Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke Erkrath

von Susann Krüll

Stadthalle Erkrath Foto: Lutz Wulfestieg

Zwei Themen beherrschten die Sitzung, die am Dienstag in der Stadthalle stattfand: die Dekarbonisierung der von EON übernommen Fernwärme-Anlage samt Leitungsnetz sowie die Erhöhung der Einspeisungsvergütung für in privaten Photovoltaik-Anlagen erzeugtem Strom.

Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH, einer 100%-Tochter der Stadt Erkrath, stellte zunächst den Rechenschaftsbericht vor, nachzulesen im Ratsinformationssystem. Hier die wichtigsten Zahlen:

  • Wasser: Der Absatz fiel um 6,2%, Grund dafür lag bei der zum Vorjahr (2020) gesunkenen Temperatur. Änderung: Der Bezug in (Alt-)Erkrath wurde auf die SW Düsseldorf umgestellt, die Eigenförderung der beiden Brunnen sei auf Vorjahresniveau geblieben.
  • Gas: Aufgrund der niedrigen Temperaturen stieg der Ortsbezug um 20%, die Netznutzung um 15,5%., so dass Wärmeerzeugung im Fernheizwerk und auch im Blockheizwerk (BHKW) ebenfalls stieg.
  • Strom: Der Absatz stieg um 5,3 GWh (Gigawattstunden).
  • Wärme: Witterungsbedingte Steigerung um 12,4%.
  • Telekommunikation: 10 Neuverträge bei Gewerbe- und 595 bei Privatkunden.
  • Neanderbad: Durch die Pandemie-bedingte sechsmonatige Schließung wurden 22,5% weniger Besucher gezählt.

Der Ausblick, wie sich Gas- und Strompreise in 2022 weiterentwickeln werden und wie die Stadtwerke darauf reagieren werden, wurde leider im nicht öffentlichen Teil der Sitzung diskutiert.

Photovoltaik – Stromeinspeisung wird attraktiver

Nachbesserungen beim Angebot zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen, des sogenannten „1001 Dächer“-Programms zu schaffen, wurde von den Stadtwerken mit folgendem Vorschlag beantwortet: Neben der Erhöhung, die auf 20 Jahre festgeschrieben werden soll, um 0,03 € erhört, was zusammen mit der bisherigen Vergütung nach EEG dann 0,0663 € pro ab dem 1.4. bedeutet. Außerdem erhalten Kund*innen für technische Umbauten – neue Zähler oder Umbau alter – einen einmaligen Zuschuss von max. 500€. Den Auftrag zur Nachbesserung hatte der Aufsichtsrat bei seiner letzten Sitzung ausgesprochen, da das Programm bisher erst zu 25 Neuaufträgen geführt hatte.

Nach einer Diskussion unter den im Aufsichtsrat vertretenen Mitglieder des Stadtrats, einigte man sich auf die Annahme des Vorschlags.

Gregor Jeken informierte auf Nachfrage, dass die Stadtwerke zurzeit ein Dienstleistungspaket schnüren, das, ‘nach der Einigung mit dem Betriebsrat’ voraussichtlich Mitte des Jahres auf der Website freigeschaltet werden soll. „Der Kunde soll auf Dauer alles auf unser Website angeboten bekommen. Wir arbeiten dazu mit externen Dienstleistern zusammen“, so Jeken auf Nachfrage. Dies gelte auch für die Förderung der E-Mobilität.

Antrag von Bündnis 90/Die Grünen führt zu Diskussionen

Der Antrag, den Peter Knitsch noch einmal erläuterte, besteht aus zwei Punkten. In Punkt eins solle als Ziel festgeschrieben werden, die Fernwärme bis 2030 zu dekarbonisieren. Knitsch kritisierte in diesem Zusammenhang die „die schwammige Formulierung“, dass die Dekarbonisierung ‘angestrebt werde’.

Der zweite Teil des Antrags bezog sich auf die Anregung, dass bei der Sitzung des Lenkungskreises zu diesem Thema, die am 8. April stattfindet, alle Aufsichtsratsmitglieder zugelassen sind, um Infos aus erster Hand zu erfahren, wie Knitsch es formulierte. Er wolle dies nicht als Erweiterung des Lenkungskreises verstanden wissen, sondern als Informationsversorgung.

Nach zahlreichen Wortbeiträgen, bei denen sich erneut die beiden Lager – pro und wider Kauf des Leitungsnetzes im letzten Jahr, das 2027 so oder so an die Stadt gefallen wäre – unversöhnlich gegenüberstanden, wurden die beiden Punkte des Antrags auf Vorschlag des Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Wilfried Schmidt, getrennt voneinander abgestimmt und angenommen. Knitsch hatte im Verlauf der Diskussion klar gemacht: „Heute geht es uns darum, die Dekarbonisierung als Ziel festzulegen, nicht um die technische Definition, mit der diese erreicht wird.“

Bei der Anwesenheit des Aufsichtsrats beim Treffen des Lenkungskreises wurde noch einmal deutlich gemacht, dass die Anwesenden kein Rederecht haben. Auch dieser Antrag wurde angenommen.

Danach ging es zu den Punkten, die im nicht öffentlichen Teil besprochen wurden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*