Überraschend starkes Ausbildungs-Plus im Handwerk

HWK Düsseldorf

Symbolbild: Bruno (Germany) / Pixabay

HWK Düsseldorf zählt zum Jahresende fast 8 Prozent Zuwachs bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen Ehlert zu den Gründen: „Hoher Personalbedarf und Zukunftsoptimismus, starkes Matching und wieder steigende Attraktivität der Karriere mit Lehre“

Im größten Handwerkskammerbezirk des Landes hat das Zählergebnis zum Jahresende einen überraschend starken Anstieg bei den in 2021 neu zustande gekommenen Ausbildungsverhältnissen ergeben. Die Handwerkskammer Düsseldorf meldet zum 31.12. 7.362 neu gewonnene Auszubildende. Das ist ein Zuwachs um 7,8 Prozent gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020, das Niveau von 2019 ist damit annähernd wieder erreicht. Besonders erfolgreich akquirierten die Betriebe in den Bereichen Elektro und Sanitär-Heizung-Klima junge Menschen für eine Ausbildung in diesen hochinnovativen Handwerken. Beide gehören zur Berufsgruppe Elektro- und Metall, die mit 3.596 fast die Hälfte der neuen Nachwuchskräfte eingestellt hat – ein Plus von 338 Lehrlingen gegenüber 2020 beziehungsweise eine Steigerung um 13,3 Prozent. Ausgesprochen erfolgreich auf Nachwuchssuche war auch das Bau- und Ausbaugewerbe, das 1.444 Schulabgänger an sich binden konnte (plus 169). Aber auch Holz und Kunststoff verarbeitende Betriebe und die Branchengruppe Glas, Papier, Keramik verzeichneten Anstiege bei den Neuaufnahmen.

Der Präsident der Kammer, Andreas Ehlert, verwies zur Begründung für das starke Jahresschlussergebnis bei der Akquise-Rallye des Handwerks auf ein trotz Pandemie breites Ausbildungsangebot aufgrund des hohen Personalbedarfs, aber auch auf eine ausgeprägte Wachstumszuversicht der Betriebe. Bei den Schulabgängern, die über Monate digital beschult wurden, stelle er ein steigendes Interesse an einer ganz konkreten und nachhaltigen beruflichen Verwirklichung fest. Dies gelinge am besten im Handwerk. „Dank intensiver Matching-Aktivitäten der Kammer und einer gelungenen Ansprache über alle medialen Kanäle ist es gelungen, einen direkten Draht zum künftigen Berufsnachwuchs zu finden. Die junge Generation erkennt gerade im Angesicht der Pandemie die ausgezeichneten Chancen auf den Kernmärkten des Handwerks in der Energie-, Gebäude-, Informations- und Mobilitätstechnik – nicht zuletzt auch im Vergleich zu anderen Karriere- und Berufsbereichen. Handwerk steht für Reparatur, Wartung und Innovation, statt für Wachstum um jeden Preis. Wer Nachhaltigkeit und Klimaschutz wirklich will, kommt deshalb am Handwerk nicht vorbei“, so Ehlert.

Besonders positiv vermerkt die Kammer, dass der Wirtschaftsbereich mit seiner Integrationsleistung in die Arbeitswelt nicht nur im wirtschaftsdynamischen Großraum Düsseldorf erfolgreich war (Stadt Düsseldorf: plus 6,1 %; Kreis Mettmann: plus 9,7 %; Bereich der Kreishandwerkerschaft Niederrhein/ Kr. Neuss, Kr. Viersen Krefeld: plus 10,8 %), sondern auch in den strukturschwächeren Regionen. So gab es ein Ausbildungs-Plus im Bereich der Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal von 13,3 Prozent. Im westlichen Ruhrgebiet verzeichnete der Bereich Mülheim-Oberhausen mit einem Plus von 26,5 % sogar den stärksten aller regionalen Zuwächse. In beiden Städten zusammengenommen kamen 540 neue Lehrverhältnisse zustande – satte 113 mehr als ein Jahr zuvor.

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