-14h ist Kübra Akyazi (sandheide@erkrath.de, Tel. 02104-7906938) dort anzutreffen, dienstags von 14h-15h: Julia Zinn (julia.zinn@erkrath.de, Tel. 0211-24075038) und donnerstags von 12h-13h: Charlotte Möller (sandheide@erkrath.de, Tel. 0151-58330705).

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