Denk mal … an … Heilig Geist

von Ria Garcia

Pfarrer Christoph Biskupek und Bürgermeister Christoph Schultz mit der Denkmal-Plakette, die das Ensemble Heilig Geist künftig als Denkmal kenntlich macht. Foto: Ria Garcia

Am vergangenen Samstag feierte die Katholische Kirchengemeinde Hochdahl nicht nur Gemeindefest: Das Ensemble Heilig Geist ist nun ein Denkmal.

Der kleine Innenhof vor der Heilig Geist Kirche war gut gefüllt mit fröhlich gestimmten Gemeindemitgliedern. Gesorgt war an diesem Tag nicht nur ‘für das seelische Wohl’, auch das leibliche sollte später nicht zu kurz kommen. Aber zuvor begrüßte Pfarrer Christoph Biskupek die Gemeindemitglieder und freut sich, dass Heilig Geist künftig eines von 80 Denkmälern in der Stadt Erkrath sein wird. Das hatte der zuständige Ausschuss erst am vergangenen Mittwoch einstimmig beschlossen. Er erinnerte an den Architekten Gottfried Böhm, der im vergangenen Jahr im Alter von 101 Jahren starb.

Bürgermeister Christoph Schultz, der die Denkmalplakette an diesem Tag persönlich überreichte, ehrte am gleichen Tag Beständigkeit und Wandel, war er doch zu vor schon bei der Jury-Preis-Verleihung der gleichnamigen prämierten Ausstellung im KunsTHaus. Er begrüßte Pfarrer Biskupek, die Gemeindemitglieder und Ratskollegen. Auch Lutz Martini, bis zu seinem Ruhestand Pfarrer der evangelischen Gemeinde Hochdahl, entdeckte er unter den Besuchern und grüßte ihn. Noch in diesem Jahr feiert die Katholische Gemeinde Hochdahl ihr 50-jähriges Bestehen. “Auch die neue Stadt wird etwas älter”, kommentierte er.

Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland hatte die ‘Denkmalwürdigkeit’ von Heilig Geist mit diesen Worten begründet:

Das katholische Pfarrzentrum der Heilig-Geist-Kirche wurde 1971/72 (Pla­nung ab 1966) nach dem Entwurf Gottfried Böhms für die seelsorgerische Versorgung der wachsenden katholischen Gemeinde der Neuen Stadt Hochdahl errichtet. Anfänglich als eines von drei Pfarrzentren mit Kirche geplant ist die Heilig-Geist-Kirche der einzige katholische Kirchenneubau in der Neuen Stadt Hochdahl geblieben. Der inmitten einer Grünanlage am Rande des Nachbarschaftszentrums Sandheide gelegene, burgartig freigestellte Gebäudekomplex aus Sichtbeton beherbergt neben der Kirche ein Pfarrheim, einen Kindergarten und Wohnungen für kirchliche Bedienstete. Alle Gebäudeteile werden über den frei zugänglichen Kirchplatz im Zentrum der Anlage erschlossen. Der zum begrünten Hof hin durchgehend verglaste Altarraum war ein zur Bauzeit aktuelles Sinnbild der Öffnung der Kirche zum Leben, wie sie auf evangelischer wie katholischer Seite engagiert dis­kutiert wurde. Im Werk Böhms steht die Heilig-Geist-Kirche am Übergang von den hochindividuell geformten skulpturalen Hüllenbauten (z.B. der Ma­riendom in Neviges) zu von Systemelementen geprägten Architekturen, hier dem Mero-Raumfachwerk der Deckenkonstruktion. Dabei tritt die technische Ästhetik des Raumfachwerks zugunsten eines poetischen Motivs – des von Bäumen umstandenen Altars – zurück.

“Ich freue mich sehr, weil Kirchen, in denen ich bisher war, schon ewig ein Denkmal sind. Jetzt erlebe ich ein ganz ‘frisches’ Denkmal, dass erst 50 Jahre alt ist”, richtete Pfarrer Christoph Biskupek seine Worte an die Gemeinde. Er dankt der Gemeinde und den Pionieren. Heute sei vieles anders, als vor 40 oder 50 Jahren. “Ihr habt gebaut und Ihr baut weiter und Ihr werdet auch den Weg in die Zukunft finden”, ist er sicher, das die Gemeinde auch in diesen Zeiten ihren Weg findet und sich weiter entwickelt.

“Denk mal … an den Himmel. Denk mal … an den Frieden. Denk mal … an bürgerliches Engagement. Denk mal … an Jesus. Denk mal … an Gott”, sprach er langsam und betont und verdeutlichte, das in dem Wort Denkmal vieles steckt. Dass Heilig-Geist nun ein Denkmal sei, sei Verpflichtung und Auftrag für die Zukunft. Dann lobte er die Untere Denkmalbehörde der Stadt. Die hätte sich ganz wunderbar eingesetzt. “Wenn das überall so klappt, Herr Bürgermeister …”

Schließlich sang die Gemeinde feierlich ein Lied und auch der CVJM Posaunenchor ließ Musik erklingen, bevor es dann um Geselligkeit und das leibliche Wohl ging.

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