Band 14 bietet Erkrather Geschichte(n)

von Ria Garcia

Eine historische Entdeckerschleife durch Erkrath ist mit Band 14 ganz im Sinne des touristischen Neanderlands entstanden. V.l.n.r.: Horst-Ulrich Osmann, Karl-Heinz Kieckers, Dr. Hans-Joachim Dietz, Dr. Winfried Steiling und Johannes Podporowski. Foto: RG

Druckfrisch liegt der neueste Band Niederbergische Geschichte vom Bergischen Geschichtsverein (BGV) Abteilung Erkrath vor und der bietet eine ‚Tour durch Erkrather Geschichte‘.

Anders als die letzten Bände behandelt der neue Band nicht ein einzelnes recherchiertes Thema oder eine Person intensiv, sondern glänzt mit 30 einzeln thematisierten lokalen Orten der Geschichte. „Alle Beiträge wurden von unseren Mitgliedern geschrieben“, erklärt der Vereinsvorsitzende Dr. Hans-Joachim Dietz. Der Verein zählt aktuell 73 Mitglieder.

Erkrather Orte, die Geschichte schrieben‚ titelt das kleine Buch, dass nicht nur für Erkrather einen interessanten Einblick in geschichtsträchtige Orte gibt. Eine Übersichtskarte im vorderen Teil des Buchs ordnet die einzelnen Abhandlungen den passenden Örtlichkeiten in den Stadtteilen zu. Reichlich bebildert und mit dem passenden Kartenausschnitt zu jeder Örtlichkeit ausgestattet, macht Band 14 auch Besucher der Stadt Erkrath neugierig auf ‚Entdeckungstour‘ zu gehen und über die Karte schnell herauszufinden wo sie sind und wo sich die nächste ‚Sehenswürdigkeit‘ befindet oder auch befand. Denn natürlich sind auch Gebäude enthalten, die heute nicht mehr existieren.

Von der Idee zum Buch

„Der Band ist wie ein Stadtführer. Mit Blick aufs Neanderland und die Entdeckerschleifen des Neanderlandsteigs ist es die historische Entdeckerschleife Erkrath“, sagt Dr. Winfried Steiling, der bei der Entstehung des neuesten Bandes als ‚Chefredakteur‘ aktiv war. Im Redaktionsteam mit Karl-Heinz Kieckers und Horst-Ulrich Osmann hat er aus den rund 60 vorliegenden Geschichten, die Mitglieder verfasst haben, 30 ausgewählt und lokal zugeordnet. „Zu ein paar Themen gab es mehr als einen Artikel von unterschiedlichen Autoren. Die haben wir dann zu einem zusammengefasst“, erklärt Osmann, der nicht nur zum Redaktionsteam für Band 14 gehörte, sondern auch einer der insgesamt vier Autoren der Geschichten ist, die für das Buch ausgewählt wurden. Viele Artikel mussten gekürzt werden und alle vorgenommenen Änderungen und Kürzungen wurden mit den jeweiligen Autoren abgestimmt.

Die Idee einmal einen etwas anderen Band mit Einzelartikel herauszugeben entstand zum Jahreswechsel 2022 / 2023. „Im Verein liegen viele gute Artikel zu Erkrath vor“, so Horst-Ulrich Osmann. Von Anfang Januar an hat das Redaktionsteam häufig getagt. Viele der Artikel waren mehrfach bebildert. Es galt für jeden Artikel ein einzelnes Bild auszuwählen und dieses vor allem auch in einer passenden Auflösung für den späteren Druck zu erhalten. Bildrechte mussten angefragt und geklärt werden und die Zustimmungen für den Druck eingeholt werden. „Für den Artikel zur eisenzeitlichen Siedlung auf der Neanderhöhe haben wir eine Zeichnung zur Grabungsstätte in der passenden Auflösung und der Genehmigung zur Veröffentlichung von der Stadtverwaltung erhalten“, berichtet Karl-Heinz Kieckers, um zu verdeutlichen, das für die vielen einzelnen Bilder und Zeichnungen einiger Aufwand nötig waren und das auch die Stadt mit Material unterstützt hat.

Verändertes Layout und Unterstützung durch den Heimat-Scheck

Es ist nicht der erste Band, der mit einem farbigen Einband daher kommt, während in der Vergangenheit die meisten Bände in der Grundfarbe weiß gehalten waren, aber es ist der erste, der keinen cellophanierten Einband hat. „Das haben wir aus mehreren Gründen verändert. Zum einen löst sich die Cellophanierung mit den Jahren oft an den Ecken, zum anderen ist diese Art des Einbands nicht sehr umweltfreundlich“, erklärt Dr. Winfried Steiling. Das Einbandmaterial ist unbeschichtet und glatt gestrichen. Aufgrund der gestiegenen Papierkosten ist der Einband auch etwas dünner als bei vorherigen Bänden. Nicht gespart hat man am Layout und an der Druckvorbereitung. Die hat schreiberVIS in Seeheim übernommen, die auch die Übersichtskarte mit der Zuordnung zu den Artikeln und die jeweiligen Kartenausschnitte übernommen haben. „Dafür musste unter Schatzmeister tief in die Schatulle greifen“, verriet Johannes Podporowski, zweiter Vorsitzender des Vereins. Möglich wurde diese ‚Sonderausgabe‘ durch den Heimat-Scheck des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, mit dem der Verein bei diesem Band die Druckkosten bestreiten konnte.

Recherchierbar sind die Bände Niederbergische Geschichte des BGV Erkrath über die ISSN-Nr. 0947-3904. Um die Aktualisierung und des Versand an die Bibliotheken kümmert sich Karl-Heinz Kieckers, der auch die Verteilung an die Erkrather Verkaufsstellen übernimmt und sich um den Tausch der jeweiligen Schriften zwischen den einzelnen Abteilungen des Bergischen Geschichtsvereins kümmert.

Erhältlich ist der kleine ‚historische Reiseführer‘ durch Erkrath zum Preis von 15 Euro seit gestern im Neanderthal Museum, bei ESKA Optik und Tabakwaren Richter in Alt-Erkrath und in der Buchhandlung Weber am Hochdahler Markt.

Erkrather Orte, die Geschichte schrieben – aus dem Inhalt:
Brügger Mühle   | Der Ginkhof-Park – ein Weyhe-Park? | Die Weiße Villa, Familie Bernsau und Hof Juffernbruch | „Schloss“ Pirlepont | Steingaden Gödinghoven in Morp bei Erkrath | Der ehemalige Kratzensteinhof | Die Wasserheilanstalt im „Alten Kurhaus“ – eine kurze Zeit war Erkrath Badeort | Der ehemalige Hof Kalkum | Am alten Gasometer | Hof Hochscheid am Römerweg | Haus Rathelbeck | Haus Unterbach – zur Geschichte der hochmittelalterlichen Wehranlage Bruchhausen | Kemperdick | Der Hochdahler Hof | Die eisenzeitliche Siedlung auf der Neanderhöhe in Hochdahl | Hof Beckeshaus mit historischem Backhaus | Die Neanderkirche in Hochdahl | Die Hundsklipp und der alte Gasthof Neanderhöhle | Die Zechen der Eisenhütte Hochdahl |  Die Eisenhütte Hochdahl – als Gichtfackeln und Roheisenabstiche den Nachthimmel über Hochdahl erhellten | Die Seidenweberei Schlieper, Wülfing & Söhne | Gut Clef – Erinnerungen an ein stattliches Bauerngut | Das Kloster Maria Hilf („Villa Schimmelbusch“) | Schlickum | Die Schlickumer Kapelle | Die Bayer-Villa – das Landhaus des Kommerzienrates und seine Ländereien | Beckhausen, die Gesolei und Klein-Trills | Die alte Schule Millrath und ihre Geschichte | Mahnertmühle
Autoren: Hannah Eggerath, Herbert Bander, Horst-Ulrich Osmann und Ria Garcia*

*Hinweis zur Transparenz: Als Mitglied des BGV Erkrath hat auch die Autorin dieses Artikels einzelne Artikel zu Band 14 beigesteuert.

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