Marktbesucher und natürlich auch Eltern, die an diesem Freitag morgen nicht arbeiten mussten, konnten am vergangenen Freitag ein ganz besonderes Konzert erleben: 280 Kinder der GGS Erkrath sangen auf dem Bavierplatz.
Der Chorbeitrag der Kinder fand im Rahmen des Aktionstages der Schule statt, der gleichzeitig die Ergebnisse der diesjährigen Projektwoche im Februar beinhaltete. In der ging es um das Thema Herkunft, Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung. „Wir haben zu Beginn der Projektwoche beispielsweise unsere Hände und die Haut betrachtet, um festzustellen, dass weder Hautfarbe noch Sprache ein eindeutiges Merkmal dafür sind, woher wir kommen“, erzählte Lehrerin Andrea Stracke-Knitsch über die Projektwoche. Behandelt wurden Fragen wie „Was heißt Rassismus?“ und „Warum werden Menschen sortiert?“ Was es heißt ausgegrenzt zu werden, erfahren auch die Jüngsten schon. So haben einige Kinder in der Projektwoche von Situationen erzählt, in denen sie erlebt haben, dass sie nicht mitspielen durften.
In der GGS Erkrath steht „Miteinander“ ganz oben in der Hierachie der wichtigen Themen. „Wir starten jedes Jahr mit Miteinander-Tagen“, erzählt uns Schulleiterin Nicole Gollata. „An diesen Tagen stehen die Regelfächer im Hintergrund.“ Da geht es dann, wie in diesem Jahr in der Projektwoche, auch um die Fragen „Wer bin ich?“ und „Wo komme ich her?“ In der inklusiven Schule, in der man auch die Integration noch einmal hervorheben möchte, wachsen die „Ersties“ in den höheren Klassen in die Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz haben soll, hinein. Damit die Integration gut gelingt hat das gesamte multiprofessionelle Team der Schule, zu dem neben den Lehrkräften Schulsozialarbeiter, Alltagshelfer und sozialpädagogische Fachkräfte gehören, an einer Fortbildung teilgenommen. „Norbert Pabst vom Kreisintegrationszentrum hat uns da sehr unterstützt“, so Nicole Gollata.
„Die Kinder fühlen sich in erster Linie alle als Erkrather“, weiß die Schulleiterin. Während des Auftritts am Bavierplatz war das spürbar. Eine kleine ’starke Gemeinschaft‘. Voller Freude und Leichtigkeit sangen die Kinder vier Lieder und zeigten mit den ersten dreien Come si pianta la bella polenta, Hoy buscamos una estrella und Laughing in the playground, dass sie auch auf Italienisch, Spanisch und Englisch ziemlich textsicher und ‚mit einer Stimme‘ singen können. Das vierte Lied (Text unterhalb) war dann noch einmal etwas Besonderes, denn das hatten die Kinder im Rahmen einer Projektwoche selbst getextet. „Eigentlich wollten wir ja nur dieses eine Lied am Bavierplatz singen“, erzählte uns Schulleiterin Nicole Gollata. Dann aber hätten die Kinder im Musikunterricht erfahren, was es bedeute eine andere Sprache zu lernen und weil gerade EM ist … Die Kinder haben die Lieder jedenfalls mit Freude und zur Freude der Zuhörer vorgetragen.
Faires und interkulturelles Picknick im Park
Nach dem Auftritt am Bavierplatz ging es dann klassenweise mit den Lehrern in den Bavierpark. Alle Kinder einer Klasse tragen unterwegs bei Ausflügen Caps in der selben Farbe, sodass die Klassen leicht auseinander zu halten sind. Für ein gemeinsames Frühstück aller Kinder reicht der jeweilige Platz an den beiden Schulstandorten Falkenstraße und Düsselstraße nicht aus und so hat die Stadt an diesem Tag die Wiese hinterm Kurhaus für ein gemeinsames Picknick zur Verfügung gestellt und vorab gemäht. Auf großen Decken packten die Kinder dann das mitgebrachte Essen aus. Neben vielen frischen Obst- und Gemüsesnacks war einiges Selbstgebackenes dabei. „Soll ich den Kindern aus den anderen Klassen auch schon etwas anbieten?“, fragte eines der Kinder Andrea Stracke-Knitsch. Die hielt dazu an, erstmal auf der Decke in der der Klassengemeinschaft zu frühstücken und dann später herum zu gehen und auch mit anderen zu teilen und zu tauschen.
Überall flatterten bunt gestaltete Fahnen im leichten Wind. „Die hat der Förderverein besorgt und die Kinder haben sie bemalt“, erzählte Nicole Gollata. Mitgebracht hatten die Lehrer für die Spielzeit nach dem gemeinsamen Frühstück auch Spiele. Als dann aber der Eiswagen vorfuhr, den hatte der Förderverein der Schule eigens für diesen Tag bestellt und für jedes Kind eine Kugel Eis gesponsert, gab es kein Halten mehr. Vorher gemalte Schilder zeigten, dass nicht mehr als 10 Kinder gleichzeitig am Eiswagen stehen sollen, aber die sich bildende Schlange war an diesem warmen Sommertag erst einmal deutlich länger und einige Kinder mussten erst einmal zurück zu den begonnenen Spielen geschickt werden. Am Ende bekam natürlich trotzdem jeder der 280 ‚Alle anders! Das sind wir.‘ seine Eiskugel.
Lied der GGS Erkrath:
Alle sind anders
Refrain:
Alle sind anders, jeder auf seine Weise,
zusammen stark, das ist keine leise Reise.
Einzigartig, bunt und voll Fantasie,
unsere Träume fliegen hoch wie nie.
1. Strophe:
Alle sind anders, das sind wir,
zusammen stark, stehen wir hier.
Unsere Vielfalt ist ein Schatz,
denn wir sind einzigartig, jeder Platz.
Refrain: […]
2. Strophe:
In unserer Vielfalt liegt die Kraft,
jeder von uns hat seine eigene Macht.
Mit Mut und Herz gehen wir voran,
träumen groß, fangen klein an.
Refrain: […]
Bridge:
Egal wer du bist, egal voher du kommst,
hier bei uns bist du nicht allein.
Unsere Herzen schlagen im selben Takt,
zusammen schaffen wir es, Tag für Tag.
Refrain (2x): […]
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