Selbsthilfegruppe Niere Mettmann

von Ria Garcia

Die Selbsthilfegruppe trifft sich regelmäßig in Mettmann in der Mühlenstraße 15 in den Räumen des Paritätischen. Foto: Lutz Wulfestieg

Im Mai 2023 gegründet, hat die Selbsthilfegruppe Niere Mettmann seit kurzem eine eigene Homepage, die der Kontaktaufnahme Betroffener dient, aber künftig auch viele weitere Infos bieten soll.

Wir haben mit der Leiterin der Gruppe Christina Wohlfarth gesprochen. Sie ist 2023 einem Aufruf des Paritätischen zur Gründung einer Selbsthilfegruppe gefolgt. „Ich war die erste, die sich darauf gemeldet hat. Ich hatte den Aufruf in der Zeitung gelesen“, erinnert sie sich. Die Initiative dazu ging damals von einem anderen Betroffenen aus, der aus gesundheitlichen Gründen die Leitung inzwischen nicht mehr wahrnehmen kann. Vor einem Jahr ist sie deshalb in seine Fußstapfen getreten.

Zeitweise hatte die Gruppe zehn Mitglieder, aktuell sind es sechs, aber wenn es nach den Beteiligten geht, dürfte die Selbsthilfegruppe, die sich zwanglos einmal im Monat an jedem ersten Mittwoch im Monat trifft, gerne wachsen. „Wichtig zu wissen ist: Wir sind kein Verein und wollen es auch nicht werden“, sagt Christian Wohlfarth. Eine Mitgliedschaft im Vereinssinn ist also nicht notwendig und es gibt auch keine Mitgliedschaftsbeiträge oder gar die Verpflichtung regelmäßig an den Treffen teilzunehmen. „Das entscheidet jeder danach, ob er an dem Mittwoch Zeit hat oder sich gut genug fühlt.“

Erfahrungsaustausch, Verständnis und Anregungen

„Wenn man selbst betroffen ist, dann sucht man Menschen, die die gleiche Krankheit oder eine ähnliche Erkrankung haben, weil es leichter ist darüber zu sprechen, wenn das Gegenüber versteht, wovon man spricht“, drückt Christina Wohlfarth aus, was Erkrankte bewegt, sich zu einer Selbsthilfegruppe zusammenzuschließen. Ursprünglich hat Christina Wohlfahrt an einer Selbsthilfegruppe in Köln teilgenommen. Als sie dann von der Gründung der Gruppe im Kreis Mettmann erfuhr, hat sie sich sofort gemeldet. „Ich war auch bei einem Arzt in Köln. Als dann eine engmaschigere Kontrolle notwendig wurde, habe ich über eine Empfehlung aus der Selbsthilfegruppe einen Arzt in Mettmann gefunden“, berichtet sie.

In der Gruppe tauscht man sich über Erfahrungen mit Medikamenten oder Ärzten aus, spricht über Blutwerte und deren Bedeutung genauso wie über Ernährung oder auch Stress und psychische Belastungen, die mit der Krankheit einhergehen. „Nichts geht aus der Gruppe heraus. Hier können wir uns frei austauschen, fühlen uns verstanden, auch wenn es uns gerade mal nicht so gut geht“, schätzt Christina Wohlfarth den geschützten Rahmen der Selbsthilfegruppe.

Tipps zu Therapien und Ernährung künftig auch auf der Homepage

Mit der neuen Homepage sollen nach und nach auch viele Informationen verfügbar gemacht werden. „Es gibt viele verschiedene Ursachen für Nierenerkrankungen. Unter dem Oberbegriff „Niereninsuffizienz“ verbergen sich unterschiedliche Erkrankungen der Nieren“, erfahren wir von Christina Wohlfarth. Beispielsweise nennt sie die Zystenniere, Krebs und Niereninsuffizienz durch Chemotherapie, die Diabetikerniere oder auch die Niereninsuffizienz durch Nierensteine. Damit sich alle Menschen mit einer Erkrankung der Nieren angesprochen fühlen, nennt sich die Selbsthilfegruppe inzwischen „Selbsthilfe Niere Mettmann“ und die neu an den Start gegangene Homepage heißt nierennetzwerkmettmann.de.

Solange die Nieren tun, was sie tun sollen, machen sich die wenigsten von uns Gedanken über die Aufgabe, die sie in unserem Körper erfüllen. Eine Niereninsuffizienz beginnt oft schleichend und bleibt lange Zeit unerkannt. In der Hauptsache filtern die Nieren Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte aus unserem Blut, die über den Harn ausgeschieden werden. Sie regulieren darüber hinaus den Salz- und Wasserhaushalt unseres Körpers. Erfüllen sie diese Aufgabe nicht mehr ausreichend, hat das für Betroffene vielfältige Auswirkungen und beeinflusst das gesamte Leben. Medikamente oder auch Narkosemittel, die über die Nieren ausgeschieden werden, können nicht mehr eingenommen werden und auch bei der Ernährung muss auf vieles geachtet werden.

„Wir möchten künftig vor allem auch über neue Therapien und über Ernährung bei Nierenerkrankungen auf der Homepage informieren“, so Wohlfarth. Ein Flyer soll auch noch entstehen, den die Selbsthilfegruppe bei Ärzten auslegen möchte, damit mehr Menschen von der Möglichkeit sich der Gruppe anzuschließen oder Informationen auf der Homepage zu finden, erfahren. Das Alter der Gruppenmitglieder ist übrigens sehr gemischt, von cirka Mitte 30 bis fast 80 Jahre. „Bei uns ist jeder willkommen, der den Erfahrungsaustausch mit Betroffenen sucht“, lädt die 58-Jährige Menschen ein, sich der Gruppe anzuschließen. Die Gruppe ist offen für Interessierte, Erkrankte und Angehörige. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Selbsthilfe Niere Mettmann
Jeden ersten Mittwoch des Monats trifft sich die Gruppe um 17.30 Uhr in der Mühlenstraße 15 in Mettmann (beim Paritätischen Wohlfahrtsverband). Homepage: nierennetzwerkmettmann.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*