Der Jazz Sommer 2022 naht

von Susann Krüll

Von li nach re: Thomas Döring (Gebietsleiter Erkrath und Mettmann, Kreissparkasse Düsseldorf), Lara Hartung (Eventmangerin Hopmanns Olive), Helmut Stein (Künstl. Leiter Jazzsommer), Gottfried Bander (Inhaber Lokschupoen), Julia Wallborn (Fachbereichsleiterin Schule, Kultur, Sport), Anna Klotz (Sachbarbeiterin Kultur) und Helmut Messerich (Abteilungsleiter Kultur, Sport) Foto: Susann Krüll

Helmut Stein, der im vergangenen Jahr sein Debüt als künstlerischer Leiter des Jazz Sommer gab, hat auch für die 24. Ausgabe des über Erkraths Grenzen hinaus bekannten Events „gezaubert“.

Erneut holt er die ‘ganz Großen Namen’ in den Lokschuppen Hochdahl. Unterstützt durch die Kreissparkasse Düsseldorf, die wie in allen Jahren zuvor wieder als Sponsor auftritt, durch Gottfried Bander, den Hausherren des Lokschuppens, sowie das Kulturamt der Stadt Erkrath werden an den drei ersten Augustsonntagen Jazz-Freunde von nah und fern auf ihre Kosten kommen. Auch in Sachen Catering, das Hopmanns Olive mit Klassikern vom Grill, Flammkuchen sowie Kaffee und Kuchen übernimmt, können sich die Besucher auf ein leckeres Pausenangebot freuen.

Drei Konzerte – drei Stilrichtungen

Bei der Vorstellung der Künstler für den 24. JazzSommer im Lokschuppen betonte Helmut Stein, dass er wie im Jahr davor darauf geachtet habe, dass er nicht dieselben Bands immer wieder auftreten lassen, sondern immer etwas anders machen wolle. Allerdings werde er ‘der Struktur des letzten Jahres folgend; das ganze Spektrum des Jazz zeigen’. Gleich am ersten der drei August-Sonntage käme es zu einer (Welt-)Premiere, kündigte er an: „Zwei Blues-Singende, ein Sänger und eine Sängerin, die im dritten Teil des Konzertes erstmals zusammen mit den ‘Jazzcats‘ auftreten, die mit ihren Blues-Tönen alle zum Mitwippen bringen werden“, so Stein, der auf seine ganz typische Art die beiden Blues-Größen wie folgt beschrieb: „Tommie Harries, Jahrgang 1934, der als GI im Krieg nach Bitburg kam, sich in Deutschland verguckt und nun irgendwo im Westerwald wohnt und auch mit 84 wird er mit dem Auto anreist, wird zuerst auftreten.“ Den zweiten Solo-Part werde die ‘blutjunge Brenda Boykin’ bestreiten, die immerhin ganze 20 Jahre jünger ist und aus der San Franciso-Bay-Area stammt. „Dass die beiden dann im dritten Teil des Konzerts zusammen auftreten werden, das ist geschieht hier im Lokschuppen das erste Mal“, macht Stein Lust auf die erste Jazz-Matinee, um dann hinzuzufügen. „Die ‚Jazzcats‘ werden alle Füße zum Wippen bringen, der Gitarrist ist so gnadenlos gut und dazu die Hammond B3, eine klassische Holzschrank-Orgel“, gerät er ins Schwärmen und setzt noch einen drauf.

Bandfoto BC ft. Tommie Harris Quintett Foto: Heinz Jörres

Für den zweiten Termin, bei dem es um den klassischen Swing geht, konnte er mit Hilfe seiner guten Freundin Lous Dassen, die jahrelang das ‘Doktor Jazz’ in Düsseldorf führte, die ‘Dutch Swing Collage Band’ gewinnen. „Das war nur Dank ihrer guten Kontakte und Vorarbeit möglich. Sie kennt einfach alle Jazz-Größen und wer verhandelt besser mit unseren holländischen Nachbarn als eine Landsfrau“, so Stein, der verriet, dass die ursprüngliche Honorar-Summe das Budget um das vierfache ‘gesprengt hätte’. Doch dank des Verhandlungsgeschicks und der gemeinsam erarbeiteten Strategie tritt die Band nach Tourneen auf allen fünf Kontinenten nun auch nach Paris, London und New York schließlich auch in Erkrath auf. Schon 1945 gegründet, habe die Band ihren eigenen Stil und Klang gepflegt und über die Jahre perfektioniert. „Sie spielen nicht ihre Musik, sie sind ihre Musik“, bringt es Helmut Stein auf den Punkt und fügt hinzu: „Hier sitzt jeder Ton, alles ist perfekt arrangiert.“

Auch schon auf mehr als 20 Jahre gemeinsame Auftritte können die Mitglieder von ‘Climax Jazz Cologne’ zurückblicken. „Dieser Termin ist Jacky Müller gewidmet, der den Dixieland-Stil schätzte und die Konzert-Reihe immer mit dem Auftritt einer solchen Compo beschloss. Die Jungens spielen in einer klassischen Besetzung und werden die Besucher erfreuen, die diese klassische Richtung bevorzugen und für dieses Erlebnis kommen“, so Stein, der vorher berichtet hatte, dass einige Stammgäste ihm im vergangenen Jahr ihm ihr Missfallen für seine innovative Auswahl ausgedrückt hätten. Einigen älteren Herrschaften sei es auch schlichtweg zu laut gewesen.

Eine Änderung in der Abfolge der Frühshoppen-Konzerte wird es geben. „Es sind drei Blöcke á einer Stunde geplant, in denen die Künstler spielen und dazwischen zwei Pausen á 30 Minuten. Dann können die Gäste in Ruhe das Speisen- und Getränke-Angebot im Biergarten genießen. Und da wir nicht in der Schule sind, erklingt auch kein Gong, das sind nur Richtwerte“, so Stein zu einer weiteren Neuerung.

Beibehalten aus dem letzten Jahr wird, dass es feste Plätze gibt und die maximale Besucherzahl pro Sonntag 250 Personen beträgt. „Das hat sich im vergangenen Jahr bewährt und auch in diesem Jahr möchten wir das mit Blick auf die ungewisse Corona-Entwicklung beibehalten“, so Julia Wallborn, Leiterin des Kulturamts. Allerdings werde es wieder eine Tageskasse geben, fügte sie noch hinzu. „Wenn denn noch Tickets zu haben sein sollten, und nicht alle im Vorverkauf weggehen, was ich bei dem Programm für wahrscheinlich halte“, so die Einschätzung ihres Chefs Helmut Messerich. Das Programm verspricht jedenfalls eine rege Nachfrage, auch über Erkraths Grenzen hinaus. Dank sei Helmut Stein und Lous Dassen mit ihren hervorragenden Kontakten in der nationalen und internationalen Jazz-Szene.

Wer tritt wann auf?

Sonntag, den 7.8. treten die ‘Jazzcats’, einer klassischen Blues-Band erst einzeln, dann mit den Blues-Ikonen Tommie Harris und Brenda Boykin auf. Nach ihren Solo-Auftritten sind die beiden Legenden zusammen zu hören. Eine Premiere für den 84-jährigen Harris, der als GJ nach Deutschland kam, blieb und mit dem Auto aus dem Westerwald anreist, sowie seine 20 Jahre jüngere Duett-Partnerin, die in der San Francisco-Bay-Area zuhause ist.

Sonntag, den 14.7., kommen mit der ‘Dutch Swing College Band’ eine Jazz-Formation nach Erkrath, die sich sonst die Ehre in London, New York, Paris oder Sydney gibt. Der Name ist Programm und Fans perfekt arrangierter Songs kommen voll auf ihre Kosten.

Dutch Swing College Band. Foto: Roy Beusker

Sonntag, 21.8. reisen aus der Metropole am Rhein mit dem weltberühmten Dom reisen reist die ‘Climax Band Cologne’ an. Sie bringen, der Tradition von Jacky Müller, dem Gründer und langjährigen künstlerischen Leiters, und dem Wunsch vieler treuer Stammäste folgend, wird die seit mehr als 20 Jahren auftretenden Jazzer Dixie-Land-Stimmung in den Lokschuppen bringen.

Climax Band Cologne © Bianca Kerres

Karten: Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Erstmals können die Tickets für die Vorstellungen am 7., am 14. Sowie am 21.8., jeweils von 11h-15h im Lokschuppen Hochdahl, online bestellt werden, siehe:
https://www.erkrath.de/Kultur-Freizeit/Kultur/Veranstatlungen. Dann im Kalender das Datum der gewünschten Veranstaltung eingeben. Karten für einen festen Sitzplatz kosten 12€ p. P.

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