Weihnachtsspende ans Hospiz

von Ria Garcia

V.l.n.r.: Marion Breidbach, Irmgard Hamacher und Uschi Witsch (Kulturinitiative Unterbach) mit Hospizleiterin Silke Kirchmann und dem Vorsitzenden des Fördervereins Christoph Herwald. Foto: Ria Garcia

Die Kulturinitiative Unterbach hatte in diesem Jahr eine kleine Überraschung für das Franziskus-Hospiz.

In diesem Jahr fand endlich wieder der Weihnachtsmarkt in Unterbach statt, der in der Festhalle der Wichernschule viele schöne Stände für kleine Weihnachtseinkäufe bot. Einen davon betrieb die Kulturinitiative Unterbach für einen guten Zweck. Künstler hatten kleine Werke gespendet und sie am Stand verkauft. Der Erlös war fürs Franziskus-Hospiz gedacht. In der Woche vor Weihnachten war die Kulturinitiative zu Besuch im Hospiz, um die Spende zu übergeben. 400 Euro hatten sie eingenommen und konnten den symbolischen Scheck ans Hospiz übergeben.

Vorsitzende Uschi Witsch erinnerte sich noch gut an die Anfangszeit des Hospiz, als es in Hochdahl noch Gegenwehr unter den Anwohnern gab. Eine Bekannte von ihr hat ihre letzten Tage im Hospiz verbracht und sie selbst verbindet viele positive Gedanken mit diesem Ort. „Spannend, dass sie die Anfänge miterlebt haben“, lauschte ihr Hospizleiterin Silke Kirchmann. Sie selbst sei erst seit 2019 Leiterin des Hospiz, habe die Anfänge aber damals schon aufmerksam verfolgt. Kirchmann hatte in der Zeit die Hospizarbeit in Wuppertal aufgebaut. „All das würde nicht funktionieren, wenn es nicht Menschen wie sie gäbe“, richtete sie ihren Dank an die Kulturinitiave. Die Hospizarbeit sei nicht vollfinanziert. Deshalb sei jede Spende und jede ehrenamtliche Mitarbeit so wertvoll. Für die Kulturinitiative war es nicht die erste Spende ans Hospiz und schon jetzt überlegen die Künstler, ob sie die Aktion im kommenden Jahr wiederholen.

„In der Bevölkerung hat das Hospiz einen sehr hohen Stellenwert“, bekräftigte Uschi Witsch die Motivation der Kulturinitiative, während Silke Kirchmann berichtete, dass Weihnachten im Hospiz immer eine schwere Zeit sei und deshalb viele Ehrenamtler vor Ort seien, die Bewohner und Angehörige ‚auffangen können‘. In den letzten Jahren sei die Verbleibzeit der Hospizgäste kürzer geworden. Durchschnittlich seien es nur 15 Tage, weil viele erst so spät kämen. Das sei auch für Mitarbeiter und Ehrenamtler eine Herausforderung.

Eine Herausforderung ist indes auch jedes Mal aufs Neue die Entscheidung, wer einen der stationären Plätze erhält. Die persönliche oder familiäre Situation wird immer mit beurteilt, kommen die Anfragen doch eher von jüngeren Menschen. „Wir haben eine Patientenampel“, erklärt Silke Kirchmann. Diese helfe zu entscheiden, wer den Platz dringender benötige. „Die Entscheidung ist immer falsch. Richtet sich aber nach dem Bedarf“, macht sie deutlich, wie schwer diese Entscheidungen fallen.

Uschi Witsch war gemeinsam mit Schatzmeisterin Irmgard Hamacher und Marion Breidbach, die sich in der Kulturinitiative um Pressearbeit kümmert, zu Besuch gekommen. Gern hätten die drei sich an diesem Tag noch einmal das ganze Hospiz angesehen, aber so kurz vor Weihnachten herrschte eine besondere Situation für Gäste und Angehörige, die diese Tage in dem Bewusstsein verbringen, dass es wahrscheinlich das letzte Weihnachtsfest ist, das sie gemeinsam erleben. Und so konnten die drei nur einen Blick auf einen ganz besonderen Raum im Hospiz werfen: Den Raum der Stille.

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