Zwei Wochen danach: SKFM zieht Unwetterbilanz

Berthold Santjer und Birgit Grüning vom SKFM stehen im Keller, der bis vor wenigen Tagen knietief mit Wasser vollgelaufen ist/ Foto: Tanja Bamme

Der Secondhandladen des SKFM Erkrath auf dem Sandheider Markt wurde besonders hart von den Unwettermassen getroffen. Wie ein Wasserfall lief das dreckige Wasser die Treppen in den Keller hinunter.

Die großflächigen Lager samt Ware im Untergeschoss waren binnen weniger Minuten knietief im Dreck und Matsch verschwunden. Fachanleiterin Birgit Grüning wurde in den Abendstunden von einer Reinigungskraft zum Laden gerufen. „Wir haben den Tag über abgemacht, dass sie mehrmals nach dem Laden guckt. Wir haben den Mahnertbach, der unterirdisch verläuft, tagsüber schon verdächtig laut vernommen“, erinnert sich Birgit Grüning, die sicherlich nicht mit einer solchen Katastrophe gerechnet hätte. Selbst der Feuerwehr waren am Abend selbst die Hände gebunden. „Die haben einfach nicht mehr gewusst, wo sie das Wasser hinpumpen sollen“, berichtet die Fachanleiterin, der erst in den Folgetagen gemeinsam mit ihrem Team Bilanz ziehen konnte.

Verluste in fünfstelliger Höhe

Zwar gab es tatkräftige Hilfe und Unterstützung- gerade von der Nachbarschaft und dem angrenzenden Jugendcafé Cube- zu retten waren zig Utensilien aber nicht mehr. Rund 20 qm³ Kleidung, Schuhe und Dekorationsartikel mussten entsorgt werden. Nochmal so viel Schlamm und Matsch schaufelten die Helfer und Mitarbeiter aus den Kellerräumen. „Zwei Monate dauert der Wiederaufbau sicherlich“, könnte sich Berthold Santjer, Abteilungsleiter des Secondhandkaufhauses Rundum beim SKFM, vorstellen. Die Verluste des Sozialkaufhauses schätzt Santjer zudem im fünfstelligen Bereich. Nicht nur die weggeworfene Ware ist ein herber Verlust, auch die Schließungszeit wird hart. „Dabei haben wir gerade erst wieder öffnen dürfen. Corona hat uns schon stark zugesetzt“, erinnert sich Berthold Santjer, der sich bei den fehlenden Finanzmitteln um die kostenlosen Angebote des Vereins sorgt. Und auch die Ehrenamtler können vorerst nicht wieder in ihre Beschäftigung zurückkehren.

Ein bisschen Abhilfe kann das Rundum-Kaufhaus in Alt-Erkrath bieten. Dort können aktuell auch Kleiderspenden abgegeben werden, die eigentlich für Hochdahl gedacht sind. „Das funktioniert auch ganz gut“, ist sich Birgit Grüning sicher, die ebenso eine Hand voll ehrenamtlicher Helfer nach At-Erkrath vermitteln konnte. Die gerettete Kleidung aus dem Secondhandladen lagert derzeit in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der angrenzenden Heiliggeist Kirche. „Dafür sind wir sehr dankbar. Dort stehen die Kartons erstmal trocken“, freut sich die Fachanleiterin, die sich trotzdem einen schnellen Umzug in die alten Räume wünscht. Diese sind aber aktuell noch immer von Feuchtigkeit durchsetzt. Überall musste der Boden entfernt werden, der blanke Estrich wird derzeit getrocknet. Und auch im Keller sieht man an den Wänden noch deutlich die Spuren der Verwüstung. „Wichtig ist, dass wirklich alles trocken ist. Sonst fängt die gelagerte Ware an zu riechen und es bilden sich Schimmelsporen. Das können wir nicht weiterverkaufen“, erklären die beiden SKFM-Mitarbeiter.

Helfen können weitere Sachspenden, aber auch finanzielle Unterstützungen. Kontakt zum SKFM Erkrath finden Interessierte hier.

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