Teilnehmer der 6. ÖKOPROFIT-Staffel ziehen Zwischenbilanz

KREIS METTMANN

Teilnehmer Ökoprofit. Foto: Kreis Mettmann

Unternehmen im Kreis Mettmann wirtschaften nachhaltig

Klimaschutz ist ein Gewinn – nicht nur für die Unternehmen, die an dem Projekt ÖKOPROFIT teilnehmen, sondern für den gesamten Kreis Mettmann. Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr so viele Betriebe dabei sind und gemeinsam ressourcenschonend gewirtschaftet und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird“,so Dr. Stephan Kopp, Technischer Dezernent des Kreises Mettmann, bei der Begrüßung der elf Teilnehmer der sechsten ÖKOPROFIT-Staffel. Die Unternehmen präsentierten am Mittwoch, 15. Februar, ihren Zwischenstand.

Gastgeber der ÖKOPROFIT-Zwischenbilanz war Caesar & Loretz in Hilden. Das Unternehmen wurde 1886 gegründet und produziert seither pharmazeutischen Grundstoffen für die Herstellung von Medikamenten in Apotheken und Industrie. Bislang wurde die Abwärme der Kompressoren im Unternehmen ins Freie geleitet. Nun heizt das Unternehmen damit in den kalten Monaten eine angrenzende Halle.

Dass ÖKOPROFIT für fast alle Betriebe – egal, ob produzierendes Unternehmen oder Dienstleister, Handwerksbetriebe oder soziale Einrichtungen – interessant ist, zeigt sich auch bei dieser Staffel im Kreis Mettmann: So nehmen z.B. neben einem Produktionsunternehmen, wie der WITTE-Niederberg aus Wülfrath, das Vermessungsbüro Andreas Benoit aus Haan und das Umzugsunternehmen August Bertram aus Hilden, teil. Energieeffizienz und Abfallmanagement, Umweltrecht,nachhaltige Beschaffung und umweltfreundliche Mobilität sind nur einige der Themen, mit denen sich die ÖKOPROFIT-Betriebe im Rahmen des Projektes über ein Jahr hinweg beschäftigen.Durch viele kleine und große Maßnahmen reduzieren die Unternehmen ihren Verbrauch an Energie, Roh- und Betriebsstoffen, Abfällen und Wasser, sensibilisieren ihre Mitarbeiter und Kunden und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.Nicht zuletzt führen diese Maßnahmen meist zu nicht unerheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten.

Bei der Zwischenbilanz stellten die elf teilnehmenden Unternehmen Maßnahmen u.a. in den Bereichen Heizungssysteme, Beleuchtung und Stromerzeugung vor, die sie bilanziert und teilweise auch schon umgesetzt haben.

Das Umzugsunternehmen August Betram aus Hilden setzt auf klimaneutrale Mehrwegboxen und reduziert damit in 2023 den Verbrauch von Umzugskartons um 20 Prozent. Die sogenannte TURTLEBOX spart gegenüber einem Umzugskarton 87 Prozent CO2 und im Vergleich zu einem recycelten Karton 84 Prozent.

Digital Druck Hilden möchte ihren Kurs für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz mit ÖKOPROFIT fortsetzen. Seit mehreren Jahren bezieht die Firma bereits Ökostrom und verwendet ausschließlich Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft. 2022 wurden zwei E-Autos und ein E-Bike angeschafft und für 2023 die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) beauftragt. Im Rahmen des ÖKOPROFIT-Projekts wurden bereits kleine Sofortmaßnahmen umgesetzt: die Mülltrennung optimiert, ein neuer Wasserhahn angeschafft und Heizkörper abgedreht.

Die Freien Aktiven Schulen Wülfrath haben es sich zum Ziel gesetzt, ihren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und klimaneutral zu werden. Dazu wurden beispielsweise die Installation von PV-Anlagen in Auftrag gegeben, Wasserflaschen durch Wasserspender ersetzt und die Vorlauftemperatur in den Gebäuden abgesenkt, in denen mit Gas geheizt wird.

GUST. OVERHOFF aus Mettmann ist es ein großes Anliegen, Ressourcen zu schonen und umweltschädliche Stoffe auf ein Minimum zu reduzieren. Daher hat das Unternehmen anlagentechnische Verbesserungen durchgeführt und erwartet so, dass der Verbrauch um 10 Prozent sinkt. Zudem soll die Abwärme besser genutzt und eine Halle mit der gewonnenen Wärme geheizt werden. 

Hugo Frauenhof aus Hilden war bereits auf einem guten Weg und hat PV-Anlagen installiert sowie und eine LED-Beleuchtung angebracht. ÖKOPROFIT hat Impulse zu einer verbesserten Abfalltrennung und einem geringeren Verbrauch von Papier und Kartons gegeben. Weitere geplante Maßnahmen sind u.a. die Elektrifizierung aller Gabelstapler und ein neues Regenwasserauffangsystem.

„Kurzfristige Maßnahmen entfalten nachhaltige Wirkung“ titelt die Stadt-Sparkasse Haan in ihrer Präsentation zur Zwischenbilanz des ÖKOPROFIT-Projekts. Hierbei führt die Sparkasse beispielsweise an, die Heizungstemperatur dauerhaft auf 20 Grad Celsius abgesenkt und auf Ökostrom umgestellt zu haben. Aktuell werden weitere Maßnahmen wie die Abfalltrennung in Angriff genommen und die Mitarbeiter für das Thema Nachhaltigkeit in einem Online-Seminar geschult. Darüber hinaus soll im Laufe des Jahres eine PV-Anlage auf dem begrünten Dach fertiggestellt werden.

Die Stadt Heiligenhaus hat u.a. smarte Thermostate eingebaut und flächendeckend Bewegungsmelder im Rathaus installiert. Darüber hinaus wurde die elektrische Fahrzeugflotte erweitert.

Das Vermessungsbüro Andreas Benoit aus Haan kann seit 2022 ein Drittel seines Verbrauchs durch eine PV-Anlage decken. Zudem konnte das Unternehmen die Kosten für Restmüll um ein Drittel senken. Ab 2024 strebt das Vermessungsbüro an, jährlich ein Fahrzeug oder ein Viertel des Fuhrparks mit E-Antrieb auszustatten.

Im Vergleich zum Jahr 2021 hat die WITTE-Niederberg aus Wülfrath 916.079 Kilowattstunden Energie gespart. Davon entfielen rund 205.000 Kilowattstunden auf die Stromeinsparung und knapp 711.000 Kilowattstunden auf die Gaseinsparung. Das Ziel des Unternehmens mit Hauptsitz in Velbert ist es, eine PV-Anlage zu installieren, die Heizungsanlage durch den Einsatz von einer Wärmepumpe zu verbessern und den Gasofen zu ersetzen.

Zismann Druckguss aus Heiligenhaus beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Druckguss aus Aluminium und Zink. Im Rahmen des Projekts ÖKOPROFIT wurde der gasbeheizte, offene Vorschmelzofen gegen eine gedeckelte elektrobeheizte und energieeffiziente Version ausgetauscht. Des Weiteren investierte die Firma in eine E-Auto Firmenflotte mit Ladepark und baute eine PV-Anlage ein.

Die Gesamtbilanz wird zum Staffelabschluss am Jahresende gezogen. Dann werden – nach bestandener Abschlussprüfung – die teilnehmenden Unternehmen öffentlich mit dem Zertifikat „ÖKOPROFIT-Betrieb Kreis Mettmann 2023“ ausgezeichnet.

Der Kreis Mettmann wird bei ÖKOPROFIT von folgenden Institutionen unterstützt:

  • Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf,
  • Handwerkskammer Düsseldorf,
  • Effizienzagentur NRW,
  • Kreishandwerkerschaft Mettmann,
  • Bundesverband mittelständische Wirtschaft,
  • DEHOGA,
  • Beratungsunternehmen einsfünf Beratungsgesellschaft mbH
  • EnviroPro

An der sechsten ÖKOPROFIT-Staffel nehmen teil:

  • August Bertram GmbH & Co.KG, Hilden
  • Caesar & Loretz GmbH, Hilden
  • Digital Druck Hilden GmbH
  • Freie Aktive Schulen Wülfrath gGmbH, Träger
  • GUST. OVERHOFF GmbH & Co. KG, Mettmann
  • Hugo Frauenhof GmbH, Hilden
  • Stadt-Sparkasse, Haan
  • Stadtverwaltung Heiligenhaus
  • Vermessungsbüro Andreas Benoit, Haan
  • WITTE-Niederberg GmbH & Co. KG, Wülfrath
  • Zismann Druckguss GmbH, Heiligenhaus

Über ÖKOPROFIT

Der Kreis Mettmann führt ÖKOPROFIT seit 2011 durch.ÖKOPROFIT ist ein Angebot an Betriebe nahezu jeder Art und Größe, Kosten zu senken und gleichzeitig der Umwelt zu nutzen. In dem modular aufgebauten Beratungs- und Qualifizierungsprogramm stehen erfahrene Umweltberater den Unternehmen in Workshops und einzelbetrieblichen Beratungen zur Seite. Am Ende des etwa einjährigen Programms steht die öffentlichkeitswirksame Auszeichnung der teilnehmenden Betriebe.

In Nordrhein-Westfalen sparen die teilnehmenden Unternehmen 94 Millionen Euro Betriebskosten pro Jahr ein. Insgesamt wurden mehr als 56.000 Tonnen Abfall reduziert, mehr als 782 Millionen Kilowattstunden, über 3,8 Millionen Kubikmeter Wasser sowie über 368.000 Tonnen CO2 gespart. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW fördert das Projekt finanziell.

Weitere Informationen gibt es unter www.kreis-mettmann.de oder bei Peter Wobbe-von Twickel, Stabsstelle Klimaschutz Kreis Mettmann, 02104/99-2866, peter.wobbevontwickel@kreis-mettmann.de.

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