Weiter wachsende Zweifel zur Covestro CO-Pipeline

Stopp Bayer-COvestro-Pipeline Initiativen

Foto: Dieter Donner

Sicherheitsmängel bei der verkauften Bayer Tochter Currenta aufgedeckt

Mehr als 6 Monate nach dem verheerenden Störfall bei Currenta werden immer mehr Sicherheitsmängel deutlich. Die Aussage „Sicherheit hat höchste Priorität“ stellt sich eher als Floskel heraus. Currenta hat nach Recherchen des WDR die sicherheitskritische „Leitstelle“ umorganisiert und ohne Genehmigung so betrieben. Inwieweit diese Eigenmacht auch zu den 7 Toten und 31 Verletzten beigetragen hat, wird jetzt von der Staatsanwaltschaft ermittelt. Mittlerweile ist der Kreis der „Verdächtigen“ von drei auf vier Personen gestiegen.

Auch bei einer weiteren ehemaligen Bayer-Tochter – nämlich Covestro und ihrem Giftgas-Projekt CO-Pipeline – haben wir im Herbst 2019 bemerkt, dass die Schilder an der Trasse plötzlich und ohne Vorinformation geändert wurden. Als neuer Empfänger von Warnmeldungen tauchte der Chemiepark Marl mit einer dortigen Telefonnummer auf (+49 2365 49-1 statt der bisher im Chempark Dormagen verorteten Nummer 02133- 51 99300 die auch auf den Trassenwarnbändern steht).

Unsere bei der Bezirksregierung Düsseldorf gefordete Akteneinsicht führte zu einer seltsamen Nachfrage. Wir hatten mit einem Test-Anruf festgestellt, dass dort am frühen nachmittag lediglich die Pförtnerloge des Chemparks erreichbar war. Dazu wollte die Bezirksregierung eine genauere Schilderung erhalten. Nachdem wir diese zugesandt hatten, meldete die Bezirksregierung zurück, dass der Chemiepark Marl bzw. Evonik nunmehr als Wartungsunternehmen fungiert.
Im Übrigen findet … ein Betrieb der verlegten Rohrleitungen weiterhin nicht statt. Es werden lediglich Instandhaltungsmaßnahmen an den Rohren durchgeführt. Eine Akteneinsicht kann ich ihnen nicht gewähren,..“

Über den Verkauf von Currenta an den australischen Finanzinvestor Macquarie Infrastructure and Real Assets hatte die Bezirksregierung keine Information. „Der Verkauf ist für das Zulassungsverfahren nicht relevant, da die Firma Currenta Betreiberin des Chemparks aber nicht Vorhabenträgerin der Rohrfernleitung ist.“

Nichts sehen, nichts hören, nichts sehen und das Verfahren schnell abwickeln, scheint die Marschroute von Bezirksregierung, Landespolitik und sogar der Gerichte zu sein. Wir sehen mit großem Unverständnis das fortdauernde Wegschieben von Verantwortung. Soll das so weitergehen bis Störfälle virulent werden, auch hier weitere Todesopfer fordern und die Staatsanwaltschaft mühsam ermitteln muss?

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für den informativen Artikel und Ihre Mühe, die damit verbunden ist! Diese Informationen legen mal wieder dar, wie viel hinter verschlossenen Türen passiert und wir als Bürger*innen vor vollendete Tatsachen gestellt werden, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben können.
    Geld, Geld, Geld!!!

    Sabine Georg

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