Beim Stammtisch des Bergischen Geschichtsvereins in Erkrath gab Philatelist Peter Feuser den Besuchern einen kleinen Überblick aus 133 Jahren Karnevalsgeschichte in der Landeshauptstadt.
In diesem Jahr feierte Düsseldorf 200 Jahre Karneval. Peter Feuser präsentierte den Stammtischbesuchern, Ansichtskarten, Fotos und Infos aus 133 Jahren davon. „Mehr habe ich leider nicht in meiner Sammlung“, entschuldigte er, dass seine Präsentation nicht die gesamten 200 Jahre umfasste. Aber was er da präsentierte, machte die fehlenden 67 Jahre entbehrlich.
1.000 Briefmarken zum Jubiläum
Eigentlich hätten die Briefmarkenfreunde Düsseldorf und die Zackigen Neandertaler es gerne gesehen, wenn die Deutsche Post zu Ehren des 200-jährigen Düsseldorfer Karneval eine Sonderbriefmarke herausgebracht hätte, aber da hatte den Düsseldorfern der Wasunger Karneval den Rang abgelaufen, der auf 500 Jahre datiert ist. Kurzerhand brachten sie deshalb selbst eine Jubiläumsbriefmarke in einer Auflage von 1.000 Stück heraus. Die gab es allerdings nur beim „närrischen“ Postamt im Haus des Karnevals an der Zollstraße und das auch nur bis Aschermittwoch. Die Kollegen von Ddorf-aktuell berichteten.
Rückblick auf den Düsseldorfer Karneval
Beginnend mit Karten und Fotos aus den 2000er Jahrgängen arbeitete sich Feuser langsam in der Geschichte zurück. Es folgten Bilder aus den 70ern und 80ern, Fotos von einer Party Ende der 60er-Jahre und vom Straßenkarneval Ansichtskarten. „1957 gab es den ersten Poststempel, der auf Karneval hinweist“, weiß er zu berichten. „Mein Vater war Kommandand der Prinzengarde rot-weiß“, erzählte Peter Feuser und die Stammtischbesucher bekamen eine Ahnung, dass er selbst – in den 60ern geboren – ein „Kind des Karnevals“ war. „Meine Schwester war sogar in einem Jahr Kinderprinz, weil es keinen männlichen Anwärter gab. Kurze Haare hatte sie ja“, erzählte er humorvoll. Und so nahm Feuser die Stammtischbesucher noch weiter mit in die Geschichte des Düsseldorfer Karnevals, in dem in der Vergangenheit auch von den Künstlern im Malkasten gefeiert wurde und es von dort eigene „Entwürfe“ gab.
Ein altes Liederheft von 1950 gehört auch zu seiner Sammlung. Darin enthalten ein Liedtext, der andeutet, dass Politik und Zeitgeschehen immer Teil des Karnevals waren. „Ich hann en alliierten Schwiegersohn“, lautete der Refrain eines der Lieder. Selbst aus der Zeit der Nazionalsozialisten aus dem Karneval 1934 konnte Feuser ein Bild zeigen, auf dem der ‚Lindwurm‘ eher düster als lustig wirkte. Aus der Weimarer Republik hat er keine Bilder und Hinweise gefunden. Ansichtskarten von 1902 und von 1899 waren die zweit ältesten Sammlungsstücke. Das älteste Stück aus seiner Sammlung war eine Festzeitung von 1892.
Undatiert ist eine Lithografie mit ‚Präsident Herchenbach‘. Peter Feuser vermutet, dass diese 1899 entstanden ist, weil er jenen Präsidenten Herchenbach auf einem Foto des Elferrats ausfindig zu machen meinte. Wir haben ein klein wenig bei Zeitpunkt.NRW in historischen Zeitungen gestöbert und haben noch ein bisschen ausgegraben.
Peter Feuser hat Präsident Herchenbach wohl auf dem Foto des Elferrats richtig identifiziert. Wir haben ihn bei Zeitpunkt.NRW gefunden und wir hätten tatsächlich noch vieles mehr aus dem Karneval in Düsseldorf ausgraben und hier einfügen können, wenn die Zeit dazu gereicht hätte. Die Volltextsuche auf dem Portal richtig angewendet bringt so einige Ergebnisse.
1892
Schon in der Düsseldorfer Bürger-Zeitung vom 27. Januar 1892 wird Präsident Herchenbach im Zusammenhang mit dem Elferrat genannt.
1899
Herchenbach ist immer noch Präsident und im Elferrat des Allgemeinen Vereins der Karnevalsfreunde. (Erschienen am 7. Februar 1899 im Düsseldorfer Volksblatt.) Er füllt sein Amt wohl zur Zufriedenheit aller aus, denn auch 1901 wird er in der Presse noch als Präsident genannt.
Für alle BGV Mitglieder, die nicht dabei sein konnten, soll es eine Zusammenfassung des Vortrags und eine Bildauswahl im nächsten Jahresbericht geben.
Eine kleine Auswahl aus Peter Feusers Präsentation:
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