Seit Montag befinden sich Erkraths Schüler größtenteils im Distanzunterricht, ein geringer Teil wird notbetreut.
Die erste Woche Distanzunterricht nach den Winterferien ist beinah vorüber und die Schulen ziehen größtenteils positive Bilanz. Hans Gruttmann, Schulleiter des Gymnasiums am Neandertal kann von seiner Schule nur Gutes berichten. „Wir haben bereits Anfang Dezember einen Probetag auf Distanz organisiert. Dabei sind ein paar technische Probleme aufgekommen, die wir optimieren konnten“, so Gruttmann. Seit dieser Woche arbeiten Schüler und Lehrer gleichermaßen digital mit den Plattformen Moodle und MS-Teams. Dabei lobt Gruttmann besonders den Support durch die Stadt Erkrath. „Die Verbindungen laufen sehr stabil, wir Schulen haben uns auf diese einheitliche Variante verständigt.“ Der Förderverein der Schule spendete im vergangenen Jahr 20 mobile Endgeräte, sodass auch die Schüler, die nicht über die notwendige Technik verfügten, zeitnah versorgt waren. „Aus meiner Sicht ist der Start des Distanzunterrichts hervorragend gelaufen“, resümiert Hans Gruttmann. Eine Notbetreuung wird am Gmy Neander nicht in Anspruch genommen.
Am Gymnasium Hochdahl läuft es ähnlich gut, wie Schulleiter Christof Krügermann erklärt. „Wir arbeiten nach Stundenplan und bisher lief alles sehr strukturiert und ruhig ab.“ Das Lernkonzept am Gymnasium in Hochdahl wurde gemeinsam mit den Schülern, Lehrern und Eltern erarbeitet und in einer Schulkonferenz einstimmig beschlossen. Ein Resümee zum vermittelten Lerninhalt kann Krügermann aber noch nicht liefern. „Am 1. Februar ist ein pädagogischer Tag vorgesehen, an dem wir die ersten Wochen evaluieren wollen. Dann kann ich dazu mehr sagen.“ Für diese Zeit günstig fand am Gymnasium an der Rankestraße im vergangenen Jahr ein Wechsel der technischen Endgeräte statt. Rund 100 Rechner wurden ausgetauscht. „Nach Rücksprache mit der Stadt konnten wir diese Geräte, die allesamt nicht älter als sechs Jahre sind, an unsere Schüler übertragen. Somit haben wir auch, was die technische Ausstattung anbelangt, keine Engpässe.“ Dass im Vergleich zum ersten Lockdown jetzt auch rechtliche Möglichkeiten geschaffen wurden, den übermittelten Unterrichtsinhalt zu bewerten, sieht Christof Krügermann ebenfalls als enormen Fortschritt an. „Im ersten Lockdown haben wir von Distanzlernen gesprochen, jetzt machen wir Unterricht auf Distanz. Das ist ein Unterschied.“
Uwe Heidelberg, Schulleiter der Realschule in Hochdahl erklärt, dass seine Schule ebenfalls „gut aufgestellt“ ist. „Wir haben ein klares Konzept und arbeiten 1:1 nach Stundenplan“, berichtet er. Während im ersten Lockdown noch größtenteils improvisiert wurde, hat die Erfahrung gezeigt, dass eine klare Struktur sinnvoll ist. „Wir haben eine stabile Plattform gewählt mit der wir sehr gut arbeiten können. Zudem kniet sich die Stadt Erkrath wirklich rein, uns einen guten Support zu bieten. Hard- aber auch Software sind komplett vorhanden.“ Bis zu den Sommerferien waren an der Realschule Hochdahl alle Lehrer in dem System geschult und arbeiten seitdem im Einklang, sodass die Anforderungen an die Schüler für jedes Fach gleich sind. „Eine Elternumfrage hat ergeben, dass auch diese mit dem Konzept zufrieden sind. Wir haben vier (Plus) von fünf Sternen erhalten, was beispielsweise die Erreichbarkeit angeht“, so der Schulleiter erklärend. 15 Kinder sind derzeit in der Notbetreuung untergebracht. Auch hier ist die Zahl- im Vergleich zum ersten Lockdown- gesunken. „Die anwesenden Schüler nehmen ganz normal am Distanzunterricht teil und sitzen in unseren Computerräumen.“
An der Realschule Erkrath wird das gleiche Konzept verfolgt. Auch dort lernen die Kinder dem Stundenplan entsprechend ihre Aufgaben ab. „Soweit ist bei uns alles ganz gut angelaufen“, resümiert Schulleiterin Ulrike Stamm-Kopplow. An manchen Stellen „ruckelt“ es zwar noch ein bisschen. „Beispielsweise beim Runterladen der Lernmaterialien, das klappt noch nicht bei allen Schülern reibungslos. Und manchmal hängt bei vereinzelnden Schülern die Internetverbindung. Aber das sind alles keine großen Probleme“, versichert die Schulleiterin. Bereits im November wurde die Videokonferenz mit den Schülern erprobt, der Start in den Distanzunterricht war demnach gut vorbereitet. „Die Selbstständigkeit wird durch diese Lernmöglichkeit zwar gefördert, der soziale Aspekt geht dabei aber verloren“, ist sich Ulrike Stamm-Kopplow sicher. Persönlich ist sich die Schulleiterin aber sicher, dass zumindest der Lerninhalt gut vermittelt werden kann. Aktuell werden an der Realschule Erkrath 20 Schüler notbetreut.
Die Carl-Fuhlrott- Hauptschule an der Rankestraße arbeitet mit der Lernplattform des Landes. Die Lehrer setzen auch beim Distanzunterricht auf individuelle Betreuung, Videokonferenzen finden teilweise in Kleingruppen statt. Einzelunterricht wird bei Bedarf auch an der Schule ermöglicht. „Wir begleiten unsere Schüler sehr eng und ich glaube nicht, dass dabei viel Lerninhalt auf der Strecke bleibt“, ist sich Schulleiterin Anna-Jaline Conradi sicher. Das Material kann an der Schule sowohl analog entgegengenommen, als auch digital heruntergeladen werden. „Zudem stellen wir Lernvideos zur Verfügung. Das funktioniert in der Kombination sehr gut“, so die Schulleiterin. Lediglich bei der technischen Ausstattung ist noch „Luft nach oben“. „Aber auch hier sind wir guter Dinge und rechnen mit der Ausstattung in den nächsten Tagen“, gibt Anna-Jaline Conradi wieder.
Grundschulen geben positives Feedback
Bei den Erkrather Grundschulen ist der Distanzunterricht ebenfalls gut angelaufen. So wurde der Montag an der Sechseckschule zunächst als Organisationstag genutzt, seitdem ist der Unterricht aber gut angelaufen. „Am Montag haben sich die Kinder ihre Taschen mit dem Material in der Sporthalle abgeholt, seitdem sind wir dabei auf Distanz zu unterrichten“, heißt es aus dem Sekretariat. Aktuell sind 60 Kinder in der Notbetreuung. „Es handelt sich dabei sowohl um Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, als auch um solche, die Zuhause keine Möglichkeit habe, auf Distanz zu lernen“, so die Stellungnahme der Schule. „Insgesamt haben wir 263 Kinder auf der Schule.“
In Willbeck sind es gerade einmal 15 Prozent der Schüler, die das Betreuungsangebot annehmen. Der Unterricht ist aber auch für diese Schüler gleich. „Sie machen die gleichen Aufgaben wie die Schüler, die Zuhause lernen“, erklärt Astrid Baleis von der Grundschule Willbeck. An den Grundschulen wird sowohl über Videochats unterrichtet, als auch Lernmaterialien für das „freie“ Lernen übermittelt. An der Grundschule Sandheide laufen die Videokonferenzen mit den Schülern reibungslos. „Wir haben zudem eine Sprechstunde für Schüler und Lehrer eingerichtet, damit noch einmal bei Fragen gezielt nachgehakt werden kann“, erklärt Susanne Adomeit, Schulleiterin der Grundschule Sandheide. Die Leihgeräte für die Schüler liegen der Schuler zwar noch nicht vor, diese sollen aber zeitnah geliefert werden. 13 Kinder- auch solche die derzeit noch keine Möglichkeit des Homeschooling durch technische Endgeräte haben- werden derzeit in der Schule betreut.
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