
Premium | Am Samstagnachmittag hatten die Hochdahler Chöre zum Konzert in die Stadthalle eingeladen. Bereits um 14.30 Uhr wurde es schwierig, einen Parkplatz zu finden. Der Andrang war groß – so gut besucht sieht man die Stadthalle nicht alle Tage.
Stephen Harrison führte an diesem Nachmittag gewohnt charmant durch das Programm, in diesem Jahr bereits zum 29. Mal. Und so eröffnete er den Nachmittag gleich zu Beginn mit einem Augenzwinkern: „Ich glaube es reicht, wenn ich die Worte eines berühmten Politikers nutze: Sie kennen mich!“ Im Anschluss begrüßte er die anwesenden Ehrengäste Christoph Schultz, Bürgermeister der Stadt Erkrath, Christel Paschke-Sander, Vorsitzende des Chorverbandes Düsseldorf e.V. sowie Gottfried Bander, Protektor der Hochdahler Chöre, mit Ehefrau. Vertreter befreundeter Chöre und lokaler Presse wurden ebenfalls herzlich willkommen geheißen.
„Alle Stücke des heutigen Nachmittags sind aus einem Guss; sie wurden alle während meines Lebens zwischen 1956 (da war ich 2 Jahre alt) und 2012 geschrieben – was natürlich auch daran liegen kann, dass ich immer älter werde“, leitete Harrison gut aufgelegt zum Konzertbeginn über. Er kündigte zunächst noch Thorsten Schäffer am Keyboard und Chorleiterin Simone Bönschen-Ergezinger an bevor der Frauenchor Hochdahl 1942 den Auftakt mit zwei Liedern aus zwei Musicals machte: Irgendwo und wann aus der Westside Story und im Anschluss Ich gehör nur mir aus Elisabeth.
Energiegeladene Solistin begeisterte Publikum
Dann stellte Harrison die Solistin Sarah Bouwers vor. Er beschrieb sie als vielseitige Künstlerin, die sowohl im Klassischen als auch im Musicalbereich zu Hause ist. Sie ist eine deutsch-niederländische Künstlerin, die sowohl in großen als auch mittleren Sälen auftritt und zudem noch lehrt. „Falls ich heute umkippe, kann sie übernehmen. Denn moderieren tut sie auch“, fügte Harrison hinzu. Sarah Bouwers sang als ersten Song Think of me aus dem Musical Phantom der Oper. Ihr Auftritt wurde mit großem Applaus belohnt.
Chöre zeigten stimmgewaltige Vielfalt
Es folgte ein weiterer Auftritt des Hochdahler Frauenchors mit zwei ganz unterschiedlichen Liedern: Das Lied des Volkes und Skyfall. Im Anschluss betrat der Hochdahler Männergesangsverein 1909 die Bühne. Gefühlvoll sangen sie Die Rose und Jeder Tag ist ein Geschenk. Harrison erläuterte hierzu: „The Rose (Die Rose) wurde 1979 geschrieben und erst von Bette Midler gesungen. Die erste, die das Lied in deutscher Sprache gesungen hat war Nana Mouskouri und später dann Helene Fischer. Und heute hier der Hochdahler Männergesangsverein! Jetzt ist der Geschlechterwechsel da!“ Das Publikum lachte und applaudierte.

Als nächstes begeisterte Sarah Bouwers mit Ich hätt getanzt heut‘ Nacht erneut das Publikum. Sie wanderte während ihres Auftritts durch die Reihen und überraschte die total begeisterten Zuhörer mit ihrem nahbaren Auftritt. „So etwas gab es ja noch nie!“, ging ein Raunen durch den Saal. Es folgte ein weiterer Auftritt des Hochdahler Männergesangsvereins mit Träume sind stärker und So leb‘ dein Leben, der dem Publikum Bravo-Rufe entlockte. Harrison bemerkte bewegt: „Meine Herren, sie haben mich wirklich gerührt. Vielen Dank!“.
Höhepunkt vor der Pause war dann Hallelujah von Leonard Cohen, das der Frauenchor Hochdahl gemeinsam mit dem Hochdahler Männergesangsverein und Solistin Sarah Bouwers eindrucksvoll vortrug. Ein Gänsehaut-Moment.

Kurzes Durchatmen in der Pause
In der Pause freuten sich alle Gäste über den kurzweiligen und stimmgewaltigen ersten Teil des Konzertes. “Ich bin begeistert, habe selbst 66 Jahre lang im Chor mitgesungen“, strahlte Gisela Schnieder. „Die Dirigentin macht das super. Sie holt wirklich alles aus den Chören raus!“, stellte eine Besucherin bewundernd fest. „Und die Programmauswahl ist großartig.“
Nach der Pause eröffnete der Hochdahler Männergesangverein den zweiten Teil des Konzertes mit Die Gitarre und das Meer und One way wind. Sarah Bouwers hatte die Pause für einen Kleiderwechsel genutzt. Stand sie im ersten Teil noch im roten Abendkleid auf der Bühne, präsentierte sie sich dem Publikum nun in glitzerdem Grün. Sie hatte sich als nächsten Song für Memory aus dem Musical Cats entschieden. Hierfür wurde sie mit Bravo-Rufen belohnt.


Der Hochdahler Männergesangsverein setzte das Konzert gekonnt mit Capitano und Santiano fort. Als dann der Hochdahler Frauenchor Hits von ABBA anstimmte, war die Stimmung auf dem Höhepunkt angekommen. Chiquitita und Mamma mia sorgten für wahre Begeisterungsstürme. Man konnte sogar vereinzeltes Schunkeln im Saal beobachten. Auch Solistin Sarah Bouwers hatte mit Dancing Queen einen Song von ABBA ausgewählt. Bravo-Rufe und bewundernde Pfiffe waren im Saal zu vernehmen.
Mit Don‘t stop me now von Freddy Mercury übernahm der Hochdahler Frauenchor wieder. Es folgte It‘s raining man. Hierzu boten die Damen neben dem Gesang sogar noch eine kleine Showeinlage: Zu Beginn des Songs spannten zwei der Sängerinnen Regenschirme auf und sangen das Intro des Songs solo. Als letzten Song stimmten dann alle Akteure sehr passend gemeinsam Time to say goodbye an. Enthusiastischer Applaus und Standing Ovation waren der Dank eines begeisterten Publikums. Mit Conquest of paradise von Vangelis als Zugabe endete nach gut 3 Stunden eine musikalische Reise durch viele Jahrzehnte, die keine Wünsche offen ließ.
Dank und Blumen zum Abschied
Chorleiterin Simone Bönschen-Ergezinger, Solistin Sarah Bouwers, Pianist Thorsten Schäffer sowie Moderator Stephen Harrison wurden am Ende noch mit Blumen verabschiedet. Auch den Sponsoren und Förderern wurde noch einmal ausdrücklich gedankt. Man freute sich, so viele bekannte Gesichter im Publikum entdeckt zu haben. Doch auch neue Musikliebhaber hatten den Weg in die Stadthalle angetreten.
„Ihr Applaus und Ihre Wertschätzung sind unser Ansporn weiterzumachen.“, schloss Kirsten Stein, 1. Vorsitzende des Frauenchors Hochdahl 1942, am Ende des musikalischen Nachmittags. Und den Termin für das Konzert 2026 verkündete sie auch gleich mit: 31. Oktober 2026
Ein Nachmittag voller Musik, Emotionen und Gemeinschaft – die Hochdahler Chöre haben einmal mehr gezeigt, dass Chormusik lebt.



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