Ausstellung „Bewegt“ zum bundesweiten Wettbewerb

von Ria Garcia

Koloman Wagner (rechts vorne) aus Regensburg überzeugte die Jury mit seinem Werk Carousel. Foto: KunsTHaus

Am vergangenen Wochenende fand die Vernissage mit den jurierten Werken des bundesweit ausgeschriebenen Wettberbs unter dem Titel „Bewegt“ im KunsTHaus statt.

Bürgermeister Christoph
Schultz während der
Ausstellungseröffnung.
Foto: KunsTHaus

Es war bereits der fünfte bundesweite Wettbewerb, den das KunsTHaus ausgeschrieben hat. 2016 stand er unter dem Motto „Zukunft – Gegenwart – Vergangen“. 2018 war es „Europa“, 2020 folgte „Brücken“ und 2022 drehte sich alles um den „Wandel“. Jedes Motto führte zu Bewerbungen mit vielfältigen künstlerischen Werken, aus denen die Jury dann schließlich die auswählt, die es in die Ausstellung schaffen. Die Jury stimmt sich auch über den Jury-Preis ab, der während der Vernissage vergeben wird. Zum aktuellen Wettbewerb ging die unglaubliche Zahl von 388 Bewerbungen ein. „Wir haben über 1.000 Werke gesichtet“, berichtet Wolfgang Sendermann. 30 Künstler schafften es am Ende mit insgesamt 34 Werken in die Ausstellung zum Wettbewerb, deren Besuch sich wirklich lohnt. Vor Ort können die Besucher dann auch noch ihre Stimme für den Publikumspreis abgeben, der während der Finnissage am 21. April um 15.30 Uhr vergeben wird. Bis um 14 Uhr können Besucher an diesem Tag noch abstimmen. Dann wird ausgezählt. Der Jury-Preisträger ist bei der Abstimmung ausgenommen.

Jury-Preisträger 2024

Eine Skulptur aus wellenförmig verleimten Kiefernholz, das den Blick ein wenig in die Unendlichkeit entführt, da Anfang und Ende nicht offensichtlich sind, bei der man sich fragt, wie man den Werkstoff Holz in solche Formen bringen kann, hat die Jury am Ende überzeugt. Koloman Wagner aus Regensburg gewann mit seiner Skulptur Carousel den mit 700 Euro dotierten Jury-Preis.

Carousel, Skulptur. Koloman Wagner, Regensburg

Kunst in allen Facetten

Wer am Ende den Publikumspreis erhält, wird noch eine spannende Frage und möglicher Weise wird die Entscheidung knapp zwischen mehreren Künstlern ausfallen, denn die Auswahl gibt einiges her. Mit ihrem Werk Flügelschlag II zeigt Loreen Fritsch aus Buchen-Bödingheim, dass eine alte Schreibmaschine zum Werkzeug der Kunst werden kann, dass es eben nicht immer Pinsel oder Stift sind, die feine Linien zeichnen können. Das ihr Bild mit einer analogen Schreibmaschine Marke ‚Adler junior‘ gezeichnet ist, ist nicht auf den ersten Blick erkennbar.

Ulrich Heemann aus Melle hat mit Mischtechnik auf Leinwand ein Werk geschaffen, das mit seiner Wirkkraft und Detailgenauigkeit fesselt. Valentin 26 zeigt das turbulente Welttheater, das ‚Tanztheater des Lebens‘. Mit Detailgenauigkeit überzeugen auch Eberhard Weible aus Köln, der mit Fliege I aus seiner Serie Insektenportraits einen Druck auf gebürstetem Aluminium eingereicht hatte und Kate Rolshoven aus Willich. Ihr Aquarell auf Papier mit dem Titel Lion’s Tooth kommt einer Fotografie fast erschreckend nah.

Nachdenklich hinterlässt die in Jerusalem geborene Künstlerin Sarai Meyron, die heute in Hann. Münden lebt, die Besucher mit ihrer Videoproduktion Memory of maybe tomorrow. Mit einem Kopfhörer können Besucher sich den Ton zum sechseinhalbminütigen Video anhören. Wie technisch ein Straußenei daher kommen kann, zeigt die Skulptur Zahn in Zahn von Angelika Schledz aus Eitorf, für die sie das Straußenei fein geschliffen und gefräste Zahnräder aus der Schale gearbeitet hat.

Ausstellungsimpressionen

Eine wirklich kleine Auswahl aus der vielfältigen Ausstellung haben wir für unsere Leser fotografiert. Wir wollen ja nicht alles vorwegnehmen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 21. April 2024. An diesem Tag wird um 15.30 Uhr dann auch der Publikumspreis vergeben.

Geöffnet ist die Ausstellung im KunsTHaus (Dorfstraße 9 – 11, 40699 Erkrath, Eingang auf der Hofseite) mittwochs von 17 bis 19 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung per Mail an kunsthaus-erkrath@t-online.de. Die Finissage am 21. April (sonntags) endet bereits um 17 Uhr.

Am 18. April (Donnerstag) gibt es über die genannten Termine hinaus um 19 Uhr einen Bildervortrag „Über das Gehen“: Impressionen und Gedanken. Auf Jakobswegen in Deutschland und Spanien bis nach Santiago de Compostelle/Finisterre von Roswitha Müller-Krüger.

Weitere Künstler mit Werken in der Ausstellung:
Thomas Huber aus Rosenheim mit In Bewegung I und II, Vera Kattler aus Püttlingen mit Nachts am Futterplatz, Klaus Kaufmann aus Aachen mit Die Einschüchterung, Angelika Keller aus Aldenhoven mit Königliches Gefolge, Anne Konert aus Erkrath mit Kopftuch bewegt, Ninón Kucharczak aus Hückeswagen mit The last Ride, Monika Meinold aus Warstein mit Kniefall, Roswitha Müller-Krüger aus Erkrath mit Gegenläfige Korrespondenz, Elke Mußenbrock aus Münster mit Flooding, Orlando aus Berlin mit Schwere See III, Sun Yun Park aus München mit My way 1, Irena Paskali aus Kön mit Unterwasserwelt Ballet 3, Susann Pfefferkorn aus Neuss mit Hilflos, Bettina Pradella aus Stuttgart mit Aufgefächert, Fritz Reich aus Hilden mit König ohne Land, Angela Schäfer aus Duisburg mit Inbrunst, Elisabeth Schink aus Kleve mit Rock + Pop, Ingeborg Schmidthüsen aus Moers mit Keimzelle, John Schmitz aus Peterskirchen, Trostberg mit Untitled, Kerstin Schoele aus Erkrath mit Warum?, Heinz-Günther Vogel aus Pulheim-Brauweiler mit SpiegelBrilliantblau, Philipp Weber aus Leipzig mit Ensemble und Oliver Weis aus Berlin mit Starting Point.

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