Wohnungsbrand: Erst Solingen, jetzt Erkrath

von Ria Garcia

Einsatzstelle Kreuzstraße - Gebäudevorderseite. Foto: Feuerwehr Erkrath

Gestern Abend kam es zu einem Wohnungsbrand in Alt-Erkrath, bei dem alle Bewohner des Hauses gerettet wurden. Ein Bewohner wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus nach Mettmann gebracht.

Erst am frühen Montagmorgen gab es in Solingen einen dramatischen Großbrand in einem Mehrfamilienhaus, bei dem zwei Erwachsene und zwei Kindern, eins davon noch ein Säugling, ums Leben kamen. Weitere neun Menschen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Am späten Abend dann Alarm in Erkrath. Wohnungbrand in der Kreuzstraße 12 in Alt-Erkrath. Die Kreisleitstelle alarmierte den Löschzug Alt-Erkrath und die hauptamtliche Wache. Schon vor Eintreffen kam von der Leitstelle die Zusatzinformation, dass das Treppenhaus verraucht und nicht mehr passierbar sei.

Fünf Menschen standen bei Eintreffen der Feuerwehr auf einigen Balkonen auf der Vorseite des Hauses und machten die Einsatzkräfte darauf aufmerksam, dass sie ihre Wohnungen nicht mehr über das Treppenhaus verlassen konnten. Auf der Rückseite des Hauses, die nur über einen Hinterhof und ein Flachdach erreichbar ist, schlugen Flammen aus einer Wohnung in der zweiten Etage, es drohte eine Ausweitung des Brandes in die dritte Etage. In der vierten Etage standen vier Bewohner auf einem Balkon. Das Treppenhaus war unpassierbar, aber auch die Nottreppe auf der Gebäuderückseite konnte aufgrund der Rauchentwicklung und der Flammen unterhalb nicht benutzt werden.

Über den Rettungskorb der Drehleiter wurden an der Vorderseite des Gebäudes zuerst Menschen aus dem dritten und vierten Obergeschoss gerettet. Damit die Flammen nicht überschlagen wurde vom Nachbargrundstück aus mit einem Löschrohr von Außen gelöscht, um Schlimmeres zu verhindern. Gleichzeitig erhöhte der Einsatzleiter die Alarmstufe und forderte eine zusätzliche Drehleiter der Feuerwehr Mettmann sowie mehrere Rettungswagen und Notärzte an.

Zwei Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung und Menschenrettung starteten parallel dazu einen Innenangriff mit dem Löschrohr (C-Rohr) durch das Treppenhaus und über das Flachdach auf der Rückseite, von der Schubertstraße aus. Alle drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Erkrath wurden im Verlauf alarmiert. Insgesamt waren 56 Einsatzkräfte der Feuerwehr Erkrath und 16 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes vor Ort.

Nachdem der Brand unter Kontrolle war, konnten auch die vier Menschen, die sich zuvor von einem Balkon auf der Gebäuderückseite bemerkbar gemacht hatten, von den Einsatzkräften gerettet werden. Atemschutztrupps konnten sie mit Fluchthauben über den Treppenraum in Sicherheit bringen. Zwei weitere Menschen wurden über die Mettmanner Drehleiter von der Vorderseite des Gebäudes in Sicherheit gebracht.

Insgesamt waren 14 Bewohner des Hauses vom Brand betroffen. Alle wurden von den Rettungswagenbesatzungen und anwesenden Notärztet gesichtet. Ein Bewohner wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Evangelische Krankenhaus Mettmann gebracht. Insgesamt kamen die Bewohner in der Kreuzstraße, anders als in Solingen, glücklicher Weise körperlich überwiegend unbeschadet davon.

Die vom Brand betroffene Wohnung im zweiten Stock, in der noch umfangreiche Nachlöscharbeiten durchgeführt werden mussten, ist vollständig ausgebrannt. Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde das Wohnhaus aufwändig entraucht. Auch musste das Gebäude stromlos geschaltet werden. Acht Bewohner wurden vorerst in einem Hotel untergebracht. Während des Einsatzes hatte die Rheinbahn einen Evakuierungsbus zur Verfügung gestellt, in dem die Bewohner betreut wurden. Erst gegen 2.30 Uhr in der Nacht konnte die Feuerwehr den Einsatz beenden.

Zur Brandursache und zur Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Angaben machen. Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat die Ermittlungen aufgenommen.

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