Der Outlet-Laden mit der Postfiliale an der Bavierstraße in Alt-Erkrath wird in wenigen Wochen schließen. Die Deutsche Post hat bislang keine Nachfolge gefunden, ein nahtloser Übergang ist gefährdet.
Der Outlet-Laden von ‚upaktion‘, welcher auch Postdienstleistungen anbietet, war erst Ende 2021 von der Bahnstraße Ecke Gartenstraße runter in die ehemalige Schlecker-Filiale an der Markthalle umgezogen. Nur ein Jahr später, Ende Oktober 2022, hingen Zettel an den Fenstern, dass der Laden zum 31. März 2023 schließen soll. Doch diese waren nach wenigen Tagen bereits wieder abgehängt.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Erkrath forderte die Stadtverwaltung auf, sich um eine Nachfolge bei der Deutschen Post zu bemühen: „In unserem Stadtteil wohnen viele Menschen, die es sehr schätzen, fußläufig und in ihrer Nähe die Dienstleistungen der Post in Anspruch nehmen zu können. Gleiches gilt auch für die Vielzahl von niedergelassenen Unternehmen, die täglich mit sehr großen Mengen an Briefen und Paketen die Filiale unter der Markthalle aufsuchen. Von daher ist dringend für zentralen Ersatz zu sorgen“, so Marc Hildebrand, Vorsitzender MIT Erkrath und Ratsmitglied Anfang November.
Im November und Dezember 2022 gab es in dem Portal Ebay-Kleinanzeigen eine Anzeige des bisherigen Betreibers. Dort wurde das Ladenlokal als „gut laufende und lang eingesessene Postfiliale mit Mode, Schreibwaren und Grusskarten“ bezeichnet. Die Filiale wäre „wegen Zeitmangel ab sofort abzugeben“ und habe „einen festen Kundenstamm seit insgesamt 10 Jahren“. Bislang wird die Postfiliale von der ‚United Pink GmbH‘ betrieben, welche laut Handelsregister 2015 ihren Sitz von Neuss nach Erkrath verlegte. Kurz vor dem Zettelaushang im Oktober wurde der Geschäftsführer im Handelsregister geändert.
Die Zeit wird knapp, mehrere Nachfolger im Gespräch
Wie uns die Deutsche Post bereits vor einigen Wochen mitteilen konnte, steht die Schließung der bisherigen Postfiliale sogar schon zum 15. März bevor. Trotz intensiver Bemühungen hat die Deutsche Post nach aktuellem Stand noch keine Nachfolge gefunden. Es gibt weiterhin Gespräche mit mehreren möglichen Partnern. Über die Kandidaten für eine Post-Übernahme herrscht jedoch Stillschweigen, bis jemand unterschrieben hat – das ist nach wie vor nicht der Fall.
„Interessierte Geschäftspartner können sich gerne bei der Deutschen Post melden, wir sind da offen für Anregungen“, sagte uns ein Sprecher am Freitag (24.2.). Ein nahtloser Übergang wird damit immer unwahrscheinlicher, zumal für Postbank-Dienstleistungen eine spezielle Leitung gelegt werden muss, was auch eine gewisse Vorlaufzeit benötigt. „Ein nahtloser Übergang ist zwar nicht vom Tisch, es wird aber zunehmend knapper“, räumte der Sprecher gegenüber unserer Redaktion ein.
Für die Erkratherinnen und Erkrather bedeutet das: Ab Mitte März werden wahrscheinlich zunächst keine Postfiliale und kein Postbank-Automat in Alt-Erkrath vorhanden sein. Auch Pakete, welche zu Hause nicht zugestellt werden konnten, könnten dann in Filialen in Unterfeldhaus oder Hochdahl landen.
Die nächste Postfiliale mit Postbank-Dienstleistungen ist in Unterfeldhaus am Neuenhausplatz 58-60 neben der Kindertagesstätte. Postleistungen (z.B. Briefmarken oder Einschreiben) bietet auch Lotto Schulten auf der Gerresheimer Landstraße 74 in Unterbach an, dort existiert jedoch kein Postbank-Automat. Auch bei den drei Postfilialen in Hochdahl (Edys-Foto-Shop/Hochdahler Markt 15, Frischmarkt Millrath/Bergstraße 16 und Mini-Markt/Sandheider Straße 200) werden keine Postbank-Dienstleistungen angeboten.
Deutsche Post zu Filialen verpflichtet
Die Deutsche Post ist gemäß der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) verpflichtet, dass es „stationäre Einrichtungen“ (also Filialen) in unmittelbarer Nähe gibt. Gemäß § 2 PUDLV müssen in Gemeinden mit mehr als 4.000 Einwohnern Filialen in maximal 2 km für Kunden erreichbar sein. Es dürfte gute Chancen geben, dass in Alt-Erkrath eine Filiale vorhanden sein muss: Laut Google Maps sind es von Alt-Erkrath zur Filiale am Hochdahler Markt zwischen 4 und 7 km, bis zu der Filiale am Neuenhausplatz oder in Unterbach zwischen 2 und 4 km. Gerade die Landstraßen sorgen für einen längeren Weg.
Mit Postdienstleistungen alleine ist kein Geld zu verdienen
Wie die tagesschau im Juli 2022 berichtete, steht in den Verträgen der Deutschen Post AG, dass mit dem Postshop kein Geld zu verdienen sei. Die Dienstleistungen werden nur sehr gering vergütet. Händler können nur profitieren, wenn durch den höheren Kundenstrom mehr Verkäufe für ihr Kerngeschäft generiert werden.
Postfilialen finden: Bei der Deutschen Post gibt es eine Karte, auf der man nach Postfilialen suchen kann. Wenn man einen Eintrag anklickt kann man links unter „Leistungen & Service“ sehen, was in der jeweiligen Filiale genau angeboten wird. Für Postbank-Kunden ist die Leistung „Bankleistungen wahrnehmen“ wichtig.
… es ja auch Postfächer gibt, die Nutzung für ein Jahr im Voraus bezahlt wird.
Ich erinnere mich an die angenehme Zeit, als die Post noch staatlich war und Alt-Erkrath ein eigenes Postamt(-Gebäude) hatte. Dergleichen, der Zug abgefahren war, als der Sekunden-Zeiger die Abfahrzeit erreicht hatte; Gewinne in den Ausbau gesteckt wurden, anstatt in die Dividenden oder Gehalts-Erhöhungen der Manager.
Aber, … historisch war es so, daß das „Postamt“ in Erkrath zu Beginn in einem gewerblichen Unternehmen oder im privaten Wohnbereich eine stille Ecke gefunden hatte. – Außerdem gab es noch Landbriefträger, welche wie Bienen jeden Tag ausschwärmten, also ein Stab an Personal die postalischen Bedürfnisse befriedigen konnte.
Das Problem, welches anderen Ortes bereits existiert, wie ältere Mitbürger, welche schlecht zu Fuß sind, damit umgehen müssen; in der Regel 3. Personen Aufgaben übertragen müssen. Viele ohne Smartphone keine Aktionen mehr ausführen können, es teilweise – auch bei der Post – keine Alternative gibt; z.B. bei den Abholstationen.