TSV: Neustart nach Sanierung

von Ria Garcia

Die Laufbänder fürs Kardiotraining gehören zu den neuen Geräten, die pünktlich geliefert wurden. Ellen Spora und Dr. Clemens Mittelviefhaus freuen sich auf die 13 Geräte, die am 27. Juli folgen sollen. Foto: Ria Garcia

Am Montagabend war beim TSV Hochdahl – nach zwei Wochen Schließung für Sanierungsarbeiten – Wiedereröffnung.

Trotz hoher Temperaturen hatten sich viele auf den Weg gemacht, um bei einem Gläschen Sekt und ein paar Salzstangen zu erfahren, was alles erneuert wurde. Die Mitarbeitenden des TSV hatten sich auf diesen Moment gefreut, in dem sie den Besuchern das Ergebnis von zwei Wochen intensiver Arbeit präsentieren wollten. Ein Wermutstropfen blieb. “Wir wollten, dass alles perfekt ist”, erzählt Ellen Spora, stellvertrende Vorsitzende des TSV. Aber dann habe der Hersteller von Sportgeräten kurzfristig mitgeteilt, dass einige Geräte nicht pünktlich geliefert werden und erst vierzehn Tage später, am 27. Juli, eintreffen werden. Von 18 neu bestellten Geräten waren bei der Wiedereröffnung nur fünf an ihrem Platz. “Wenn man uns das vorher mitgeteilt hätte, hätten wir die alten Geräte noch so lange behalten, bis die neuen eintreffen”, ärgert sich Spora über die schlechte Kommunikation des Herstellers. Aus der Not eine Tugend machend, hatten die Mitarbeiter des TSV eine Abbildung der jeweiligen Geräte an dem Platz angebracht, an dem sie nun erst am 27. Juli stehen werden.

Nach dem Motto ‘Hier sollte ich eigentlich stehen’. Foto: RG

Leer war es in der Trainingshalle des TSV natürlich dennoch nicht, den 13 Geräte machen im Verhältnis zur Gesamtausstattung nur einen überschaubaren Teil aus. Auch in der Vergangenheit wurden Geräte gegen neuere ausgetauscht, genauso wie das auch in Zukunft geplant ist, aber jetzt mit der Sanierung hatte man sich entschlossen eine größere Anzahl auf einmal auszutauschen. “Dabei hatten wir vorher diskutiert, ob wir das jetzt während der Corona-Pandemie tun. Während der Pandemie und der dadurch bedingten Schließung haben wir eine große Anzahl Mitglieder und damit natürlich auch regelmäßige Einnahmen aus Beiträgen verloren”, sagt der Vereinsvorsitzende Dr. Clemens Mittelviefhaus. Am Ende habe man es doch gewagt. “Schließlich müssen wir ja auch unseren treuen und auch neuen Mitgliedern etwas bieten”, argumentiert er.

Impressionen der Sanierung

Notwendig wurde die Sanierung, weil Sanitäranlagen, Bodenbeläge und vieles mehr in einem Zustand waren, der es nicht zuließ die Arbeiten noch viel länger hinauszuschieben. Bei der Wiedereröffnung strahlte der Trainingsraum dann in hellen Farben. Dass dieser Empfang so stattfinden konnte, dazu hatten die Mitarbeiter des TSV 14 Tage lang tatkräftig beigetragen. “Selbst Ellen Spora, die ja bei uns sonst für Organisation uns Zahlen zuständig ist, hat mit angepackt”, lobt Mittelviefhaus sein Team. “Wir brauchen dringend Handpeeling”, rief eine Mitarbeitende lachend von hinten. Raue Hände und einige Blasen zeugen noch von der ungewohnten handwerklichen Arbeit. Lob hatten Ellen Spora und Dr. Clemens Mittelviefhaus auch für die örtlichen Handwerker. “Das hat alles super geklappt. Wir haben Ende letztes Jahr und Anfang diesen Jahres mit der Planung begonnen. Auf die Erkrather Handwerker ist Verlass”, erzählt Ellen Spora. Der TSV arbeite bewusst nur mit Erkrather Handwerkern. Man müsse sich ja gegenseitig stärken. Was weder TSV noch Handwerk ‘in der Hand hatten’, waren die Lieferschwierigkeiten. Für Besucher und Trainierende kaum bemerkbar, weist Ellen Spora auf die Abdeckungen für die Geräteanschlüsse. Dort hatte man aus Not erst einmal wieder die alten, farblich nicht passenden, wieder eingebaut. Auf die neuen muss der TSV noch warten.

Es stehen noch weitere Arbeiten, aber keine Schließung mehr an

In den vergangenen 14 Tagen hatte man alle Arbeiten erledigt, die im laufenden Betrieb nicht machbar gewesen wären. “Von insgesamt sechs Duschen sind aktuell nur fünf intakt. Auch die Telefonanlage muss noch erneuert werden, aber das Hauptwerk ist getan”, berichtet Mittelviefhaus bei der Wiedereröffnung.

Insgesamt kostet die Sanierung rund eine viertel Millionen. 80 Prozent kommen vom Land über die Sportstättenförderung, 20 Prozent muss der Verein selbst tragen und das fällt mit den Einbußen an Mitgliedsbeiträgen oder Einnahmen aus dem Rehasport schwer. Zu Beginn der Pandemie zählte der TSV rund 4.000 Mitglieder. In der Pandemie sank die Mitgliederzahl dann auf 3.000. “Jetzt sind wir wieder bei 3.370”, so Mittelviefhaus. Immer noch weit entfernt von der ursprünglichen Zahl und deshalb sorgt er sich um die Zukunft des fast 60 Jahre bestehenden Vereins. 40 Tsd. Euro muss der TSV selbst für die Sanierung aufbringen. Eine hohe Summe, die aufgrund gesunkener Mitgliederzahlen und Einnahmen nur sehr schwer aufzubringen ist.

Immer wieder waren es in der Vergangenheit auch die Mitglieder, die ‘ihren Verein’, der Hochdahl bewegt, mit nach vorn gebracht haben. Jetzt hofft der TSV, dass die Solidargemeinschaft hilft, die Eigenanteilsumme ‘zu stemmen’. Ein Spendenaufruf über Facebook brachte bis vor fünf Tagen schon drei Prozent der notwendigen Summe ein. Auch über Sponsoren würde sich der TSV Hochdahl, der in Hochdahl die erste Adresse für Breiten- und Rehasport ist, freuen.

Schnupperangebote für neue Mitglieder

Für eine solide Grundlage braucht der Verein langfristig wieder mehr Mitglieder. Wer das Sportangebot des TSV kennenlernen möchte, kann das aktuell für drei Monate zum ‘Schnupper-Paket-Preis’ tun. Aber wer dabei sein möchte, sollte sich beeilen. Das Angebot ist nur noch bis zum 31. Juli 2022 buchbar.

Schnupperangebot: 3 Monate Gerätetraining, Fitnesskurse, Rückentraining, Anamnese, Trainingsplan, Körperfettmessung, Back-Check, Gesundheitsberatung für 109 Euro / Erwachsene oder 89 Euro / Jugendliche.

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