Verleihung des Narrenspiegels in Unterbach

von Wolfgang Scheurer

Monika Schulte erhielt den Narrenspiegel. Foto: Wolfgang Scheurer

Bei der diesjährigen Matinee der Unterbacher Exprinzessinnen und Exprinzen im Feldmannssaal Am Zault wurde in guter Tradition bei buntem Programm der inzwischen schon 29. Narrenspiegel überreicht.

Norbert Fuchs.
Foto: Wolfgang
Scheurer

Pünktlich um 11:11 Uhr begrüßte „Chef-Exprinz“ Norbert Fuchs die Gäste, wünschte natürlich mit einem dreifachen IA viel Vergnügen und moderierte die Tanzgarde der Minis an. Diese eröffneten mit Ihrem Tanz das karnevalistische Programm und wurden nicht ohne eine Zugabe von der Bühne verabschiedet.

Den nächsten Programmpunkt bestritten Barbara und Christiane Oxenfort – auch bekannt als „Das Altstadt-Duo“. Sie stellten sich mit den Worten vor: „Wir verstehen uns als Bewahrer und Botschafter unserer schönen Düsseldorfer Mundart.“ Es gibt in Düsseldorf nur wenige, die das in dieser Bandbreite können. Bekannte Lieder wie das von de „Retematäng“ wurden mit neuen aktuellen Text versehen und vorgetragen. Eine Strophe war auch ihrem Vater dem „Papa Karneval“ Engelbert Oxenfort gewidmet. Mit Standing Ovations und natürlich einem dreifachen I-A sowie einem dreifachen Düsseldorf Helau (in Unterbach kann man auch Fremdsprachen) wurde den beiden gedankt  und sie in die weiteren Auftritte verabschiedet.


Barbara und Christiane Oxenfort – auch bekannt als „Das Altstadt-Duo“. Foto: Wolfgang Scheurer

Warten auf das Kinderprinzenpaar

Nun war im Programm eine kleine Lücke entstanden – da Pastor Ernst einfach die Anfangszeit der Karnevalsgottesdienstes in Unterbach verlegt hatte. Und Pastor Ernst fand wohl kein Ende. Man erwartete das Kinderprinzenpaar, das auch mit einiger Verspätung aber nicht minder herzlich von der Narrenschaar begrüßt wurde. Norbert Fuchs stellte Prinz Niclas I. (Niemann) und Prinzessin Rieka I. (Schultz) vor und begrüßte gleichzeitig die stolzen Eltern von Prinz und Prinzessin. Diese hielten einen sehr schönen Vortrag in Reimform. Ursula Weiser, erste Prinzessin in Unterbach (1957), bekam aus der Hand des Prinzen den Orden unter ebenfalls Standing Ovations. Der hoheitliche Besuch nahm bei den Eltern platz und es folgte die Tanzdarbietung der Tanzgarde Weiss-Rot. Sie tanzten nach Musik des Titels Wellerman. Ihnen wurde gedankt mit einem kräftigen Unterbach I-A.

Weiter im Programm ging es mit einer fantastischen in Reimform gehaltenen Rede von Monika Schulte – die den anwesenden Exprinzen zum 20 Male den „Spiegel“ vorhielt und aus der vergangenen Session berichtete. Da ja die letzten zwei Sessionen ausgefallen sind und es praktisch wegen der Pandemie keine Veranstaltung gab wusste sie von vielen „Internas“  zu berichten. Die Anwesenden dankten ihr natürlich für diese tolle Rede mit … natürlich Standing Ovations und einem dreifachen  Unterbach I-A.

Nach dieser Rede tanzten die Mädels der Tanzgarde Rot-Weiss ihren fantastischen Gardetanz. Ohne Zugabe ging es natürlich bei dieser tollen Truppe auch nicht. Man dankte mit I-A .

Der diesjährige Narrenspiegel

Nun kam man zum eigentlichen Höhepunkt dieser Veranstaltung – der Verleihung des Narrenspiegels. Die Laudatio hielt kein geringerer als der Schützenchef der Unterbacher und Exprinz Elmo Keller. Leicht lädiert, denn er hatte sich am Vorabend das Knie verdreht und humpelte mit Gehhilfen durch die Gegend. Aber nicht minder lustig bereitete er die Festversammlung auf die Person vor, die den Narrenspiegel für Verdienste um das Winterbrauchtum bekommen sollte. Nach einigen Sätzen seiner Laudatio wussten Insider, wer die besondere Auszeichnung der Exprinzen bekommen sollte. Unter großem Applaus wurde die auszuzeichnende Person auf die Bühne geholt. Monika Schulte wurde in diesem Jahr diese hohe Auszeichnung überreicht. In der weiteren Laudatio wurden Ihre Verdienste für die Exprinzen gewürdigt. So dekoriert sie in jedem Jahr den Stand der Exprinzen zum Weihnachtsmarkt. Sie hatte auch die Idee zu den Kostümen der Exprinzessinnen und hat sogar die ersten Kostüme selbst genäht. Die Frau ist aus dem Unterbacher Karnevalsbrauchtum einfach nicht wegzudenken. Es wurde auch berichtet, dass sie dem PC nicht traut und alle ihre Reden mit der Hand und einem Kuli schreibt. Als sie aber in der Pandemiezeit keinen Kuli mehr hatte, bestellte sie einfach bei Amazon einen Sack voll Kulis – laut Elmo Keller hat sie nun für die nächsten Jahre genug Schreibgeräte für ihre Reden.

Bei der Übergabe des Narrenspiegels erzählte Norbert Fuchs, dass er keinen Spiegel besorgen musste, da er noch einen im Schreibtisch hatte. Nun stellte man aber unter großem Gelächter fest, dass es der Narrenspiegel mit der Jahreszahl 2021 war. Kurzerhand wurde, da in Unterbauch ja die Zeit anders geht, dieser Spiegel mit der Gravur 2021 verliehen. Natürlich gab es auch einen Blumenstrauß.

Ein weiteres Programm Highlight

Eigentlich war das Programm bis dahin nicht zu toppen. Aber dann kam Jürgen Hilger-Höltgen, der Meister der Reimrede, unter den Klängen eines Büttenmarschs auf die Bühne. Er äußert sich immer in Reimform zu Themen aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Sport. Dabei ist er natürlich immer top aktuell und hatte sichtlich viel Freude im Feldmann Saal auf der Bühne zu stehen. „Diese Größe von Sälen und dieses ruhige aufmerksame Publikum sind für jeden Redner eine Freude. Das ist nicht immer so“, sagte er zum Abschluss seines Auftritts. Er verriet den Festgästen, dass er schon letzte Session abtreten wollte, aber es gab ja keine Session und so macht er weiter bis 2026 – dann steht er 5 x 11 Jahre für den Düsseldorf Karneval auf der Bühne.  Er ist übrigens gar nicht aus Düsseldorf sondern aus Ratingen. Er bekam natürlich auch ein dreifaches I-A und rauschenden Beifall.

Jürgen Hilger-Höltgen. Foto: Wolfgang Scheurer

Zum Schluss der Veranstaltung sangen alle noch die Unterbacher Nationalhymne – Oh du mein Unterbach- von Karl Knödel, der übrigens jetzt auch in Unterbach seine eigene Strasse hat.

Die Redaktion von Erkrath-jetzt.de dankt für die freundliche Einladung, tolle Aufnahme in die festliche Runde und für den schönen Tag.

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