Die letzte Kreidetafel in einer Erkrather Grundschule

von Ria Garcia

Diese Kreidetafel fristete zwischen den vielen neuen Whiteboards im Juni letztes Jahr ein einsames Dasein. Foto: GGS Erkrath

Künftige Generationen werden sie kaum noch mit Schule in Verbindung bringen: Kreidetafeln, die so viele von uns durch unser Schulleben begleitet haben.

Ein Quietschen, das einem die Haar hochstellt. Ein Knacken, das verrät das der Schreibfluss unterbrochen wurde, weil das Stück Kreide durchgebrochen ist. Oder der Versuch mit dem letzten Stummel Kreide in gespitzen Fingern noch etwas an die Tafel zu schreiben. Eine Tafel, auf der neu Geschriebenes gerade schwer zu lesen ist, weil Schwamm und Wischwasser inzwischen soviel Kreide aufgenommen haben, dass man sie beim Wischen erneut auf der Tafel verteilte. Das Gefühl an den Händen, wenn genau diese Kreidereste dann nach dem Tafeldienst an den Händen trockneten. „Tafeldienst? Was ist das?“, werden die kommenden Generationen fragen.

All diese Erinnerungen, die wir jetzt noch an die gute alte Kreidetafel haben, werden sie nicht haben. Denn die Generation, die Schule nur noch mit Whiteboards statt Tafel erlebt, wächst gerade heran. Zumindest im letzten Jahr gab es im Juni in der GGS Erkrath noch eine letzte Kreidetafel. Die Idee fürs Foto kam von einer Lehrerin. Sie hatte den Abschied von analog zu digital notiert und fotografiert. Uns hat das Bild so gut gefallen, dass wir gefragt haben, ob wir es verwenden dürfen. So ein bisschen Nostalgie kommt auf, wenn wir zurückdenken.

Bildchen oder Sprüche auf der Rückseite der aufgeklappten Tafel, die erst zum Vorschein kommen, wenn die Lehrerin oder der Lehrer ‚die Tafel zuklappt‘? Das gehört beim Whiteboard wohl der Vergangenheit an. Mal schauen, was künftige Generationen sich ausdenken.

Bye, bye gute alte Kreidetafel.

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