Zweites großes Sommerfest in Alt-Erkrath

Von Christian Zimmer

Besucher am Freitagabend. Foto: Christian Zimmer

Vom 16. bis 18. August hat die ‚Große Erkrather Karnevalsgesellschaft 1994‘ zusammen mit LuMi Event drei Tage lang ihr Sommerfest gefeiert. Zur Eröffnung am Freitagabend begeisterte eine ehemalige Schülerband, der Familiensonntag war gut besucht.

Wer über die Bahnstraße zum Sommerfest ging, konnte dem Popcorn-Geruch folgen. Die ‚Süße Hütte‘ bot allerlei Süßigkeiten wie Lebkuchenherzen, gebrannten Mandeln oder eben Popcorn oberhalb der Außentreppe an. Gleich daneben zog die „Wichtelbahn“ ihre Kreise – eine Kindereisenbahn, auf der die Kinder ihren Spaß hatten und am Familien-Sonntag Schlange standen. Ebenfalls im Rücken der großen Bühne oberhalb der Markthalle lud der Tennisclub Blau-Weiß ein, einmal selbst den Schläger in die Hand zu nehmen und einen Tennisball in eine exakte Position auf einem Banner zu spielen.

Auf einer großen Bühne an der Markthalle gab es Live-Musik, zwischen Markthalle und Bavier-Center hatten sich Essensstände, Vereine und Firmen aufgestellt. Die Feuerwehr Erkrath hatte einen Grill aufgestellt, bei den ‚RC-Freunden Alt-Erkrath‘ konnte man große Modellautos bewundern und ausprobieren. Auch einige Ortsparteien waren da. Bei der SPD gab es Schlüsselbänder und Einkaufschips, die CDU hatte ein ‚Demorkatiequiz‘ und ein Glücksrad. Vor dem Stand der Bündnis 90/Die Grünen war eine kleine Tischtennis-Platte aufgestellt. Grünen-Mitglied Marc Göckeritz sagte: „Auch beim Tischtennis kann man mit Leuten über Hochwasser in Unterfeldhaus ins Gespräch kommen.“ Beeindruckt hat ihn auch die Kreativität der Kinder, die mittels Lego-Steinen ihre eigene Stadt entwerfen konnten und diese dann erklärten. Politisch debattiert wurde zwar auch, aber über den anstehenden Bürgerentscheid zur Erbpacht auf der Neanderhöhe gab es an allen Ständen eher wenig Interesse. „Das ist auch nicht das richtige Format“, befand Detlef Ehlert (SPD).

Für Kinder gab es ein historisches Kinderkarussell, großen Anklang fand auch das Trampolin-Springen an Bungee-Seilen vor dem Bavier-Center. Daneben stand die BmU und bot Kinderschminken an, außerdem konnte man große Seifenblasen ziehen. „25 Liter Seife sind weg, jetzt ist Alt-Erkrath wieder sauber“, sagte Bernhard Osterwind am Sonntagabend gut gelaunt. Am Sonntag hatte auch die Karnevalsgesellschaft ‚Die Letzten Hänger 1963‘ das Glücksrad aufgebaut – und war am Abend völlig leergeräumt. „Alle unsere Gewinne sind weg, es waren unglaublich viele Kinder hier“, freute sich Tina Scheter. Der SSV Erkrath bot Dosenschießen an. Etwas versteckt im Bavierpark hatte sich das Coffee-Bike positioniert.

Bei der Eröffnung wies Bürgermeister Christoph Schultz drauf hin, dass das Sommerfest von vielen Ehrenamtlichen organisiert wird: „Das sind ganz viele Menschen, die ihre Freizeit ein Stück weit opfern, damit Sie, damit wir gemeinsam feiern können, damit wir uns gemeinsam austauschen können.“

sancold, Kärnseife und DJ-Musik begeistern

Auch musikalisch gab es wieder viel Programm. Am Freitag spielte die Band ‚sancold‘, die in der Vergangenheit schon häufiger in Mettmann und Düsseldorf auftrat – zum Beispiel auf dem Blotschen-Markt in Mettmann. In Erkrath sind die fünf Jungs hingegen bisher recht unbekannt, obwohl es gleich zwei Verbindungen nach Erkrath gibt.

Jona Alipass und Sebastian ‚Seppel‘ Schönemann kommen beide aus Erkrath, David Engel, Philipp Sutter und Willem Otto aus Mettmann. Der Ursprung entstammt einer Schülerband des Gymnasiums am Neandertal, weitere Mitglieder kennen sich aus dem Kindergarten. Alle sind zwischen 21 und 22 Jahre alt. „Wir haben Lust, unsere Gebiete zu erweitern“, sagte uns Alipass in dem laut ihren Angaben ersten Interview. Vom Publikum in Erkrath sind sie begeistert: „Unser erster Auftritt hier, einfach mega!“, schwärmte Otto. „Wicked!“, fand Engel und dürfte damit wohl so etwas wie „Wahnsinn!“ meinen.

Die Band ’sancold‘. Foto: Christian Zimmer

Im Kern spielen sie Rocklieder, aber Alipass sagte: „Wir legen uns ungern fest.“ So finden auch einzelne Songs aus den Bereichen Schlager, Hip-Hop, Rap bis hin zu 70er-Jahre-Lieder in ihr Programm. In Erkrath gab es unter anderem Rock wie „Mr. Brightside“, „Should I Stay or Should I Go“, „Schüsse in die Luft“ oder „Seven Nation Army“ zu hören, aber auch „Griechischer Wein“ und inspiriert von der Rocknacht auf dem diesjährigen Schützenfest „Aloha Hej“. Vom Publikum gab es Lob, so haben uns mehrere Gäste gesagt, dass ihnen der Auftritt sehr gefiel. Lutz Kraft sagte bei der Verabschiedung auf der Bühne: „Ich glaube, dass ihr nächstes Jahr Headliner bei uns seid.“ Die Truppe dürfte damit erfolgreich ein neues Gebiet ‚erobert‘ haben.

Im Anschluss sorgte die Coverband ‚Kärnseife‘ für Stimmung unter der Markthalle. Rock, 80er, Neue Deutsche Welle, Schlager- und auch einige Karnevalslieder boten ein breites Spektrum an Musik. Mit „Major Tom (völlig losgelöst)“ gab es nochmal ein bisschen Fußball-Feeling. Zur DJ-Musik am Bavier-Center tanzten parallel junge und junggebliebene Menschen zu Remixes, dabei gab es neben neueren Stücken wie etwa dem ESC-Song „Europapa“ auch älteres wie „Pokerface“ oder Klassiker wie „Billie Jean“. Etwa 60 Menschen trotzten dem Regen und tanzten zur Musik. Obwohl die Bands unter der Markthalle volle Power gaben, war am Bavier-Center nichts von der ‚Konkurrenz‘ zu hören.

Karnevalsblock und Familientag

Am Samstag wurden auf der Bühne Vereine vorgestellt und in einem Karnevalsblock auch der Karneval gefeiert. Das neue Kinderprinzenpaar wurde vorgestellt und die Tanzgarde Hoppedötze zeigte ihr Können. Musik gab es von Thorsten Sander und Max Weyers, ehe die Coverband ‚Noisic‘ aus Limburg auftrat und Rock- und Poplieder darbot. Am Sonntag wurde die Markthalle nochmal voll und von Kindern bevölkert, als der Kinderliedermacher Volker Rosin auftrat.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte am Wochenende zum Glück nicht viel zu tun. „Es gab etwa zehn Patienten über das Wochenende, mit üblichen Dingen: Kleine Schürf- und Schnittwunden, wegen der Hitze sind auch einige dehydriert – hatten also zu wenig getrunken“, erzählte Wolfgang Cüppers. Er betont: „Auch wir sind ehrenamtlich hier.“ Neben dem Sanitätsdienst zeigte das DRK seinen Rettungswagen. „Die Kinder sind ganz neugierig“, stellte Cüppers fest. Auch der Präsident und 1. Vorsitzende der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft, Udo Wollfram, zeigte sich zufrieden. Nach seiner Schätzung dürften dieses Jahr noch etwas mehr Besucher als vergangenes Jahr da gewesen sein. Ein Indiz dafür könnte sein, dass einige Essensstände am Sonntagnachmittag nur noch Schultern zuckend „Ausverkauft“ melden konnten.

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