10. Aktionstag der Wirtschaft

von Susann Krüll

V.l.n.r.: IHK Gregor Berghausen (Hauptgeschäftsführer IHK Düsseldorf/Kreis Mettmann), Jost Wagner (WKE) und Bürgermeister Christoph Schultz. Foto: Susann Krüll

Am 26. August findet der diesjährige ‘Aktionstag der Wirtschaft’ statt. Insgesamt 28 Unternehmen sowie die Stadtverwaltung erklärten sich bei ihrer Auftaktveranstaltung am Dienstagabend zur Teilnahme beriet.

Die teilnehmenden Unternehmen werden am „Aktionstag“ Manpower und auch Material zur Realisation der Projekte zur Verfügung stellen, die von Schulen, Kitas und sozialen und gemeinnützigen Organisationen eingereicht werden.

Der Aktionstag in Erkrath – ein Erfolgsmodell

Jost Wagner von der Werbe- und Projektagentur Brainbox GmbH, seit Jahren im Organisationsteam, vertrat an dem Abend den erkrankten Lutz Leßmann. Der Geschäftsführer der Firma LuCom ist der Gründer von ‘Planet Value’, der gemeinnützigen Sparte seines Unternehmens, und damit Ideengeber und Organisator des Erfolgsmodells Aktionstag der Wirtschaft in Erkrath. „Leider konnte auch Nadine Albuera, ohne die wir uns alle schwer tun würden bei der Organisation und Durchführung, heute nicht da sein. Sie hat mich aber mit allen wichtigen Infos versorgt“, zollte Wagner Albuera den wohlverdienten Respekt für ihre perfekte Vorbereitung und Durchführung. Lob und Dank ließ Wagner auch dem Gastgeber des Abends zukommen. Ingo Hopmann, der für die Restauration in der Brügger Mühle verantwortlich zeichnet, hatte zusammen mit Erich Stockhausen, Inhaber der gleichnamigen REWE-Märkte, für das leibliche Wohl gesorgt. „Das ist nicht selbstverständlich, aber das zeigt, wie wir alle in den vergangenen Jahren zusammengewachsen sind.“ Auch Nils Knappe, Vorsitzender des Wirtschaftskreis Erkrath, schloss sich dieser positiven Bilanz an und betonte das über die Jahre gewachsen Wir-Gefühl unter den Protagonisten, bevor er an die Schirmherren des ‘Aktionstag der Wirtschaft’ abgab.

Den Anfang machte Bürgermeister Christoph Schultz, dessen Grußwort sehr nachdenklich und zum Schluss hoffnungsvoll ausfiel: „Ich habe mir im Auto auf dem Weg hierher überlegt, dass wir seit meinem Amtsantritt eigentlich in einer Dauerkriese sind: die Flüchtlingskrise, u. a. durch den Bürgerkrieg in Syrien ausgelöst, die Brände (Anm. der Redaktion: GGS Sandheide und Kita Regenbogenland), das Hochwasser, Corona – immer nur Herausforderungen. Es ist Krieg mitten in Europa, von Russlands Diktator geführt, es werden Menschen umgebracht. Es wird gestritten, ob wir uns weiter einmischen sollten, ob wir wirklich genug tun. Es geht an die Grenzen dessen, was wir aushalten können.“ Doch er mahnte bei aller Betroffenheit auch ‘Normalität’ an. Daher freue er sich auf den Aktionstag, denn: „Es kommt auf jeden Einzelnen an. Mit dem Aktionstag zeigen wir Gemeinschaft in Erkrath. Es ist großartig, dieses Zeichen zu setzen. Denn jeder von uns kann und muss die Welt besser machen.“ Als Schultz das Mikro an Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf/Kreis Mettmann, weitergab, schloss dieser sich den Worten seines Vorredners an. „Was bleibt mir denn da noch zu sagen“, begann er und fand dann doch, erwartungsgemäß, seine eigenen Worte: „Wir befinden uns seit Corona in einem durchgehenden Krisenmodus, hatten die Hoffnung, im Sommer da heraus zu kommen,“ so Berghausen, der Grüße von Dr. Axel Fuhrmann, dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Düsseldorf, dem dritten im Bunde der Schirmherren, überbrachte und von dem er sagen könne, dass “Axel Fuhrmann sich mindestens genauso darauf freut wie ich”. Auch wenn der Krieg den Handel doppelt treffe – die Ukraine könne nicht mehr produzieren, Russland bald nicht mehr bezahlen – setzen die Unternehmen bewusst Zeichen, dass da ein verbrecherisches System handelt, führte er aus. Daher komme es besonders darauf an, sich nicht zurückzuziehen, sondern sich gesellschaftlich zu engagieren. Er betonte: „Das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Wirtschaft und Gesellschaft ist gerade in Krisenzeiten wichtig. Daher darf man sich auch freuen und Gemeinschaft feiern beim Aktionstag selbst und auch hinterher.”

Die Bilanz in Zahlen

Jost Wagner kam es zu, die positive Bilanz der vorangegangenen Aktionstage mit konkreten Zahlen zu unterfüttern: 70 aktive Unternehmen und 40 Projekt-Einreicher haben insgesamt 346 Projekte gestemmt. Sogar im vergangenen Jahr, von Corona im üblichen Ablauf abgebremst, seien noch 21 Projekte umgesetzt worden.

Wohnungen für Flüchtlinge aus der Ukraine

Wolfgang Soldin. Foto: SK

Ein Projekt, dessen Realisierung nicht bis zum 26. August warten könne, stellte Wolfgang Soldin vom Vorstand des Wirtschaftskreises Erkrath (WKE). vor: Gemeinsam mit der Stadt Erkrath und der Firma TimoCom werde der WKE, vertreten auch durch Dr. Alexander Winkels von der D.A.W.  Corporate Consult GmbH, insgesamt 30 Wohnungen herrichten. Es handle sich um die 23 Wohnungen in der Bachstraße, die aus der Pose-Stiftung in den Besitz der Erkrather Wohnungsbaugenossenschaft übergangen seien, sowie um sieben weitere in der Beethovenstraße, auch im WBG-Bestand. „Wir vom WKE werden sieben Wohnungen auf der Bachstraße inklusive Einrichtung herrichten“, so Soldin, der sich begeistert darüber zeigte, wie unbürokratisch in dieser Sache von allen beteiligten Stellen aus zusammengearbeitet wurde und wird. „Man spürt die Offenheit, man trifft auf keine verschlossenen Türen“, so der frühere Leiter der Filialen der Kreissparkasse Düsseldorf in Erkrath.

Die nächsten Termine

Die Auftaktveranstaltung für diejenigen, die ein Projekt oder auch mehrere für die Umsetzung am Aktionstag (26. August) einreichen wollen, findet am heutigen Donnerstag als Zoom-Veranstaltung statt. „Da das Bürgerhaus als Veranstaltungsort wegen der Unterbringung der Ukraine-Flüchtlinge nicht zur Verfügung steht und die Stadthalle dadurch auch kaum noch freie Termine hat, haben wir uns dazu entschlossen, die Veranstaltung online durchzuführen.“ In Präsenz wird die Projektmesse am 8. Juli in der Aula der Realschule Erkrath stattfinden. Dort werden die Kooperationsvereinbarungen zwischen Unternehmen und Vereinen bzw. Organisationen geschlossen.

Die Abschluss-Party am Ende des Aktionstags wird (voraussichtlich) im Kurhaus Erkrath stattfinden. Ausgelobt werden wieder Preise im Wert von 500, 300 und 200 Euro, die für drei herausragende Projekte vergeben werden. „Da es sich um die 10. Auflage handelt, haben wir uns im Organisationsteam im Vorweg Gedanken gemacht, wie man das feiern kann. So wird es eine Tombola für alle Beteiligten mit 10 tollen Preisen geben. Außerdem werden wir ein besonders gestaltet Jubiläums-T-Shirt herausbringen. Weitere Ideen sind willkommen“, forderte Jost Wagner die Anwesenden auf, bevor er sie in den gemütlichen Teil des Abends mit der Eröffnung des Büffets entließ.

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