
Der Spielplatz am Hochscheuer Weg ist am Donnerstagnachmittag (10. August 2023) feierlich von zahlreichen Kindern eröffnet worden. Die maroden Spielgeräte wurden durch neue ersetzt – ausgewählt vom Kinderparlament.
Mehrere grüne Stäbe ragen aus dem Boden, in der Mitte sind Seile und Netze zum Hochklettern angebracht. Auf einem waagerechten Netz in der Mitte können Kinder zu der Rutsche auf einer Seite gelangen, wo dann heruntergerutscht werden kann. Bei der Eröffnung wurde dies natürlich ausgiebig getestet, die Kinder kamen freudestrahlend unten an. Daneben steht noch eine Wippe. Die grüne Farbe ist dem Stadtlogo entnommen und ist auch beim größeren Spielplatz am Stadtweiher zu sehen.
Doch bevor gespielt werden konnte hielt Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) eine kurze Rede. Der Spielplatz solle auch zu einem Bereich für die Anwohnerinnen und Anwohner werden. Froh sei er auch, dass der bisherige Bolzplatz erhalten blieb. „Ich hoffe, dass die Kinder hier viel Freude haben werden“, sagte er und ging gemeinsam mit den rund 20 anwesenden Kindern zu dem neuen Spielgerät, um das ein großes blaues Band gelegt war. Die Kinder zogen an dem Band und nachdem das Gerüst von dem Band befreit war, stürmten sie gleich das neue Spielgerät und kletterten nach oben, um die Rutsche einzuweihen.
Für kleinere Kinder ist das neue Spielgerät allerdings nur bedingt geeignet. So konnte ein vierjähriges Kind zwar mit Hilfe hochklettern, traute sich jedoch nicht über das waagerecht gespannte Netz zur Rutsche. In der Spielplatz-Bedarfsplanung von 2019 steht für den Spielplatz Hochscheuer Weg Handlungsbedarf: „Verbesserung des Spielwertes für Kinder bis 6 Jahre.“ Dies scheint nicht ganz geglückt, lässt sich an einem Einzelbeispiel aber auch schwer beurteilen. Laut Infotafel ist der Spielplatz für Kinder bis 14 Jahren geeignet, Kinder unter 3 Jahren dürfen ihn nur mit einer Aufsichtsperson nutzen.
Neben einem Polizisten, der sich das Treiben mit wachem Auge ansah, waren auch einige Eltern dabei. Auch einige Ratsmitglieder hatten sich eingefunden: Detlef Ehlert (SPD), Reinhard Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernhard Osterwind (BmU) waren anwesend. Julia Götte (CDU) wollte eigentlich nur ihren Sohn vorbeibringen, blieb aber spontan dabei. Angesichts des warmen Wetters hatte die Stadt Erkrath zur Abkühlung einen Eiswagen bestellt, bei dem sich alle Beteiligten eine Kugel Eis abholen konnten.
Wünsche der Kinder werden meistens umgesetzt
Die Bauzeit des Spielplatz-Umbaus am Hochscheuer Weg betrug neun Monate. „Im Mai war der Rasen noch nicht soweit, der musste noch wachsen“, erklärte Gabriele Mahnert von der Stadt Erkrath die längere Bauzeit. Sie koordiniert das Kinderparlament. Die Kinder bekamen Vorschläge im ‚Arbeitskreis Spiel- und Sportplätze sowie Schulhöfe’, aus denen am Ende das Spielgerät in einer eineinhalb-stündigen Diskussion ausgesucht wurde. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus mehreren Spielmöglichkeiten: Klettern und Rutschen stand bei den Kindern im Vordergrund. 40.000 Euro habe das Spielgerät gekostet. Die Gesamtkosten für die Umgestaltung konnten vor Ort nicht beziffert werden, da mehrere Fachbereiche der Verwaltung in der Umsetzung involviert waren.
So ist der Bodenbelag ausgetauscht worden und besteht nun aus Sand, mehrere große Steine auf dem Rasen um die Sandgrube herum laden zum Balancieren und Verweilen ein. In der Vergangenheit gab es auf diesem Spielplatz auch noch eine Schaukel. Weitere Spielgeräte wären jedoch nicht möglich gewesen, erzählte Mahnert. „Man muss einen Fallschutz beachten, das heißt, es gibt Abstände, die eingehalten werden müssen.“ Für den Spielplatz (ohne Bolzplatz) stehen lediglich 600 Quadratmeter zur Verfügung. Sie freute sich, dass die Zusammenarbeit mit der Abteilung Grün der Stadt Erkrath gut funktionieren würde. „Die setzen meistens das um, was sich die Kinder auch wünschen“, sagte sie. Vorsichtshalber werden bei der Auswahl von Spielgeräten die ‚Top 3‘ der Kinder an die Verwaltung gegeben – falls es doch mal vorkommen sollte, dass ein Spielgerät zum Beispiel nicht mehr lieferbar sei und man dann ein anderes nehmen müsste. Das käme jedoch nur selten vor.
Das Kinderparlament: Seit 2018 hat Erkrath ein Kinderparlament. 74 Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren (Klasse 3 bis 7) gehören ihm an, gewählt wird in den Erkrather Schulen für das jeweilige Schuljahr. Die gewählten Kinder teilen sich in Arbeitskreise ein und werden somit bei Entscheidungen mit einbezogen. Das Kinderparlament hat sich in der Vergangenheit auch für eine Querungshilfe am S-Bahnhof in Erkrath eingesetzt und Bäume am Naturschutzzentrum Bruchhausen gepflanzt, bei der Auswahl von Spielgeräten auf den Spielplätzen wird der Arbeitskreis regelmäßig beteiligt. Bald steht die nächste Wahl für das diesjährige Schuljahr an.
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