Spatenstich für den Neubau der Kita Lummerland

von Susann Krüll

Für den Neubau der Kita Lummerland geht es voran. Foto: Susann Krüll

Bei sonnigem Wetter versammelten sich am Dienstag zum symbolischen Spatenstich zahlreiche Vertreter.

Mit dabei: Politiker und Vertreter der Stadt Erkrath als Bauherr, der AWO im Kreis Mettmann als Träger der Einrichtung, Kita-Mitarbeitende und Vertreter deren Fördervereins sowie Architekt Gottfried Meerkamp mit Jürgen Ellerkamp, Geschäftsführer des Generalübernehmers Terhalle, und Landschaftsarchitektin Marketa Kolarova vom Büro ‘Stadt und Natur’.

„Wir hatten mit der früheren Kita Lummerland schon eine schöne Kita, aber die neue wird noch viel schöner“, versprach Bürgermeister Christoph Schultz in seiner Begrüßung den Anwesenden. In den nunmehr 32 Monaten nach dem durch Vorsatz ausgelösten Brand hätten die Kinder und ihre Erziehenden zunächst ‘Unterschlupf’ in den Kitas der Umgebung gefunden, um dann in dem aus Übersee-Containern direkt neben der Regenbogenschule errichteten Ersatzbau bis zur Fertigstellung eine gemeinsame Unterbringung gefunden zu haben. „Die Bauzeit ist mit 14 Monaten angesetzt, so dass wir uns dann hoffentlich fast genau vier Jahre nach dem Brand zur Einweihung der neuen Kita an dem Ursprungsstandort treffen können“, so der Bürgermeister.

Architekt Gottfried Meerkamp hob in seinem kurzen Abriss der Gebäudedaten hervor, dass aufgrund des beschränkten Platzes das Gebäude zweigeschossig errichtet werde, mit einem Aufzug, aber auch Treppenanlage, die bevorzugt benutzt werden solle. „Der Aufzug garantiert die Barrierefreiheit des Gebäudes, denn die Kita ist, wie gesetzlich gefordert, natürlich integrativ ausgelegt.“ Das Gebäude umfasse 800qm² Nutzfläche und sei viergruppig für 80 bis 100 Kinder ausgelegt. Meerkamp versicherte, zuversichtlich zu sein, den Zeitplan von 14 Monaten Bauzeit einhalten zu können. „Mit der Firma Terhalle haben wir einen Generalübernehmer, der inzwischen mehr als 500 Mitarbeiter aller Fachrichtungen beschäftigt. Im Übrigen werden die einzelnen Holz-Module, aus denen die Kita besteht, im Werk vormontiert und dann vor Ort zusammengesetzt“, so der Planer, der in Mettmann und Ratingen bereits mehrere Kitas mit dem Fachunternehmen realisiert hat. Auch auf die bange Nachfrage, ob denn bei dem Holzbau solche Mängel wie jüngst bei dem Neubau der Kita an der Karlsstraße auftreten könnten, beschwichtigte der Planer, dass dies ausgeschlossen werden könne. Aufgrund einer bewährten Gründung aus Stein sowie durch die modulare Vorproduktion, bei der Dämmung und Eindeckung bereits komplett im Werk unter Einhaltung aller Standards mitmontiert werden. Der Bau stehe nicht offen, so dass kein Wasser eindringen und zu Schimmelschäden führen könne.

Das pädagogische Konzept der Kita Lummerland

Bevor Daniele Otten, Leiterin des Fachbereichs Kinder bei der AWO im Kreis Mettmann, Informationen zum pädagogischen Konzept gab, ergriff Hildegard Schröder, Geschäftsführerin der AWO im Kreis Mettmann, die Gelegenheit, sich bei den Mitarbeitenden der Kita zu bedanken: „Sie waren, wie auch die Eltern unserer Kita-Kinder, unglaublich flexibel in der ersten schweren Zeit nach dem Brand, die von der Unterstützung der umliegenden Kitas und natürlich der Stadtverwaltung geprägt war“, sprach Schröder Kita-Leiterin Gertrudis Kuhn und ihrem Team ihren Dank aus. Auch lobte sie, das Mitarbeitende und auch die Eltern sich ‘extrem flexibel’ gezeigt hätten: „Dafür bekommen wir jetzt eine Einrichtung, in der wir unsere pädagogischen Konzepte optimal umsetzen können. In der alten Einrichtung war das aus Platzgründen eher provisorisch möglich. Auch wenn die Stadt Erkrath uns ein großartiges Provisorium hingestellt hat, und wir dort Platz und die Möglichkeit haben, die Bauphase ganz in Ruhe abzuwarten, ist die Freude, vor allem auf das tolle Außengelände, schon sehr groß. “ Worauf sich die jetzigen und auch zukünftigen Kita-Kinder in Hinsicht auf die räumlichen Möglichkeiten zur Durchführung des pädagogischen Konzepts freuen können, erläuterte Daniela Otten: „Da wir bei der AWO eine offene Pädagogik verfolgen, wird es neben vier Gruppenräumen, die aber für alle Ü- und U-3 Kinder offen sind, übergreifende Themenräume geben, wie ein Bauzimmer zum kreativen Gestalten und ein Forscherraum. Da wir auch die Förderung von Kindern in den Blick nehmen, die weiter sind als andere in ihrem Alter, wird es auch ein so genanntes ‚Experimentierzimmer‘ für diese Kids geben. Hier können sie z. B. Schach spielen“, so Otten, die dann noch darauf hinwies, dass in der Kita die Mahlzeiten vor Ort zubereitet werden. „Dabei werden die Kinder beteiligt. Es gibt eine eigene Kinderküche.“ Auch Gemüse, das in den Hochbeeten des neuen Außengeländes gezogen werden soll, werde dann bei der Essenszubereitung verwendet, um die Kids für Natur und Umwelt zu sensibilisieren. Anders als von vielen Kitas gewohnt, werde man die Wände in zurückhaltenden Farben streichen, denn die Kinder sollen mit ihren Bastel- und Malarbeiten selbst für die Buntheit sorgen.

Pädagogische Konzept führt sich im Außengelände fort

Wie Architekt Meerkamp bei seiner Vorstellung der Daten zur Kita auch hervorhob, setzt sich das Konzept der offenen Pädagogik auch in der Gestaltung des Außengeländes fort. Dessen Ausgestaltung liegt in den Händen des Ingenieursbüros ‘Stadt und Natur’. Landschaftsarchitektin Marketa Kolarova hatte den Plan im Format A0 ausgedruckt, breitet ihn kurzerhand auf dem frisch vorbereiteten, planen Baufeld aus und erläuterte die einzelnen Bereiche des Geländes. So finden sich neben einem Hügel mit Rutsche u. a. auch eine Bobby-Car-Strecke, eine Matschanlage sowie besagte Hochbeete. „Ganz wichtig ist uns die Nachhaltigkeit. Daher werden wir den Aushub, der bei der Gründung entsteht, zum allergrößten Teil zum Anlegen des Terrains in verschieden Höhen verwenden. Auch ein Spielgerät, das der Förderverein angeschafft hat und das den Brand unbeschadet überstanden hat, wird wieder aufgestellt. Ebenso werden wir die alte Pumpe, die Wasser aus dem Bach, der am Grundstück vorbei fließt und das Wasser bereits in die frühere Matschanlage gepumpt hat, wieder in Betrieb nehmen“, so die Landschaftsarchitektin. Zusammen mit Architekten, Generalübernehmer, den Vertretern der Stadtverwaltung und aus der Politik wie des Trägers erfolgte der symbolische Spatenstich für den Neubau, auf den sich alle Beteiligten zurecht sichtlich freuen.

Technische Details des Neubaus der Kita Lummerland in Kempen

  • Nutzfläche: 800qm² auf zwei Stockwerke verteilt mit Gruppen-übergreifenden Räumen und vier Gruppenräumen für U- und Ü-Kinder
  • Außengelände: 1.200 qm² mit Matschanlage, Rutschhügel und Hochbeeten
  • Außerdem: Wärmepumpe, Fotovoltaik-Anlage und Kreuz-Wärmetauscher
  • Standard: nach KfW: EG 40 EE
  • Baukosten: 4 Mio. €

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*