Bürgerbus-Fahrgast Nummer 300.000

Bürgermeister Christoph Schultz mit Brigitte Frösel, Nicole Häfner (mitte, Fahrgast 300 TSD), Else Wegener und Harald Mars (Vors. Bürgerbus Verein). Foto: Ria Garcia

Der Bürgerbus Erkrath ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte und hat inzwischen mehr als 300.000 Fahrgäste transportiert.

“Wir können als Bürgerbusverein stolz sein, so viele Fahrgäste zu haben”, freut sich Harald Mars, Vorsitzender des Bürgerbusvereins in Alt-Erkrath. Freuen konnte sich auch Nicole Häfner, die Fahrgast Nummer 300.000 war und mit ihr Else Wegener und Brigitte Frösel, die die Fahrgäste direkt vor und nach Nicole Häfner waren und gestern mit geehrt wurden. Beide erhielten eine Monatskarte und einen wunderschönen Blumenstrauß. Den erhielt natürlich auch Nicole Häfner, da sie aber aufgrund eines Behindertenausweises keine Fahrtkosten zahlen muss, freute sie sich über einen Einkaufsgutschein für ein Stoff- und Nähzubehörgeschäft. Auch das gehört ein wenig zur Besonderheit des Bürgerbusses. Man kennt sich. “Wenn mal ein Fahrer einige Tage nicht da war, fragen wir immer gleich nach, ob er oder sie krank ist,” verrät Else Wegener. “Die beneiden uns alle um unseren Bürgerbus”, ergänzt Brigitte Frösel und Nicole Häfner, die in einer Reha weiter entfernt auch einen Bürgerbus angetroffen hat, weiß: “Dass unser Bürgerbus von morgens bis abends fährt, ist ein echter Luxus.” Andernorts wäre es zum Teil so, dass man sich vorher für eine Fahrt mit dem Bürgerbus anmelden muss und der auch nur alle paar Stunden fährt.

Auch Blumen überreichte Harald Mars den Damen. Foto: RG

Auch Bürgermeister Christoph Schultz gratulierte zur runden Fahrgastzahl und hatte regionale Geschenke mitgebracht. Darunter ein Glas Honig. Gleich stellte er das Wissen der Bürgerbussler auf die Probe und fragt: “Wissen Sie denn, wie lange so eine Honigbiene lebt und wie viel Honig sie produziert?” Die Antworten waren alle falsch und er klärte auf: “Die Honigbiene lebt durchschnittlich 33 Tage und produziert in ihrem Leben einen Teellöffel Honig.”

2010 startete der Bürgerbus in Erkrath mit 16 Fahrern (heute sind es 25, von denen 22 aktiv im Einsatz sind). Vier Jahre später waren 100.000 Fahrgäste erreicht, noch einmal 3,5 Jahre später waren es 200.000 und jetzt sind es schon 300.000. “Das hätten wir noch deutlich früher erreicht, aber 2020 konnten wir fünf Monate nicht fahren und anschließend nur mit eingeschränkter Fahrgastzahl. Erst seit November fahren wir wieder vollbesetzt”, erklärt Harald Mars. Nach der langen Pause haben sich Fahrgäste bei ihm gemeldet und gesagt: Ach, Herr Mars. Es ist so schön, dass der Bürgerbus endlich wieder fährt. “Das hat mich zum Weinen gebracht”, gesteht er. Keine Frage: Der Bürgerbus ist für viele Menschen in Alt-Erkrath wichtig, hält sie auch von dort aus mobil, wo normale Linienbusse schwer zu erreichen sind. Und er hat ‘familiären Charakter’. Das schätzen die Fahrgäste. “Ich bin sicher, dass der Bürgerbus weiter so erfolgreich ist und es bis zum 400.000sten Fahrgast dieses Mal vielleicht nur drei Jahre dauert.”

Uli Schimschock, selbst Bürgerbusfahrer erzählt, dass man sich 2020 Gedanken darüber gemacht hat, welchen CO2-Abdruck der Bürgerbus hinterlässt. Der Verein fasste den Entschluss, für jeden Monat Bürgerbus ‘einen Baum pflanzen zu lassen’. Und das rückwirkend. Zum Ende 2022 werden es 144 Bäume sein. Die Bäume werden durch Plant my tree gepflanzt. “Damit wollen wir den Fahrbetrieb des Bürgerbusses kompensieren”, erklärt Schimschock.

1 Kommentar

  1. Danke für den schönen Artikel. Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen: Wir lassen für jeden Monat Fahrbetrieb einen Baum pflanzen. Die Gesamtzahl 144 stimmt mithin.

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