Volle Müllsäcke beim Dreck-weg-Tag und DüsselCleanUp 2023

Von Christian Zimmer

Einige teilnehmende Kinder mit dem gesammelten Müll. Foto: Christian Zimmer

Am vergangenen Samstag, 16. September 2023, hatte die Stadt Erkrath zum Dreck-weg-Tag und DüsselCleanup aufgerufen. Die Anzahl der Teilnehmenden war überschaubar, dabei wurde innerhalb von wenigen Stunden allerhand Müll eingesammelt.

Zum Beginn um 10 Uhr hatten sich etwa 30 Menschen vor dem Tennisclub Blau-Weiß Erkarth 1955 e.V. an der Freiheitstraße in Alt-Erkrath eingefunden. Neben einer Gruppe von Mitgliedern der Partei Bündnis 90/Die Grünen waren Familien mit Kindern gekommen, die eine zweite Gruppe bildete. Laut der städtischen Abfallberaterin Nadine Conradi sei dies eine normale Größe seit der Corona-Pandemie. Nur einmal habe es während der Corona-Zeit ein Jahr mit 100 Anmeldungen gegeben, wegen Regen wären dann jedoch weitaus weniger Teilnehmende dabei gewesen. Auch für dieses Mal hatten sich im Vorfeld noch zwei weitere Gruppen aus Hochdahl mit insgesamt sieben Teilnehmenden angemeldet.

Im kommenden Frühjahr werde Conradi den Stand mit der Ausgabe von Greifern, Eimern, Müllsäcken und Handschuhen in Hochdahl aufbauen. „Ich kann ja nicht überall sein, daher werde ich jedes Mal den Stadtteil wechseln“, sagte sie. Danach sei dann Unterfeldhaus dran. „Ich möchte den Veranstaltungscharakter wiederaufleben lassen, der ist während Corona verloren gegangen“, erzählte Conradi weiter. So gab es für die Teilnehmenden nach getaner Arbeit von der Abfallberatung der Stadt Erkrath Wasser und Apfelschorle, der Tennisclub Blau-Weiß bot selbstgebackenen Kuchen und Sandwiches gegen eine kleine Spende an. Bänke luden zum gegenseitigen Austausch ein.

Bei der städtischen Abfallberatung kann man sich im Vorfeld des Dreck-weg-Tags auch für einen anderen Stadtteil anmelden und bereits Materialien zum Müllsammeln an dem Verwaltungsstandort Schimmelbuschstraße 11-13 in Hochdahl abholen. Da die Aktion auch nachhaltig wirken soll, können sich auch Bürgerinnen und Bürger an die Abfallberatung wenden, wenn sie unabhängig vom Dreck-Weg-Tag innerhalb des Jahres Müll einsammeln möchten und dafür Dinge wie Greifer oder Handschuhe ausleihen möchten.

Die Abfallberaterin der Stadt Erkrath Nadine Conradi beim Dreck-weg-Tag 2023. Foto: Christian Zimmer

Müllsammeln am Düsselufer

Parallel zum Dreck-weg-Tag fand auch der ‚DüsselCleanUp‘ statt. Dies ist ein Ableger des bekannten ‚RhineCleanUp‘, da nicht nur der Rhein, sondern auch die Zuläufe des Rheins gesäubert werden sollen – in Erkrath eben die Düssel. Die erste Gruppe mit den Familien ging über die Freiheitstraße und Brücke Bismarckstraße zum Düsselufer, dort entlang des Weges bis zur Grundschule und dem Spielplatz Korresberg. Anschließend wurde noch am Rosenberg gesammelt. Alleine in der Düssel fanden sich etliche Flaschen und Glasreste, ein großes Metallstück, ein Fahrradreifen, ein Sattel und ein Gummistiefel. Auf den Wegen fanden sich vor allem Zigarettenreste und Verpackungsmüll, aber auch ein alter verdreckter Kinderpullover.

Müllsammeln an der Düssel. Foto: Christian Zimmer

Einen kleinen Schrecken erlebte die Gruppe, als ein Kind auf ein Brett getreten war, in dem noch Nägel steckten. Zum Glück gab es außer Löchern im Gummistiefel keine Verletzung. Die Mutter eines anderen Kindes, Ulrike Wodicka, erzählte, dass ihre Tochter zusammen mit Freundinnen das zweite Mal dabei sei. „Die Kinder haben letztes Jahr ein Plakat gemacht und Zigarettenstummel und Kronkorken aufgeklebt. Dieses wurde auch in der Schule aufgehangen.“ Aufgrund der Begeisterung der Kinder haben sie nun erneut mitgemacht.

Wie wichtig es ist, die Natur sauber zu halten, wird anhand der Tiere sichtbar: Während der Tour entlang der Düssel wurde ein Eichhörnchen auf der Wiese an der Grundschule gesichtet. In der Düssel in Höhe des Spielplatzes am Korresberg war ein Reiher zu sehen und zwei Enten putzten ihr Gefieder.

Eichhörnchen auf der Wiese der Grundschule an der Düsselstraße. Foto: Christian Zimmer
Enten in der Düssel. Foto: Christian Zimmer

Zwischendurch kamen kleinere Gruppen Schwarzer Menschen zu dem Stand vor dem Tennisclub, um sich Sammelutensilien auszuleihen. Diese kamen von der an der Freiheitstraße liegenden ‚Assemblies of God Church‘. Eine Frau erzählte uns auf Englisch: „Ich lebe in Duisburg.“ Jede Woche kommt sie nach Erkrath. „Der Pastor hat von der Aktion erzählt“, sagte sie, daher habe sie spontan mit ihren Kindern mitgemacht. Die Zahl der Teilnehmenden erhöhte sich damit auf über 40. Alle kamen mit gefüllten Müllsäcken und Eimern zurück.

Volle Müllsäcke und eine Stehlampe

Gegen Ende der Aktion um 13 Uhr waren von den verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen insgesamt 15 Müllsäcke gefüllt worden. Den größten Fund machte dabei die Gruppe der Bündnis 90/Die Grünen: Sie hatten am Düsselufer am Gerberplatz gesammelt und eine kaputte LED-Stehlampe mitgebracht. „Das war schon einer der exponierten Funde“, sagte Grünen-Mitglied Peter Martin. Auch ein Waschbecken habe man am Ufer der Düssel gesehen, sei jedoch nicht herangekommen.

Ein Bürger lobte den Dreck-weg-Tag und die städtische Abfallberatung, begeistert unterhielt er sich mit Conradi. Vor allem freute ihn, dass es eine persönliche Ansprechpartnerin gibt und „kein Ticketsystem“, das sei nicht selbstverständlich und in anderen Städten ganz anders. „Wenn man hier mit jemandem spricht, kann man die Woche darauf mit derselben Person sprechen“, freute er sich. Zuvor habe er in Düsseldorf gelebt. Zusammen mit seinem kleinen Sohn möchte er auch das Jahr über das Wohnumfeld bei Spaziergängen säubern.

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Weitere Informationen: Nachdem die Abfallbroschüre mit dem letztmaligen Erscheinen 2022 eingestellt wurde, findet man Informationen zur Mülltrennung, zum Wertstoffhof und Schadstoffmobil sowie Abfuhrtermine unter www.erkrath.de/abfall. Die Dreck-weg-Tage finden zwei Mal jährlich statt: Im Frühjahr sowie im Herbst.

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