Ausflug in Erkraths Eisenbahn- und Industriegeschichte

von Ria Garcia

Marie-Luise Carl, Autorin von Band 13 Niederbergische Geschichte. Foto: Ria Garcia

Die 13 muss keine Unglückszahl sein, wie der neueste Band Niederbergische Geschichte des Bergischen Geschichtsvereins Erkrath zeigt.

Autorin Marie-Luise Carl entführt die Leser in Band 13 in einen Zeitabschnitt, in dem Eisenbahn- und Industriegeschichte eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Stadt Erkrath spielten. Mit dem jetzigen Vorstand des BGV Erkrath sind bereits neun Bände veröffentlicht worden. In etwa jedes Jahr ein neuer Band. Der aktuelle Band hat die Magisterarbeit von Marie-Luise Carl zur Grundlage, die sie 2010 schrieb und für Band 13 ergänzt hat. “Damals hat mir Erika Stubenhöfer bei Recherchen im Archiv geholfen”, erinnert sich Marie-Luise Carl. Der vorliegende Band 13 enthält deshalb auch eine Widmung. Nach Fertigstellung hätte sie das Thema aber erst einmal bei Seite gelegt. Die Recherchen waren nicht einfach, führten Marie-Luise Carl in unterschiedliche Archive, denn im gewählten Zeitraum (1838 bis 1897/98) wechselten die kommunalen Zuständigkeiten.

Mit ein wenig Abstand zu den aufwändigen Recherchen hat sie sich dem Thema nun erneut gewidmet. Wie sehr der Bau der Eisenbahnlinie auch die Industrialisierung vorantrieb, wird erst klar, wenn man sich mit den Zusammenhängen befasst. Das hat die Wahl-Erkratherin, die seit 1981 in Erkrath lebt, getan. Die Bahnstrecke, die Düsseldorf und Elberfeld verbinden sollte, war vor allem ein Anliegen der Düsseldorfer Handeskammer, deren erster Präsident Franz Schimmelbusch war. Ein Straßennahme erinnert noch heute an ihn. Im Oktober 1835 gegründet, erhielt die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft erst im Herbst 1837 von der Regierung die Konzession zum Bau und Betrieb der Eisenbahnlinie. Das erst Teilstück, mit dessen Bau im Frühjahr 1838 begonnen und bereits am 20. Dezember 1938 in Betrieb genommen werden konnte, verband Düsseldorf und Alt-Erkrath. Im September 1841 war schließlich die Gesamtstrecke fertiggestellt. Anders, als ursprünglich geplant, wurde die Strecke bis zur Fertigstellung überwiegend für den Personenverkehr genutzt. Das sollte sich schnell ändern, denn mit der Eisenbahnverbindung wandelte das landwirtschaftlich geprägte Erkrath mit seinen heutigen Stadtteilen in einen Industriestandort mit Eisenhütte, Kalkwerken, Papierfabrik und Webereien, um nur die wichtigsten zu nennen.

Marie-Luise Carl geht auf diesen Teil der Erkrather und Eisenbahngeschichte ein, hat zu den großen Industrieunternehmen recherchiert, aber auch kleinere Gewerbeentwicklungen aufgegriffen. Beim Lesen des Band 13, der die Eisenbahn und Industrialisierung zum Inhalt hat, wird der Leser mit auf eine Zeitreise genommen, deren Namen und Spuren bis heute in Erkrath zu finden sind.

Wer dieses Stückchen Erkrather Geschichte in einem ‘lebendigen Vortrag erleben möchte, hat heute Abend um 19.15 Uhr die Gelegenheit dazu:

Vortrag: Marie-Luise Carl – Eisenbahn und Industrialisierung in Erkrath
Donnerstag, 17. November 2022, 19.15 Uhr, Versammlungsraum im Kaiserhof, 1. OG. (vormals Frankenheimsaal), Bahnstraße 4, 40699 Erkrath

Niederbergische Geschichte Band 13: Eisenbahn und Industrialisierung in Erkrath
Erhältlich in Hochdahl in der Buchhandlung Weber am Hochdahler Markt und im Bahnladen des Lokschuppens, in Alt-Erkrath bei Lotto Richter in der Bahnstraße 38 und bei ESKA Optik in der Bahnstraße 15. Preis: 10 Euro. Das Buch kann auch direkt über den Bergischen Geschichtsverein Erkrath, Email niederbergische-geschichte@bgv-erkrath.de bestellt werden. Neben dem Buchpreis werden 2 Euro Versand und Verpackung berechnet. Über diese Email sind auch die älteren Bände Niederbergische Geschichte (sofern noch lieferbar) zu beziehen. Eine Übersicht der verfügbaren Bände gibt es hier.

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