Umlaufsperre sorgt für Unverständnis

Holger Börner und Ehefrau Sabine hätten die Umlaufsperre auf dem Gelände des Bahnhofs Hochdahl gerne entfernt/ Foto: TB

Für Holger Börner ist sie ein Ärgernis, die Umlaufsperre auf dem Gelände des Hochdahler Bahnhofs. Von der Hildener Straße aus kommend steht sie seit mittlerweile fünf Jahren vor dem Treppenabgang in Richtung Bahnsteig.

Schon bei der Installation zeigten sich Bürger irritiert, bezweifelten den Nutzen der Sperre. „Ich habe Zeitungsartikel aus dem Jahr 2016 gefunden, die sich bereits mit diesem Thema befassen. Auch heißt es dort, dass die Stadt das Gespräch mit der Deutschen Bahn suchen möchte, um eine Lösung zu finden“, so Börner, der diesbezüglich nochmal nachhaken möchte. „Ich nutze die Bahn sehr oft und ärgere mich immer wieder darüber. Mit viel Aufwand wurde das Gelände damals behindertengerecht gestaltet, aber diese Sperre setzt sich dem entgegen. Für seh- oder gehbehinderte Menschen ist sie nur ein Störfaktor“, ist sich Holger Börner sicher, der sich nur vorstellen kann, dass die Sperre als Schutz vor einem Treppenstutz dienen könnte. „Aber auch das ergibt eigentlich keinen Sinn, denn der Bereich ist Tag und Nacht beleuchtet.“ Gerade zur aktuellen Corona-Zeit ist die Sperre zudem zu manchen Tageszeiten eine Blockade und fördert Stau. „Man steht dann gedrängt davor. Das kann es doch auch nicht sein. Ich kenne keinen anderen Bahnhof, der eine solche Sperre hat“, so der Hochdahler. Aus dem Rathaus kommt wiederum die Nachricht, dass an eine Demontierung nicht gedacht wird. „Die deutsche Bahn hat uns 2016 bestätigt, dass eine Absicherung der Treppe an dieser Stelle notwendig für den Unfallschutz ist, besonders um Stürze von mobilitätseingeschränkten Menschen mit Rollstuhl sowie Radfahrerinnen und Radfahrern oder Kollisionen mit anderen Personen zu vermeiden. Da hier vorrangig die Verkehrssicherung beachtet werden muss, plant die Abteilung Tiefbau · Straße · Grün aktuell keine Veränderungen an der vorhandenen Sperre“, kommentiert Stadtsprecherin Maria Steinmetz. Für Holger Börner keine zufriedenstellende Antwort. “Man plant für sicherlich viel Geld eine behindertengerechte Anlage und kaschiert die scheinbar schlechte Planung mit der denkbar schlechtesten Lösung für die Benutzer der Bahnunterquerung. Der Zwischenraum zwischen den Drängelgittern beträgt gerade mal 90 Zentimeter. Mit einer großen Tasche oder gar einem Koffer wird es da schon unnötig eng.”

1 Kommentar

  1. Gute Aktion! Die Sperre ist ein Mobilitätshindernis für alle zu Fuß Gehenden. Warum die Teilabriegelung des Zugangs zur Treppe helfen soll, “Stürze von mobilitätseingeschränkten Menschen mit Rollstuhl sowie Radfahrerinnen und Radfahrern” zu vermeiden, ist mir schleierhaft. Rollstuhl Fahrende und Radfahrende nehmen die Rampe, und nicht die Treppe. Oder hält man diese Verkehrsteilnehmenden für so dumm, dass sie ungebremst auf die Treppe zusteuern und nur durch die Weitsicht der Verwaltung und der DB davon abgehalten werden können?

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