
In unserem Sommerinterview sind in diesem Jahr nicht die Fraktionsvorsitzenden, sondern die Frauen im Rat, gefragt.
Wir wollten wissen, wer sie sind und warum sie sich politisch engagieren. Was motiviert sie? Was möchten sie erreichen? Was unterscheidet sie vielleicht von ihren männlichen Ratskollegen? Wir haben allen 15 Ratsfrauen die gleichen Fragen gestellt, um sie unseren Lesern näher vorstellen zu können. Heute Barbara Geiss-Kuchenbecker aus der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Barbara Geiss-Kuchenbecker ist verheiratet und von Beruf Schulpfarrerin, Supervisorin und Weinfachberaterin.
Redaktion: Wie kamen Sie zur Kommunalpolitik?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Über mein Engagement in der Flüchtlingshilfe in Erkrath.
Redaktion: Welche politischen Ämter bekleiden Sie neben Ihrem Ratsmandat?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, Schulausschuss, Haupt- und Finanzausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss, Wahlausschuss.
Redaktion: Warum haben Sie sich entschieden kommunalpolitisch aktiv zu werden?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Weil ich mich in Erkrath und besonders in Unterfeldhaus für eine gute Lebensqualität und ein gutes soziales Miteinander einsetzen will.
Redaktion: Was würden Sie in Erkrath gerne verändern, wenn Sie mehr Einfluss hätten?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Die Thieleshofbrücke neu bauen. Die Sicherheit von Fußgängern und RadfahrerInnen verbessern. Anreize für blühende Vorgärten schaffen. Soziale Standards erhöhen, statt zu teure Neubauprojekte zu bauen. Möglichst viel städtischen Wohnraum schaffen mit ökologischen Standards Alles zu tun, um Erkrath möglichst lebendig und lebenswert zu machen.
Redaktion: Was stört Sie am Status Quo in der Stadt oder in Rat und Ausschüssen am meisten?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Die Blockadehaltung mancher Fraktionen, die selbst bei guten und nachvollziehbaren Argumenten nach meiner Wahrnehmung aus Prinzip dagegen sind.
Redaktion: Welche Herausforderungen bringt das Engagement in der Kommunalpolitik für ihren Alltag mit sich?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Es ist sehr zeitintensiv und ich ärgere mich über die o.g. Blockadehaltung. Aber: in der Fraktion miteinander kommunale Fragen zu erörtern, macht mir Spaß. Und besonders zufriedenstellend ist es, wenn Anliegen von BürgerInnen erfolgreich sind.
Redaktion: Wie viel Zeit wenden Sie wöchentlich durchschnittlich fürs politische Ehrenamt auf?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: 4 Stunden mindestens.
Redaktion: Welche politischen Pläne haben Sie für die Zukunft?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Mich weiter vor Ort für umweltpolitische Themen und das soziale Miteinander einzusetzen.
Redaktion: Glauben Sie, dass Frauen offener für eine fraktionsübergreifende Suche nach kommunalpolitischen Lösungen sind, als Männer?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Ja! – Aber das ist hier im Rat durchaus ausbaufähig. Gut war etwa die gemeinsame Aktion am Orange day, dem internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Ich wünsche mir, dass wir als Ratsfrauen uns viel mehr gemeinsam für frauenspezifische Themen einsetzen: für familienfreundliche Strukturen, die besonders für berufstätige Frauen wichtig sind, für anständige Unterkünfte für Flüchtlingsfamilien, für Mädchenförderung,…. Da könnten wir gemeinsam manches auf den Weg bringen.
Redaktion: Was müsste aus Ihrer Sicht anders sein, damit sich mehr Frauen in der Kommunalpolitik engagieren?
Barbara Geiss-Kuchenbecker: Eine Frauenquote wie bei uns Grünen würde m.E. schon helfen.
Das war Teil 2 des Sommerinterviews mit Ratsfrauen. Weitere folgen. Die Interviews werden in der Reihenfolge veröffentlicht, in der wir die Antworten erhalten.
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