Stadtweiherentschlammung wird doppelt so teuer

Stadtweiher bei der Entschlammung/ Foto: Susann Krüll (Archiv)

Mit einer Millionen Euro für die Entschlammung des Stadtweihers hat die Verwaltung zunächst gerechnet und dieses Geld in den Haushalt eingestellt.

Die Kosten wurden anhand eines Gutachtens erstellt, das 2018 im Zuge von Bodenproben des Weihers berechnet wurde. Nachdem das gesamte Wasser abgepumpt war, wurde das Ausmaß der Schlammmassen deutlich. Mehrkosten in Höhe von 1.015.000 Euro fallen demnach an. Besonders Bündnis 90/ Die Grünen sehen diese Mehrkosten als „Skandal“ an, wie Barbara Geiss-Kuchenbecker im gestrigen Ausschuss verdeutlichte. „Es kann nicht sein, dass sich ein Gutachter um eine Millionen Euro verschätzt. Mit diesem Geld könnten die Erkrather eine ganze Zeit lang ihre Ortsbusse kostenlos nutzen“, zeigte sich die Sprecherin der Grünen entrüstet.

Dass die genaue Kostenentwicklung erst mit der Trockenlegung des Weihers möglich war, gab Detlef Ehlert (SPD) zu bedenken und verwies gleichzeitig darauf hin, dass „hoffentlich“ ein Großteil der Kosten durch eine Förderung, die im Zusammenhang mit dem Handlungskonzept Soziale Stadt Sandheide einhergeht, refinanziert wird. Gelder, mit denen auch die Verwaltung im kommenden Jahr 2022 rechnet und in den Haushaltsplan eine Einnahme von 609.000 Euro kalkuliert.

Ralf Hezel (Fachbereichsleiter Tiefbau) veranschaulichte das vergangene Vorgehen des Gutachters. Demnach sind bei den Bodenproben 2018 punktuell jeweils 20 Zentimeter Schlamm entnommen worden. Mit der Trockenlegung hat sich das gesamte Ausmaß der Schlammmassen am Boden des Weihers offenbart. „Wir sprechen von der doppelten Menge an Schlamm, also 40 Zentimeter“, so Hezel. Um diesen Massen Herr zu werden, wird der Schlamm mit Kalk verfestigt um besser abtransportiert zu werden. „Anders bekommen wir den Schlamm einfach nicht weg. Es war nicht unser Ziel, mit Kalk zu arbeiten“, ergänzt der Fachbereichsleiter, der bei den gesamten Arbeiten von einer Fachfirma begleitet wird. Verständnis von den Grünen gab es nach den Ausführungen trotzdem nicht. „So kann man keinen Haushalt planen“, führte Barbara Geiss-Kuchenbecker weiter aus.

Kostensparende Nachrichten gab es hingegen in Bezug auf die Baustraße, die für den Weiher genutzt wird. Zunächst war angedacht, sowohl von westlicher Seite (über die Beckhauser Straße), als auch über den südlichen Zuweg kommend die Baustraße anzulegen. Die Kosten wurden mit 372.000 Euro kalkuliert. Auf dem südlichen Zuweg hätte eine aufgeschüttete Schotterschicht zum Erhalt der Straße beitragen sollen. “Von diesem anfänglichen Gedanken sind wir aber wieder ab”, erklärt Ralf Hezel. Der Zugang wird demnach nur über die bereits in Anspruch genommene Straße aus südlicher Richtung erfolgen, die Straße nach der Fertigstellung der Maßnahme durch die anberaumten Kosten wieder hergestellt. “Die Straßensanierung war zunächst in der Berechnung nicht drin. Letztlich macht dieses Vorgehen aber mehr Sinn und wir sparen Geld”, so Hezel abschließend.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*