Die in Korea geborene Künstlerin eröffnete am Sonntag im KunsTHaus Erkrath ihre Werkschau. Der Name der Ausstellung ist für Teyaen Henze Programm: Werke aus fünf Jahren nehmen die Betrachter mit zu: „Die Reise mit mir zu mir“.
Sehr persönlich und doch für jede und jeden individuell interpretierbar sind ihre Werke. In zwei Reihen übereinander hat die Künstlerin sie angeordnet, um einen Einblick zu geben, was sie in den vergangenen fünf Jahren beschäftigt hat. Den Besucher erwarten teils großformatige, mal bunt, mal in gedeckten Farben gehaltene Bilder und kleine Zeichnungen in der „unteren Reihe“. Doch die vielen Werke stehlen sich dabei nicht gegenseitig die Aufmerksamkeit, spiegeln vielmehr als Einheit und auch für sich gesehen wider, welche unterschiedlichen Gedanken und auch sich widersprechenden Gefühle die studierte Künstlerin in ihren Werken zum Zeitpunkt der Entstehung umgesetzt (verarbeitet?) hat. „Ich bin nach dem Abitur in Korea nach Deutschland ‚abgehauen‘, weil meine Eltern nicht wollten, dass ich Kunst studiere“, erzählt die Henze. Ein Detail ihrer Biografie, der vermittelt, wie sehr die zierliche Frau für die Kunst „brennt.“ Sie studierte dann zunächst Kunst und dann noch vier Jahre lang Kunstgeschichte. „Ich wollte das eigentlich gar nicht so lange machen, es hat mir dann aber so viel Spaß gemacht, dass ich einfach weitergemacht habe“, so Henze, die seit zwei Jahren in Velbert wohnt, da sie näher bei ihrer Tochter, dem Schwiegersohn und den beiden Enkeltöchtern sein möchte. Auch diese haben das Talent der Großmutter geerbt. Besonders die größere der beiden, die gern und auch sehr gut zeichnet, wie beide Elternteile bestätigten.
Nachdem Wolfgang Sendermann, der Vorsitzende des KunsTHaus-Vereins, die Künstlerin und die Gäste begrüßt hatte, übernahm Henzes Tochter Natascha Ehrenheim es, die Einführung in die Werkschau ihrer Mutter zu halten. „Die Künstlerin Teyaen Henze ist zufällig meine Mutter und ich ihr einziges Kind. So dachte ich zumindest, bis sie anfing, zu malen und weitere Kinder erschuf, nämlich ihre Bilder“, so Ehrenheim, die selbst als Kunst- und Biologie-Lehrerin am Bonhoeffer-Gymnasium in Ratingen tätig ist, über das Verhältnis ihrer Mutter zu ihren Bildern. In diesen versuche sie „einen Moment, eine Erinnerung festzuhalten“, wissend, dass „jeder Moment einzigartig und im nächsten Moment Vergangenheit ist.“ So seien die Bilder von Teyaen Henze der Versuch, „diesen Prozess aufzuhalten, eine Erinnerung in der Zeit einzufrieren“. An zahlreichen dieser Erinnerungen, seien es Orte, wie ein großformatigen Bild von Seoul bei Nacht, in dem die Stadt eine liegende Frau zu erdrücken scheint, oder auch an „Seelenzustände“, die die Künstlerin in den Bildern verarbeitet, können die Besucherinnen und Besucher nun im KunsTHaus teilhaben. „Oder sich eben ihre ganz eigenen Gedanken dazu machen oder Gefühle ansprechen lassen“, so Teyaen Henze im Gespräch mit unserer Redaktion.
„Koreanischer Chor Düsseldorf“ singt zur Vernissage
Eine besondere Überraschung hatte Teyaen Henze für die Besucherinnen und Besucher der Eröffnung. „Ich bin mit einer der Sängerinnen des Koreanischen Chors Düsseldorf gut befreundet und habe sie gefragt, ob sie nicht Lust hätten, heute hier zu singen,“ so Henze, die sich sichtlich freute, dass die Damen des Chors dieser Bitte nachkamen und mit Dirigenten und Begleitung am Klavier im KunsTHaus drei Stücke darbrachten. So gaben sie nicht nur ein sehr berühmtes koreanisches Volkslied zum Besten, das Einige im Publikum mitsangen, sondern auch „O sole mio“ im perfekten Italienisch. Die Damen sorgten nicht nur musikalisch für einen Highlight, sondern auch mit ihren traditionellen Festtagsgewändern, die Han-Bok heißen.
Info: Noch bis zum 20. August ist die Ausstellung „Die Reise mit mir zu mir“ von Teyaen Heinze im KunsTHaus Erkrath in der Dorfstr. 9-11 in Hochdahl-Millrath zu sehen. Öffnungszeiten: samstags 14h-18h und sonntags 11h-18h bei freiem Eintritt.
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