Seniorenrat sauer über schließende Bankfilialen

Foto: Timo Kremerius

Timo Kremerius, Vorsitzender des Erkrather Seniorenrats, hat mit einem offenen Brief seinen Unmut zu den sich vielerorts stark dezimierenden Bankfilialen zum Ausdruck gebracht.

Leserbrief:

Bei allem Verständnis für das Erfordernis der Geldinstitute als Institutionen gewinnbringend zu wirtschaften, stellt sich für den Seniorenrat die Frage, ob die bereits erfolgten Filialschließungen in Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus die einzige Alternative dazu sind. Vielleicht hilft das ja dabei, die von Vielen als unanständig hoch empfundenen Boni und Gehälter der Manager und Vorstände zu finanzieren? Sicher geht der Trend allgemein zur Digitalisierung, dem können sich auch Geldinstitute nicht verschließen. Nur haben Deutsche Bank, Commerzbank, V+R Bank, Sparkassen usw. dabei ausschließlich ihr eigenes Interesse im Auge. Sie übersehen offensichtlich, dass Geldinstitute auch unverzichtbare soziale Funktionen haben: 

Natürlich zunächst der verantwortliche Umgang mit dem Geld ihrer Kunden; die Zeiten von “Sparstrumpf” und “Matratze” sind nun mal vorbei. Kunden brauchen auch unkomplizierten Zugang zu ihrem Geld. Daneben haben sie aber auch die Pflicht, ihre Kunden bei deren Bankgeschäften zu beraten, sei es für einen Kredit, eine Bau- oder Renovierungsfinanzierung oder eine Anlage. Dies geht nur in persönlichen, vertrauensvollen Gesprächen miteinander, und das möglichst wohnortnah.

Von vielen, insbesondere älteren Mitbürgern, werden die Mitglieder des Seniorenrates öfters angesprochen. Die Senioren machen dabei ihrem Unmut über die Schließungen der Filialen, manchmal recht deftig, Luft.

Die häufigsten Gründe:

– Keinen persönlichen Ansprechpartner in Wohnortnähe

– eigene eingeschränkte Mobilität, zu umständliche Wege zur nächsten Hauptstelle / Filiale

– das Gefühl, durch die digitale Entwicklung abgehängt zu werden

– PC – “Legasthenie”, Angst vor komplizierter Durchführung oder fehlendes Vertrauen und fehlende      Geräte zum Online-Banking

Der Seniorenrat fordert die betreffenden Geldinstitute auf, ihren “Altkunden” zumindest kostenlose “Kurse zum Home-Banking für Senioren”, als Zeichen guten Willens, anzubieten. Es gibt aber noch andere Tipps für unsere Senioren: Wenden Sie sich direkt an ein Mitglied des Seniorenrates; man wird gemeinsam eine Lösung für Ihr individuelles Problem finden. Wenden Sie sich an versierte, jüngere Familienangehörige, die Ihnen einfühlsam helfen, die digitale Hemmschwelle zu überwinden und Ihnen den Weg zum Home-Banking zu ebnen. Wenden Sie sich an die “Nachbarschaftshilfe Corona Erkrath”; auch dort kann man Sie hinsichtlich Ihres Problems beraten. Nach Wiedereröffnung der “Taschengeldbörse Erkrath”, wenn die leidige Corona – Zeit endlich beendet ist, stehen Ihnen auch mit der Digitalisierung vertraute Jugendliche als Hilfestellung zu Diensten. Der Seniorenrat fände es auch gut, wenn sich die “Filialschließer” zu einer Unterstützung der vorgenannten Hilfsanbieter in geeigneter Weise entschließen würden.

(Dieter) Timo Kremerius

Vorsitzender des Seniorenrates Erkrath

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