Sporthallen und Bäder müssen weiterhin geöffnet bleiben

KSB Mettmann

Symbolbild - Foto: Steve Buissinne / Pixabay

Mit dieser Forderung schließt sich der Kreissportbund Mettmann der Positionierung des Landessportbund NRW und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) an und warnt die Politik vor einer möglichen Schließung von Schwimmbädern und anderen Sportstätten.

Die ersten Städte und Kommunen im Kreis Mettmann treffen Entscheidungen zur Energieeinsparung bzw. Kostenminimierung bei der Beheizung von Sportstätten im Herbst bzw. Winter. Teilweise ist sogar schon die Warmwassernutzung eingeschränkt und die Temperaturen der Hallen sollen, wenn die Heizperiode beginnt, auf 17 Grad Celsius gedeckelt werden.

Grundsätzlich sperrt sich der Sport nicht gegen mögliche Einsparmaßnahmen, die im Zusammenhang mit der Energiekrise stehen und nimmt sich dabei selbst in die Verantwortung. Die Sportlerinnen und Sportler sind natürlich bereit, ihren Beitrag zu leisten und die gängigen Einsparmöglichkeiten zu nutzen, doch darf es keinen Kahlschlag sowie unüberlegte Empfehlungen seitens der Politik in den Städten geben.

So können bewegungsintensive Sportarten wie z. B. Handball oder Basketball eine Reduzierung der Hallentemperatur verkraften. Für andere Gruppen könnte eine solche Reduzierung jedoch das Aus
bedeuten, z. B. für den Kindersport und die vielen Reha-Gruppen.

Denn Eltern-Kind-Turnen oder Kleinkinder-Turnen kann kaum in dicken Pullovern stattfinden, die Bewegungsintensität ist in diesen Gruppen immer nur von kurzer Dauer. Eltern und Kinder werden
nicht frierend in der Halle stehen wollen. Oder können Sie sich eine Herzsportgruppe vorstellen, die bei 17 Grad trainiert? Und soll der überwachende Mediziner eine Stunde und mehr in der Kälte sitzen?

Was sollen Menschen, die neurologische Erkrankungen haben und die Sport nach einem Schlaganfall, mit Parkinson oder Demenz treiben, in einer kalten Sporthalle tun? Hier ist aus medizinischen Gründen ein ‘Warmlaufen’ nicht möglich. Dem Sport wird aber gerade bei diesen Krankheitsbildern ein sehr positiver Einfluss auf den Verlauf der Genesung bescheinigt.

Gerade diese Gruppen waren in den letzten zwei Jahren durch Corona schon besonders eingeschränkt. Für unsere Kinder und Jugendlichen sind gesicherte Bewegungsangebote ein absolutes Muss. Die drastischen Corona-Einschränkungen haben deutlich gezeigt, welche sozialen und gesundheitsschädlichen Auswirkungen ein Mangel an Sportmöglichkeiten verursacht. Dies darf sich nicht
wiederholen. Bei den Reha-Gruppen soll gerade durch das Sport- und Bewegungsangebot ein Stück Lebensqualität zurückgewonnen werden.

Die vielen Sportvereine im Kreis Mettmann haben ein vielfältiges Angebot, aber zur Zeit oft das Problem, Übungsleitende und Trainerinnen zu halten bzw. neue Ehrenamtliche zu finden. Wenn diese Engagierten nun auch noch in kalten Sporthallen aktiv werden sollen und sich den Unmut der Teilnehmenden anhören müssen, wird der gemeinwohlorientierte Sport großen Schaden nehmen. Der Kreissportbund Mettmann appelliert an alle Verantwortlichen in den Städten des Kreises Mettmann, sich vor dem Abschluss verbindlicher Entscheidungen mit den zuständigen Vereinsvertreterinnen aus Vorstand und den Abteilungen zu beraten. Wir sind uns sicher, es werden sich gemeinsame Lösungen finden.

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