Sie ist ein fast 500 Jahre altes Kleinod am Schlickumer Weg in Hochdahl-Trills, aber mit der Pandemie musste sie vorübergehend schließen und konnte nur von außen betrachtet werden.
Die barocke Antoniuskapelle ist eine ‚Sommerresidenz‘ der Fanziskus-Gemeinde, sie öffnet zwischen Mai und Oktober mittwochs von 7.45 Uhr bis 9 Uhr zum 8 Uhr Gottesdienst. Während der Pandemie blieben ihre Türen verschlossen, aber jetzt teilt die Franziskus-Gemeinde mit, das es im nächsten Monat wieder ‚los geht‘. Bis Oktober sind dann wieder Gläubige, aber auch Denkmal-Interessierte herzlich zu einem Besuch eingeladen.
Über die Antoniuskapelle
Versteckt liegt sie im Frühjahr und Sommer hinter grünem Blattwerk nah an der Schimmelbuschstraße. Die Antonius Kapelle gehört zur Franziskus-Gemeinde. Im Inneren weist sie neben einem Altar keinerlei Schmuck auf. Sie hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert. Damals war Schlickum das älteste Rittergut im Gebiet Millrath und Bruchhausen und gehörte zum Herrschaftsbereich der Grafen von Berg. 1506 wurde in Ziegelbauweise die Kapelle für das Gut Schlickum gebaut. Nachdem das Rittergut seine ursprüngliche Bedeutung verlor, verfielen Rittergut und Kapelle. Anfang des 18. Jahrhunderts kauften die Reichsgrafen von Nesselrode das Gut und bauten es wieder auf. 1735 wird in diesem Zusammenhang auch die Kapelle erwähnt. Unklar blieb, ob es sich dabei um die Kapelle von 1506 handelt oder ob man bei Wiederaufbau des Guts Schlickum auch die Kapelle ganz neu aufgebaut hat.
Bei einer gründlichen Restaurierung 1965 stellte der hinzugezogene Landeskonservator Dr. Leo Schaefer fest, dass der Bau über einem viel älteren Bauwerk angelegt worden war. Anhand von vielen Einzelheiten konnte Dr. Schaefer beweisen, dass die erste Kapelle bereits im 12. Jahrhundert an dieser Stelle stand. Neben der Kapelle befand sich einst ein Friedhof. Das beweisen Gräber, die ebenfalls während der Restaurierung dort gefunden wurden. Sie sind auf die Zeit zwischen 900 bis 1100 datiert und stammen vermutlich aus der Gründerzeit des Gutes Schlickum, das damals Slikon hieß.
Wer die Antonius Kapelle außerhalb des Gottesdienstes besichtigen möchte, sollte Kontakt zur Katholische Kirchengemeinde Hochdahl St. Franziskus aufnehmen und ein wenig Vorlaufzeit einplanen.
Die Quellen für unsere kleine geschichtliche Darstellung sind die Website der Kirchengemeinde www.st-franziskus-hochdahl.de und die KuLaDig Website des Landschaftsverbands Rheinland www.kuladig.de.
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