Zeitsprung: Erkrather Pressefundstücke

Symbolbild: Myriams Fotos / Pixabay

Geht mit uns auf Entdeckungsreise ins Jahr 1826 und die damals für Erkrath erschienen Inserate.

Jakob Teckhaus – Gutsbesitzer und Geschäftsmann

Wäre erkrath.jetzt bereits im Jahr 1826 erschienen, hätten wir ihn gerne als Anzeigenkunden gewonnen. Offensichtlich war Jakob Teckhaus ein tüchtiger Geschäftsmann und Gutsbesitzer. Die unten eingefügten Anzeigen erschienen mehrmals hintereinander. Die Einladung zur Weinverkostung erschien an zwei Tagen hintereinander, am 1. und 2. August. Offensichtlich konnte die geplante Verkostung nebst Hornmusik dann am 6. August doch nicht stattfinden und musste verschoben werden. Am 18., 19. und 20. August inserierte Jacob Theckhaus für den Ersatztermin am 28. August 1826.

Einladung
Der Unterzeichnete beehrt sich, seinen Freunden und Gönnern und allen Verehrern der schönen Natur und des ländlichen Lebens anzuzeigen, dass er am Sonntag, den 6. August, Nachmittags 2 Uhr, eine große Weinprüfung anstellen werde. Für Abends-Portionen, Forellen aus dem nahen Düsselbach, der auf der Neandershöhle umraucht, wird er bestens Sorge tragen, so wie auch dafür, dass die BEsuchenden durch eine vielbeliebte, vielbelobte Hornmusik unterhalten werden.
Erkrath, den 31. Juli 1826 Jakob Teckhaus bei Gastwirth Lipgens nahe der Kirche

Einladung (der verschobene Termin)
Wenn durch besonders eingetretene Hindernisse am 6. d.M. die Weinprüfung sammt der Hornmusik-Unterhaltung unterbleiben mußte, so ist dies Freudenmahl das sich durch kostbare Forellen und Krebse auszeichnen wird, bis auf Montag den 28. d. M. ausgesetzt. In Erkrath ist nie ein solches Fest gesehen worden und wird keiner, der mit seinem Besuche mich beehrt, unbefriedigt abgehen. Für Musik wird bestens gesorgt.
Erkrath, den 17. August 1826 Jakob Teckhaus bei Jakob Lipgens nahe der Kirche

Im Oktober 1826 inserierte Jakob Teckhaus dann mit einem anderen Ansinnen. Er suchte einen neuen Pächter für sein Gut Kleinteckhaus. Die Anzeige erschien am 8., 15. und 20. Oktober 1826.

Gut zu verpachten.
Mit dem ersten Mai 1827 wird mein zu Brochhausen, Gemeinde Erkrath gelegenes Gut Kleinteckhaus, pachtlos. Dasselbe besteht aus Haus, Hof, Baumgarten, neun Morgen Wiesen- und Ackergründen und Schlagholz. Die nähern Bedingnisse sind in meiner Wohnung bei Herrn Gastwirth Lipgens zu Erkrath einzusehen, wo auch die öffentliche Verpachtung am Samstag den 28. d. m. Nachmittags zwei Uhr stattfinden soll.
Ekrath, den 6. Oktober 1826. Jakob Teckhaus

Kommunale Ausschreibung von Tiefbaumaßnahmen

Auch 1826 musste schon sparsam gewirtschaftet werden. Zwar wurden Leistungen damals nicht europaweit ausgeschrieben, aber die Formulierungen lassen darauf schließen, dass der billigst Anbieter den Zuschlag erhielt. Genau diese Formulierungen, die damalige Ausdrucksweise, die auch wechselte, hat uns amüsiert. Unsere Leser erhalten einen kleinen Einblick, welche Straßenbauarbeiten damals anstanden.

Das Jahr begann mit einer Ausschreibung, die am 1.1.1826 erschien.

Die Erdarbeiten zur Instandsetzung eines Theils des Communalweges von dem Kapellchen auf der Höhe von Erkrath bis Unterbach, auf eine Länge von 389 1/2 Ruthen veranschlagt zu 102 Thlr. 10 Sgr. 11 Pf, werden am Samstag den 14. Januar f. J. Morgens neun Uhr, unter Vorbehalt höherer Genehmigung im hiesigen Verwaltungs-Büreau mindestbietend verdungen werden, bis wohin Bedingnisse und Kostenanschlag beim Unterzeichneten einzusehen sind.
Gerresheim, am 30. Dez. 1825. Der Bürgermeister. Leven

Die folgende Ausschreibung erschien am 20. und 21. April 1826.

Die Instandsetzung des Kommunalweges von der Gink bis an Juffernbruch bei Erkrath, zu 184 Rthlr. veranschlagt, werde ich Samstag den 29. dieses, Morgens neun Uhr, bei Scheffen Goergens an der Gink wenigstfordernd verdingen.
Bedingnisse und Kostenanschlag liegen bei mir zur Einsicht offen.
Gerresheim, den 19. April 1826. Der Bürgermeister Leven

Die folgende Ausschreibung wurde am 9., 10. und 13. Dezember 1826 veröffentlicht.

Im landräthlichen Auftrage wird Unterzeichneter Sonnabend den 16. dieses, Morgens 9 Uhr, beim Scheffen Görgens an der Gink bei Erkrath, die Befestigung eines Theils des dastgen Communal-Weges, und zwarn von der Gink gis Jaffernbruch auf eine Länge von 100 Ruthen, sodann die Begrandung dieser und einer fernern Strecke bis an den Kreuzweg in Erkrath, überhaupt 180 Schachtruthen zu 459 Thlr. 13 Sgr. veranschlagt, an den Mindestbietenden öffentlich verdingen.
Bedingnisse und Kostenanschlag sind bis zum Termin im hiesigen Geschäfts-Lokale einzusehen.
Gerresheim, den 8. Dez. 1826. Der Bürgermeister Leven

Der Kalkumerhof sollte verkauft werden

Am 4. und am 21. Juli 1826 wurde eine Anzeige zum Verkauf des Kalkumerhofs geschaltet.

Verkauf
des zu Erkrath gelegenen Kalkumerhofs. Auf Anstehen des Heinrich Liethen und Winand Nothen, beide Ackerwirthe, in der Gemeinde Erkrath wohnhaft, in der Eigenschaft als Vormünder des zu Haan als Bäcker wohnhaften minderjährigen Wilhelm Liethen, als Theilungskläger, vertreten durch den Advokat-Anwald Herrn Kemmerich in Düsseldorf, wieder die Eheleute Jakob Lingmann und Agnes Nothen, so wie gegen Stephan Oberbe, als natürlicher Vormund seiner bei ihm ohne Gewerb domizilirten Minorennen Kinder Franz und Wilhelmine Oberbe, Theilungsbeklagte, für welche kein Anwald konstituirt ist, und die alle Landwirthe und zu besagtem Erkrath wohnhaft sind, soll in Gefolg eines von dem königl. Landgericht zu Düsseldorf am vierzehnten Dezember des letzthin erlassenen Erkenntnisses der vorbesagte den obigen Eheleuten Lingmann, so wie den drei genannten Minderjährigen gemeinschaftlich zugehörige Kalkumerhof, welcher Wohn- und Oekonomie-Gebäude, ca. 60 Morgen kölnisch, Bauernhof, Garten und Ackergründe, 7 Morgen 25 Ruthen Wiesen und Erlen, 27 Morgen 93 Ruthen Buchenhochwald, 2 Morgen 79 Ruthen Niedergehölz zu Bestandtheilen, und nach Abschätzung der vereideten Experten einen Werth von 7607 Thaler 24 Sgr. 8 Pf. hat, vor dem Unterzeichneten zu Gerresheim wohnenden und vermöge ob gemeldeten Erkenntnisses hierzu kommittirten Notar öffentlich verkauft werden.
Diesemgemäß wird der vorläufige Zuschlag am neunzehnten, der schließliche am ein und dreißigten Julius dieses Jahres, Vormittags zehn Uhr, in der Behausung des Schöppen Krautstein zu Erkrath stattfinden, und können die Bedingungen auch vorher schon bei den Betheiligten Lingmann und Oberbe, zu Mettmann in der Behausung der Wittwe Haugh, und zu Gerresheim dem Unterzeichneten Depositar der sämmtlichen Voracten eingesehen werden.
Gerresheim, am 27. Juni 1826. Kempgens, Notar.

Offensichtlich hat es mit dem Verkauf dann doch nicht so schnell geklappt, denn am 29. Dezember wurde der Verkauf erneut inseriert.

Verkauf des zu Erkrath gelegenen Kalkumerhofs.
Auf Ersuchen des Heinricht Liethen und Winand Nothen, Ackerwirthe, in der Gemeinde Erkrath wohnhaft, dieser als Gegen- und der erstere als Hauptvormund des zu Haan wohnhaften und minderjährigen Bäckers Wilhelm Liethen, als Theilungskläger, so wie auf Requisition der Ehe- und Ackerleute Jakob Lingmann und Agnes Nothen, ebenfalls in der Gemeinde Erkrath wohnhaft, dann des in derselben Gemeinde wohnhaften Ackerwirthes Stephan Oberbe als natürlicher Vormund seiner bei ihm ohne Gewerbe donzilirten monorennen Kinder Franz und Wilhelmine Oberbe, Theilungsbeklagte, soll auf den Grund eines von dem königlichen Landgericht zu Düsseldorf am vierzehnten Dezember vorigen Jahres erlassenen Erkenntnisses, und auf den Beschluß desselben Gerichts vom siebenten dieses Monats der obbesagte von den vereideten Schätzern zu 7607 Thlr. 24 Sgr. 8 Pf. tarirte Kalkumerhof, welcher nebst den Wohn- und Oekonomie-Gebäuden circa 60 Morgen kölnisch, Baumhof, Garten und Ackerboden, 7 Morgen 25 Ruthen Wisen und Erlen, 27 Morgen 93 Ruthen Buchenhochwald und d2 Morgen 79 Ruthen Niedergehölz enthält, von dem unterzechneten zu Gerresheim wohnhaften und vermöge obiger Erkenntnisses hiezu committirten Notar wiederholt zum Ankauf öffentlich ausgestellt und in eventum auch unter dem Abschätzungspreise dem Meistbietenden zugeschlagen werden.
Der Aussatz geschieht im hause des Schöppen Krautstein, im Dorfe Erkrath Montag am achten des bevorstehenden Jänner, Vormittags zehn Uhr, und können die Vorwarden in dem Verkaufslokale sowohl als bei dem Unterzeichneten eingesehen werden. Gerresheim, am 26. Dezember 1826. Kempgens.

Tod des ehemaligen Pfarrers zu Erkrath

Unter den am 16. Mai 1826 veröffentlichten Sterbefällen findet sich ein ehemaliger Pfarrer aus Erkrath.

Den 11. der ehemalige Pfarrer bei der ev. Gemeinde zu Erkrath, Christoph Röhr, Ehegatte, 80 J. 8. M. (Altersschwäche) Ddorf.

Lehrer gesucht

Im Februar 1826 suchte man wegen Krankheit eines Lehrers Nachfolger.

Ankündigung
Wegen fortwährender Kränklichkeit des katholischen Lehrers zu Erkrath ist demselben eine jährliche Pension bewilligt worden. Es sollen daher 2 neue Lehrer (ein Ober- und ein Unterleher) bei dieser Schule angestellt werden. Die Wahl derselben wird auf den 15. März d. J. vorbestimmt. Die Aspiranten zu dieser Stelle wollen sich am vorbestimmten Tage, Morgens um 9 Uhr, in dem katholischen Pfarrhause daselbst einfinden.

Heirat eines Erkrathers

Ebenfalls im Mai heiratete ein Erkrather Sattler.

Den 12. der Sattler Caspar Dorotheus Klein, aus Erkrath, mit Helene Josephe Spicker, aus Derendorf.

Kalkverkauf

Und zum Schluss noch einmal etwas zum Thema Kalk.

Auf dem Graf von Hatzfedtischen Kalkofen oberhalb Erkrath, bei Birschels Kalkofen, ist das Berliner Malter geschiedener kalk für 17 Siberg. 4 Pf., Landkalk für 16 Sibergr., Asche für 8 Siberg. 8 Pf. zu haben, und in und um Düsseldorf zu liefern, geschiedener Kalk für 1 Berliner Thaler 3 Sbg.; auch wird bemerkt, daß der Weg im fahrbaren Stande ist und die Einrichtung getroffen, daß jeder Fuhrmann gegen billige Vergütung mit Mann und Pferde übernacht bleiben kann. Der Kalk wird aus reinem Kalkstein gebrannt. Mit Bestellungen wendet man sich an die Unterzeichneten, auch können Briefe im rothen Kreuz bei Herrn Kremer auf der Bolkerstraße abgegeben werden, wo der Gerresheimer Post täglich ankömmt.
Dammermühle, den 29. Mei 1826. W. Hülstrung, Burberg, & Compagnie

Alle Texte erschienen in der Düsseldorfer Zeitung 1826 und wurden digital über zeit.punkt NRW recherchiert.

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