![Grundstein-5969](https://erkrath.jetzt/wp-content/uploads/2023/06/Grundstein-5969-678x381.jpg)
Am vergangenen Sonntag kam die Evangelische Gemeinde Hochdahl zu einem ganz besonderen Familienfest zusammen. Gefeiert wurde ’50 Jahre Grundsteinlegung des Gemeindehaus Sandheide‘.
Bei Sonnenschein und hohen Temperaturen luden die Sitzgelegenheiten mit Zeltüberdachung im Garten des Gemeindehaus zum Verweilen und zum Austausch ein. Aber bevor es in den Garten ging und die Teilnehmer sich zum Gemeinsamen Mittagessen vom festlich vorbereiteten Buffet stärken konnten, fand ein Festgottesdienst statt, dem sich Grußreden anschlossen. Nicht alle konnten persönlich vor Ort sein und so verlas Diakonin Doris Treiber unter anderem die von Pfarrerin Lieselotte Rönsch übermittelten Grüße. Pfarrer Gabriel Schäfer, der mit Kind auf dem Arm am Rand stand, hatte es Doris Treiber überlassen die Grußreden zu begleiten. „Ich bin ja erst seit zwei Jahren in der Gemeinde und sie weiß soviel mehr über die Geschichte“, verriet er uns anschließend.
Bürgermeister Christoph Schultz hatte es sich nicht nehmen lassen persönlich zu erscheinen. „Gratuliert man nun oder freut man sich über die Grundsteinlegung?“, sinnierte er zu Beginn. Er richtete die besten Grüße von Rat und Verwaltung aus und schloss an, dass viel wichtiger als ein Gebäude die Herzlichkeit der Menschen sei, die dieses Gebäude nutzen. „Wenn man sieht, wie gefüllt dieses Haus ist, dann mache ich mir keine Sorgen um die Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl.“ Dann danke er der Gemeinde auch für die unkonventionelle und schnelle Hilfe nach der Brand der Grundschule. Bevor die Kinder an den Ersatzstandort Schmiedestraße umziehen konnten, fanden sie vorübergehend im Evangelischen Gemeindehaus eine ‚Schulheimat‘.
Unter den Gästen an diesem Tag war auch die ehemalige Pfarrerin Ruthild Depke, die es sich nicht nehmen ließ auch ein paar Worte zu sagen. „Ich habe hier 1977 im Hilfsdienst angefangen. Das war das Haus gerade zwei Jahre alt“, begann sie. Dann erzählte sie, dass sie immer ängstlich auf Tiere reagiert hatte, aber das Gemeindehaus ihr diese immer wieder bescherte. Einmal sei eine schwarze Katze aus der Orgel gesprungen und bevor man sie einfangen konnte, wieder in deren Inneren verschwunden sei. „Es war schwierig die Katze wieder da herauszuholen“, erinnerte sie sich. Auch Hunde hätten immer wieder ‚den Weg ins Gemeindehaus gefunden‘. Ruthild Depke war bis 2001 in der Gemeinde tätig. Bevor es dann zum gemeinsamen Mittagessen ging, fragte Doris Treiber: „Wie viele waren denn bei der Grundsteinlegung dabei?“ Einige Finger erhoben sich auf die Frage.
50 Jahre Grundsteinlegung
Die Grundsteinlegung des Gemeindehauses war am 11. März 1973. Damit wurde sozusagen das Ende des Provisorischen Gemeindehaus (Baracke) an der Sedentaler Straße, dass seit Mai 1971 in Betrieb war, eingeläutet. Am 11. August 1973 konnte dann Richtfest für das neue Gemeindehaus gefeiert werden und am 1. Advent 1974 war feierliche Einweihung.
An der Namensgebung und der Gestaltung der Gottesdienstzeiten wurde die Gemeinde aktiv beteiligt. 76 Antwortkarten wertete man aus. Bei der Abstimmung über die eingegangenen Vorschläge erhielt der schlichte Name nach der Örtlichkeit ‚Evangelisches Gemeindehaus Sandheide‘ die meisten Stimmen, auch das Presbyterium folgte dem Votum einstimmig. Vorschläge zu den Gottesdienstzeiten waren 53 eingegangen.
Auch wenn diese Fotoaufnahmen von einer vergangenen Zeit sprechen, sollte man sich daran erinnern, wie ‚hoch modern‘ Kirche in Hochdahl damals schon war. Bereits 1968 gab es in Hochdahl Gespräche über ökumenische Zusammenarbeit. Im Jahr der Grundsteinlegung des Evangelischen Gemeindehauses (1973) waren die Überlegungen soweit ausgereift, dass eine Grundsatzvereinbarung zwischen der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde geschlossen wurde. Die ’neue Stadt Hochdahl‘, in der vieles noch im Aufbau war, bot beste Voraussetzungen Ökumene lebendig zu gestalten. Bis zum heutigen Tag ist die Ökumene in Hochdahl schon etwas besonderes.
Über die Geschichte der Ökumene in Deutschland insgesamt kann man auf den Homepages des Arbeitskreises Christlicher Kirchen in Deutschland, der Evangelischen Kirche in Deutschland und Deutschen Bischofskonferenz mehr erfahren.
Im Eingangsbereich des Gemeindehaus Sandheide hängt ein Gruß, der an den Tag der Grundsteinlegung erinnert:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Am Sonntag Reminiscere, dem 18.März, im Jahre des Herrn 1973 legen wir den Grundstein zu diesem Gemeindehaus in Hochdahl-Sandheide.
Auf vielfaltige Weise soll in diesem Haus das EVANGELIUM VON JESUS CHRISTUS verkündigt, die TAUFE vollzogen, das ABENDMAHL gefeiert werden.
Die Gemeinde wird in dieses Haus gerufen, sich unter dem Wort der Heiligen Schrift zu sammeln und hinauszugehen in die Welt als Nachfolger unseres Herrn JESUS CHRISTUS.
Die Errichtung dieses Hauses wurde notwendig, weil etwa 4000 Gemeindeglieder in die neuen Wohngebiete Sandheide und Willbeck zugezogen sind.
Nach der Neanderkirche im Ortsteil Hochdahl und dem Paul-Schneider-Haus im Ortsteil Millrath wird dies die dritte Stätte der Begegnung und Sammlung der Ev. Kirchengemeinde Hochdahl sein.
Mit der Ausführung des Planes, der von der Architektengemeinschaft Meister Proksch Thieleker aus Hilden aufgestellt worden ist, wurde die Bauunternehmung Grünzig GmbH aus Düsseldorf beauftragt.
Wir bitten den Herrn der Kirche:
Er segne die Menschen die hier ein- und ausgehen, er erhalte dies Haus zu dem Dienst, zu dem wir es bauen.
Möge in diesem Haus für die, die darin Stille und Begegnung, Friede und Freude, Heimat und Geborgenheit suchen, und für alle, die darin dienen, allzeit der Name unseres Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, durch das Wort und die Tat der Liebe bezeugt werden!
DAS PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE HOCHDAHL
Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist JESUS CHRISTUS
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