Zackige Neandertaler feiern Jubiläum

Peter Feuser hält mit seiner Sammelleidenschaft auch die Erkrather Heimatgeschichte lebendig/ Foto: TB

Am 19. Dezember 2000 haben sich die Mitglieder des Vereins „Zackige Neandertaler“ erstmalig getroffen. Jetzt, 20 Jahre später, steht ein Jubiläum an.

Eigentlich sollte anlässlich des runden Geburtstages ein Besuch im Postmuseum in Frankfurt auf dem Jahreskalender stehen. „Doch dann kam Corona und wir haben alles verschoben“, berichtet Peter Feuser. Der erste Vorsitzende hat den Verein, der sich der Sammel- und Tauschleidenschaft von Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten verschrieben hat, gegründet. „Zunächst habe ich einen Aufruf in den örtlichen Zeitungen verfasst und zu einem ersten Treffen in die alte Schule an der Dorfstraße in Millrath eingeladen“, erinnert sich Feuser. Acht Gäste nutzen diesen Aufruf damals. Schnell wurde aus dem sporadischen Treffen eine Regelmäßigkeit und die Räume an der Dorfstraße, die heute das Kunsthaus beherbergen, wurden schnell zu klein.

Traditionsdomizil: Kaiserhof

Nach einer zweijährigen Zwischenlösung in den Räumen des AWO-Treffs im Bürgerhaus wurde schließlich der Kaiserhof in Alt Erkrath das konstante Domizil der Mitglieder. „Einmal im Monat, stets den ersten Donnerstag, treffen wir uns von 18-21 Uhr im Seminarraum“, so Feuser, der auch zwischen den beiden Lockdownphasen die Treffen initiierte. „Eigentlich sind wir immer durchschnittlich 15 Mitglieder, die sich zum Tauschen und Sammeln treffen. Auch Gäste sind jederzeit herzlich willkommen. Auf Grund der Corona-Verordnung konnten sich nur zehn Leute treffen, aktuell finden die Veranstaltungen natürlich gar nicht statt.“

Das Hobby hält ein Leben lang

Peter Feuser selbst frönt der Tausch- und Sammelleidenschaft bereits seit beinah 50 Jahren. Seine große Schwester, die beinah auf den Tag genau zehn Jahre älter ist, hat ihn zu diesem Hobby angestiftet. „Unser Onkel lebte in Venezuela, da gab es immer bunte Luftpost mit schönen Briefmarken. Darauf haben wir uns immer ganz besonders gefreut“, erinnert sich Feuser, der mit seinen 59 Jahren das jüngste Vereinsmitglied ist. „Ansonsten ist es eher ein Hobby für ältere Männer, obwohl wir auch immer wieder um Nachwuchs werben“, weiß der Vorsitzende, der das Problem allerdings auch benennen kann. „Heute schreibt kaum mehr jemand Briefe, weshalb weniger Briefmarken anfallen. Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.“

Ansichtskarten aus Hochdahl. Ein Stück Geschichte auf Papier/ Foto: TB

Und so ist es für Peter Feuser neben der Freude am Sammeln auch die Heimatgeschichte, die er hochhalten möchte. Zahlreiche Ansichtskarten aus Erkrath, Millrath und Hochdahl lassen sich in seinen Sammelalben finden. Und auch Korrespondenzen aus früher Vorzeit nennt der Vorsitzende sein Eigen. So ist es beispielsweise ein Brief aus dem Jahr 1808, der zu Peter Feusers wertvollsten Sammelgegenständen zählt. „Damals gab es noch gar kein Postamt in Erkrath, das kam erst später“, erklärt er gerne. Und auch die ersten Briefmarken, die das Postamt Erkrath dokumentieren, hat der leidenschaftliche Sammler mittlerweile erworben.

Beruf ist gleich Berufung

Zugute kommt ihm dabei sein Beruf. „Ich arbeite in Düsseldorf in dem Auktionshaus Felzmann, das sich auf Münzen und Briefmarken spezialisiert hat“, so Feuser, der Beruf und Hobby miteinander verbinden konnte. In den heimischen vier Wänden ist er übrigens mit seinen Alben und Kisten voller Besonderheiten in den Dachboden „vertrieben“ worden. „Das ist das Schicksal von uns Sammlern. Wir finden uns irgendwann alle auf dem Dachboden oder in den Kellerräumen wieder“, gibt er lachend wieder. Wann das Vereinsleben wieder richtig Fahrt aufnehmen wird, das kann der Vorsitzende noch nicht sagen. Wenn es aber so weit ist, dann sind die Türen stets auch für Interessierte geöffnet. Kontaktmöglichkeiten per Mail unter feuser-weyrich@t-online.de oder telefonisch unter 02104-44074.

 

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