Die Farben Columbiens in Hochdahl

von Ria Garcia

V.l.: Assistenzärztin Anna Bolte, Künstler Oliver Madlener und Dr. med. Christiane Hirschhäuser, die die Praxis vor vielen Jahren gegründet hatte. Foto: Ria Garcia

In der Frauenarztpraxis Dr. Katja Gabriel (Karschhauser Str. 23) ist der ersehnte Frühlung mit Farbenpracht am Freitag mit der Ausstellung ‘The Beauty of the Human Form’ von Oliver Madlener, als Künstler auch unter Oliver M. Art zu finden, eingezogen.

Gibt es geeignetere Orte außerhalb der Kunstszene Werke auszustellen, als Praxisräume? Weiße Wände, die nach Kunst und Gestaltung schreien und Menschen, die Zeit mit Warten verbringen. Zeit, in denen sie Kunst einfach einmal betrachten und genießen können, ohne dass sie Zeit aufbringen müssen, um eine Ausstellung zu besuchen. Eine gute Kombination, dass hat auch das Praxisteam erkannt und präsentiert mit der aktuellen Ausstellung bereits die vierte Ausstellung in den Praxisräumen. Die Auswahl aus den rund 200 Bildern von Oliver Madlener hat Anna Bolte, Assistenzärztin in der Praxis, getroffen. 22 Bilder sind es geworden. 21 davon stellen, passend zur Praxis, Frauen dar. “Es gibt einen Quoten-Mann”, verrät Künstler Oliver Madlener.

“Kunst ist dafür da Menschen Freude zu machen. Ich freue mich, wenn meine Kunst Menschen zum Lächeln bringt”, ist die Einstellung des Künstlers. Farbe sei Leben. Und so sucht man die ‘Farbe’ schwarz in seinen Bildern eher mit der Lupe. Die Bilder sind farbgewaltig, scheinen den Frühling, Sommer und Columbien in sich zu vereinen. “Meine Mutter stammt aus Columbien und meine Großmutter war schon Kunstmalerin”, erklärt er, dass einiges wohl bereits in seinen Genen angelegt sei. Columbianer lieben Farbe.

Kunst seit der Jugend, im Beruf Informatiker

Oliver Madlener war gerade 16 Jahre, als er seine Leidenschaft für die Kunst entdeckte. Inspiriert auch durch die Großmutter, aber angestoßen auch durch den Kunstunterricht in der Schule, indem die Schüler in einer Stunde Ölfarben für sich entdecken durften. “Zum ersten Mal konnte ich frei malen”, war es um den Künstler geschehen. Natürlich waren es keine teuren Künstlerfarben, aber die Möglichkeit eigene Perspektiven auf die Leinwand zu bringen, hatte es im angetan. “Zuhause habe ich begonnen Selbstportraits vor dem Spiegel zu malen”, beschreibt er, wie er sich im Selbststudium weitere Fertigkeiten aneignete. Dann kam das Studium und die Kunst musste erst einmal in eine hintere Reihe rücken. Das geflügelte Wort “brotlose Kunst” beeinflusste auch den Werdegang von Oliver Madlener. “Ich hab dann Medizin und später Informatik studiert”, berichtet er über seinen Werdegang.

Aber die Kunst geriet nicht in Vergessenheit und später malte er weiter. Irgendwann hat er den Fokus von Ölfarben auf Acryl verlegt. “Ölmalerei ist zeitaufwändig”, beschreibt er die Verlagerung. Und Zeit blieb immer nur neben dem Beruf. Um aber auch mit Acrylfarbe Verläufe zu gestalten, hat er ein spezielles Verfahren (Retarder) angewandt, bei dem die Farben langsamer trocken. Auf dem Weg zum Acryl hat er zeitweise auch mit Aquarell und Gouache gemalt. Inzwischen liegt der Fokus auf Acryl und wenn wenig Zeit für die Kunst bleibt, auf Tusche. Dann arbeitet der Künstler, der die Farben so liebt, auch einmal in schwarz-weiß.

Einige Ausstellungsimpressionen

In der Vergangenheit hat Oliver Madlener sich mit einzelnen Werken bereits zweimal an Gemeinschaftsausstellungen beteiligt. “Das hier ist meine erste große eigene Ausstellung”, freut er sich über die Möglichkeit in der Praxis ausstellen zu dürfen. Die 22 Bilder sind in den Jahren 2020 bis 2023 entstanden. Neben Menschen, denen er Portraits und Akt-Malerei widmet, sind seine Motive Tiere und Landschaften. Eine eigene kleine Serie hat er Künstlern, unter denen man beispielsweise David Bowie und Sean Connery findet, gewidmet. Mit der Frage, dass sein ‘Quotenmann’ ein wenig an Patrick Swazey erinnert, antwortet er: “Ist es nicht schön, dass jeder mit seinem Blick etwas anderes in die Bilder interpretiert.”

Zum Abschied sagt er zu uns: “Hasta la proxima vez.” (Übersetzung: Bis zum nächsten Mal.) Der Künstler lebt in Düsseldorf und so wird – zumindest für unsere Redaktion – “das nächste Mal” nur in Erkrath seien können. Aber wer weiß, vielleicht sieht man in nächster Zeit doch noch einmal mehr von dem Künstler in dieser Stadt. Für die kommenden drei Monate sind 22 seiner Werke noch in der Frauenarztpraxis Dr. Gabriel in der Karschhauser Straße 23 zu sehen und vielleicht hängt künftig auch das eine oder andere ‘farbenstarke’ Werk ja in einem Erkrather Haus.

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